Quelle: TV Promoposter Universal, Bildzitate: RTL Nitro/Universal Television
Quelle: TV Promoposter Universal, Bildzitate: RTL Nitro/Universal Television

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Team Knight Rider, original: Team Knight Rider (1997 - 1998)

 

Copp & Goodman Television, MCA Television, McAboy/Wadsworth Productions, Pacific Bay Entertainment, Sterling Pacific Films, Universal Television,

keine DVD Veröffentlichung in Deutschland, ausstrahlender Sender: RTL Nitro;

22 Folgen á ca. 42 Minuten, Produktionsland: USA, Idee: Rick Cobb und David A. Goodman; Produktion: Glen A. Larson, Scott McAboy, Gilbert A. Wadsworth III.;

Musik: Gary Stockdale

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Darsteller:  
Brixton Karnes als Kyle Stewart Duke dePalma als Duane Davis
Christine Steel als Jenny Andrews Kathy Trageser als Erica West
Nick Wechsler als "Trek" Sanders Tom Kane als Stimme von Dante
Nia Vardalos als Stimme von Domino Kerrigan Mahan als Stimme von Attack Beast
 Andrea Hutchman als Stimme von Kat  John Kassir als Stimme von Plato
David McCallum als Mobius Rick Cobb als Clayton

Besprechung:

Inhalt:

Es ist das Jahr 1997: seit gut zehn Jahren befinden sich Michael Knight und K.I.T.T. im Ruhestand. Nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen, einen Ersatz für den Knight Rider zu etablieren, entscheidet sich die FOUNDATION FÜR RECHT UND VERFASSUNG, ein fünfköpfiges Spezialistenteam mit hochtechnisierten Fahrzeugen auszurüsten. Als Operationsbasis dient SKY ONE, ein speziell für die Bedürfnisse der Gruppe gebautes Flugzeug. Ausgerüstet  ist es mit neuester und bahnbrechender Technologie.

Teamleader ist der ehemalige CIA Spion Kyle Stewart. Ihm steht die künstliche Intelligenz DANTE zur Verfügung, die Teil eines umgebauten Ford Expedition ist. Seine rechte Hand ist die ehemalige Elitesoldatin Jenny Andrews mit ihrer K.I. DOMINO, die in einem Ford Mustang untergebracht wurde. Der Ex-Cop und Schwergewichtsmeister Duke fährt BEAST, einen bis an die Zähne bewaffneten, eigenwilligen Ford F-150. Die ehemalige Diebin Erica arbeitet mit der Motorrad K.I: KAT, die sich mit PLATO, dem Fahrzeug von Nerd Trek zu einer Einheit verbinden kann. Gemeinsam bilden sie das Team Knight Rider, dass für Recht und Gesetz einsteht und sich immer wieder in Gefahr begibt, um Amerika vor den schlimmsten und grausamsten Superbösewichten zu schützen...


Fazit:

Team Knight Rider war seit 1985 bereits der dritte Versuch, das Franchise weiterzuentwickeln und am Leben zu erhalten. Noch während die Originalserie lief, versuchte sich Universal 1985 am kurzlebigen Spin Off Code of Vengeance. 1991 startete man mit Knight Rider 2000 einen Wiederbelebungsversuch. 1996 entschied man sich schließlich für eine modernisierte Neuauflage, der dieses Mal ein Team zugrunde liegen sollte. Einzelhelden waren Ende der 90er Jahre nicht mehr sonderlich in Mode, so dass der Gedanke grundsätzlich logisch erscheint. Die Hintergründe der neuen Helden erscheinen zwar nicht gerade innovativ, aber so zusammengestellt, dass für jeden Fan etwas dabei sein sollte - ein CIA Spion, eine Elitesoldatin, eine Diebin, ein Cop und ein Nerd. Jedes dem Team zur Verfügung stehende Vehikel wurde zudem mit einer höchst eigenwilligen K.I. ausgestattet.

Die Fähigkeiten der drei Wagen und zwei Motorräder lesen sich dabei überaus interessant. Kyles DANTE beispielsweise verfügt über einen 360° Scanner und kann bis zu sechstausend Stimmen simulieren. Ein elektromagnetischer Schild, Front Laser, ein Holografie-Projektor, Infra-Scan, ein Eindringlings-Verteidigungssystem, sowie ein kleiner Raketenwerfer auf dem Dach sind ebenfalls Teil der Ausrüstung. Hinzu gesellen sich Laser-Zielortungssysteme und zahlreiche weitere mehr oder weniger futuristische Gimmicks. Das klingt nach einem guten Ansatz für eine spannende Actionshow mit Scifi-Elementen. Und tatsächlich hätte es das auch werden können, wenn die Autoren bei der Figurenzeichnung nicht so fürchterlich übertrieben hätten. Ständig frage ich mich als Zuschauer, ob nun Kyle, oder Jenny der eigentliche Boss ist, oder welche Aufgaben, abgesehen vom sexy Biest, Erica nun  erfüllt.

Das ständige Overacting der Schauspieler macht die Sache nicht besser. Kathy Trageser als Erica nervt in Gestik und Mimik eigentlich in so ziemlich jeder Folge und verfügt meiner Ansicht nach nur über höchst rudimentäre Kenntnisse der Schauspielkunst. Das machte sie zur vielleicht umstrittensten Figur der ganzen Serie. Dem Produzenten und Ideengeber Rick Cobb scheint dieser Umstand durchaus bewusst gewesen zu sein. In einem auf der bekannten deutschen Fanwebseite knightsky.de übersetzten Interview äußert sich Cobb folgendermaßen: Wir hofften wirklich darauf, unsere Charaktere in der nächsten Season mehr ausarbeiten zu können. Erica war ein sehr kontroverser Charakter, schon allein wegen ihrer Einstellung. Unsere Absicht war es, jemanden zu erfinden, den man sich nicht in einem Helden-Team vorstellen konnte. Für einige Leute funktionierte das, für andere wieder nicht. Wir versuchten sie in Folgen, die sich um sie drehen, zu entschärfen..." Allerdings muss man fairerweise sagen, dass auch Duane Davis, Brixton Karnes und Nick Wechsler nicht gerade die Erleuchtung jedes Talentsuchers darstellen.

 

Auch zahlreiche Bösewichte überziehen ihren Part so merklich, dass ich mir des Öfteren die Frage stellte, ob dies nicht gar Teil des Konzeptes war. Schließlich legte man auch den Fahrzeug-K.I.s immer wieder mehr oder weniger witzige Sprüche in den Mund. Wenn also die Figurenzeichnung so beabsichtigt war, ist dieser Versuch auf die Comedyebene einzuschwenken jedenfalls in die Hose gegangen. Als Beispiel sei hier einmal exemplarisch Folge1x02, "Stadt in Angst" mit dem Fiesling Jean-Claude Laval (gespielt von Alan Gelfant) angeführt. Der Charakter wird so sehr ins Lächerliche gezogen ("er hat seine Pillen heute noch nicht genommen"), dass ich ihn als Zuschauer einfach nicht mehr ernst nehmen kann. Er stellt einfach keinen adäquaten Antagonisten dar. Gepaart mit der übertriebenen Westernattitüde der Episode, sowie einem schlecht durchdachten, vorhersehbaren Ende ist dies ein klarer Indikator dafür, dass sich die Show schon sehr früh in die falsche Richtung entwickelte.

So etwas wie Spannung kommt erst in der zweiten Hälfte der Staffel auf, als Rick Cobb und David A. Goodman krampfhaft versuchten, so etwas wie einen Handlungsbogen zu implementieren. Dieser hätte allerdings laut Interview seltsame Ausmaße angenommen. So war etwa geplant zu enthüllen, dass Jenny eigentlich Michael Knights Tochter ist. "So blöd es auch für manche Zuschauer klingt, es war unsere Absicht, daß Jenny sich als Michael Knights Tochter erweist." (Zitat aus dem oben genannten Inteview). Angedeutet wird diese Idee angeblich bereits in der ersten Folge "Eine Nation am Abrund". Als eines der wenigen Glanzlichter erweist sich Episode 1x04 : "Tod aus der Vergangenheit". Hier taucht KRO, der geplante Nachfolger K.I.T.T.s mit seinem Fahrer Martin Jantzen auf. Die Bezüge auf das Original (man denke an Knight Rider Folge 1x08 : "Der Doppelgänger") nehmen im zweiten Teil der Staffel weiter zu. Das freut den Fan zwar, kann aber den schlechten Gesamteindruck nicht wirklich abschwächen.

 

So bleibt Team Knight Rider ein weiterer gescheiterter Versuch, das altehrwürdige Franchise zu neuem Leben zu erwecken. Die Gründe für die vorzeitige Absetzung sind vielfältig. Tatsächlich ist ja nicht alles schlecht. Im zweiten Teil nimmt die Show durchaus etwas Fahrt auf und es gibt sogar die ein oder andere spannende Folge. Mit besseren Hauptdarstellern und einem gelungeneren Start wäre vielleicht sogar mehr drin gewesen.

 persönliche Bewertung: 2(+)/6