Sachbuch, 208 Seiten

Verlag: Heyne

ISBN-10: 3453109813

ISBN-13: 978-3453109810

Preis: gebraucht etwa 6€

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

Lesetipp: Lawrence M. Krauss: Die Physik von Star Trek

Habt ihr Euch noch nie gefragt, wie eigentlich ein Transporter funktionieren würde, wenn es ihn denn geben würde? Oder ein Holodeck? Oder gar ein Warp Antrieb?

Mitte der 90er schickte sich der Physiker Lawrence M. Krauss an, solche Fragen für die Fans von Star Trek zu beantworten. Heraus gekommen ist dabei ein auch heute noch unbedingt lesenswertes Sachbuch über das, was wir Fans gerne "Technobabble" nennen. Der Unterschied ist, dass hier echte Wissenschaft angewandt wird, um dem Leser zu vermitteln, was in Star Trek wirklich funktionieren könnte, wenn auch natürlich noch nicht heute oder morgen.

Denn rein physikalisch waren die Star Trek Macher gar nicht so dumm. Nicht umsonst gibt es keine andere Serie, die in Sachbüchern so viele technische Details erklärt, wie Star Trek. So gibt es etwa ein Kompendium über alle Raumschiffe namens Enterprise, oder speziell für die Enterprise 1701 D. Auch Deep Space Nine bekam ein eigenes Handbuch, in dem haarklein aufgeführt ist, wie beispielsweise der Fusionsreaktor beschaffen ist, der die riesige Raumstation mit Energie versorgt. Die Designer machten sich zusammen mit den wissenschaftlichen Beratern um viele technische Details Gedanken. So sind z.B. die Steuerelemente der Enterprise D so logisch angeordnet, dass man mit dieser Steuerung fliegen könnte. Und das Design der Brücke der Original Enterprise von 1966 diente der Navy als Vorlage für die Brücken auf U-Booten.

Krauss schreibt, abgesehen von den oben genannten Beispielen, auch über Wurmlöcher, Schwarze Löcher, den Impulsantrieb und Holodecks bzw. Hologramme. Dies sind nur einige Beispiele, die hier erwähnt werden soll. Ein großes Kapitel wird auch der Thematik der Zeitreise gewidmet, einem der zentralen Themen der SciFi. Dabei werden solche Fragen wie: "Sind Zeitreisen im einsteinschen Universum möglich?'" geklärt und ansatzweise auch, wie sie wenn, dann funktionieren könnten. Die Antwort auf diese Frage dürfte manchen Leser überraschen.

Der Physiker nimmt uns also mit auf eine Reise, die eben nicht nur pure Science Fiction ist, sondern zeigt uns, dass oft mehr hinter dem liebevoll genannten "Technobabble" steckt, als der Zuschauer bisweilen zu ahnen vermag. Autoren hören von neuen wissenschaftlichen Konzepten und verarbeiten diese in ihren Drehbüchern, um Zeitreisen, Überlichtgeschwindigkeit und Laserwaffen zu erklären. Oft steckt also ein Fünckchen Wahrheit in der SciFi, manchmal sogar ein loderndes Feuer. Die Physik von Star Trek ist also überaus spannende und unterhaltsame Lektüre, die Spaß macht und dabei ein wenig Wissen vermittelt. Gut zu lesen, beinhaltet das Buch viele interessante Themen und regt zur weiteren Recherche an.

Daher kann ich das Buch nicht nur jedem Star Trek Fan, sondern überhaupt jedem SciFi Fan empfehlen. Ein spannend geschriebenes Buch von einem Fachmann vermittelt uns eben auch in der heutigen Zeit noch mehr Wissen, als es ein Wikipedia vermag. Bei einem Buch weiß ich, von wem die Zeilen stammen, die ich lese.  Ich bin genau darüber informiert, welchen Background der Autor hat. Bei Wikipedia kann quasi jeder etwas schreiben, egal wie viel derjenige nun wirklich über ein Thema weiß, oder nicht.

persönliche Bewertung: 5/6