Quelle: DVD Cover und Szenenfotos: 20th Century Fox
Quelle: DVD Cover und Szenenfotos: 20th Century Fox

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rückkehr zum Planet der Affen, original: Beneath the Planet of the Apes (1970)

20th Century Fox, gefilmt in Panavision, Produktionsland: USA, Länge: 91 min

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

Darsteller Team
James Franciscus als Brent Regie: Ted Post
Kim Hunter als Zira Drehbuch: Paul Dehn und Mort Abrams
Maurice Evans als Prof. Zaius
Produktion: Arthur P. Jacobs
James Gregory als Ursus   Kamera: Milton R. Krasner
David Watson als Cornelius Schnitt: Marion Rothman
Linda Harrison als Nova
Musik: Leonard Rosenman
Charlton Heston als Taylor
Maske: John Chambers

Besprechung:

Inhalt:

Ein Rettungsteam, das den vermissten Astronauten Taylor suchen soll, bruchlandet in der Nähe des Ortes, an dem schon Taylor Monate zuvor gestrandet war. Der einzige Überlebende Brent ist sich darüber bewusst, dass er sich im 40. Jahrhundert n.C. befindet. Außerdem  glaubt seinen guten Freund Taylor verloren und sieht sich nun auf einem fremden Planeten gestrandet. Zufällig sieht er Nova, Taylors Begleiterin, an seinem zerstörten Schiff vorbeireiten. Hoch erfreut über die Tatsache, dass auf dieser für ihn fremden Welt Menschen leben, spricht er eine junge Frau an. Schnell realisiert Brent aber, dass das Mädchen nicht sprechen kann, doch er entdeckt Taylors Dienstmarke an ihrem Hals.

 

Sprichwörtlich mit Händen und Füßen schafft er es ihr zu erklären, dass sie ihn zu dem Ort führen soll, an dem sie Taylor das letzte mal gesehen hat. Nova, so ihr Name,  führt ihn stattdessen ins Dorf der Affen. Brent ist geschockt über die Tatsache, dass Affen den Planeten beherrschen. Doch es kommt noch schlimmer: er belauscht einen Gorilla-General namens Ursus, wie er gerade einen Krieg gegen die sogenannte "verbotene Zone" ausruft, in der offenbar weitere Menschen leben. Als Brent und Nova versuchen, sich leise zu entfernen, wird Brent angeschossen.   Nova gelingt es aber, ihn heimlich ins Dorf  zu Dr. Ziera zu bringen, die bereits Taylor das Leben rettete.

 

Mit ihrer Hilfe gelingt dem Paar schließlich die Flucht und sie erreichen nach einigen Wirrungen die verbotene Zone. Hier muss der Brent schließlich erkennen, dass er sich nicht auf einer fremden Welt, sondern einer seit Jahrhunderten,  durch einen Atomkrieg verwüsteten, Erde befindet. Sein einziges Ziel von nun an ist es, herauszufinden, was aus Taylor geworden ist, doch die Antwort auf diese Frage ist schrecklicher, als der junge Astronaut es sich hätte träumen lassen könnte...

 

Fazit:

Wie ich schon in meiner Besprechung zu Planet der Affen erzählte, war meine leider bereits mit achtundsechszig Jahren verstorbene Mutter (Niemals vergessen) ein großer Fan. Das führte dazu, dass ich die die Filme das erste Mal in den 80er Jahren zusammen mit ihr im Fernsehen sah. Ich erinnere mich noch gut, dass mir damals der zweite Teil sogar noch besser gefiel, als der erste.

Natürlich gibt es im  ersten Teil den grandiosen Überraschungseffekt, als Taylor zum ersten Mal sieht, wer da den Planeten beherrscht, auf dem er mit seinem Raumschiff bruchgelandet ist. Auch war das Ende, als er vor der Ruine der Freiheitsstatue kniet, ein echter Schocker. Allerdings hatte das Sequel, so mein damaliges Empfinden, einfach mehr Action und Spannung zu bieten. Der Beginn des Films knüpfte nahtlos am Vorgänger an, so wurde ich als Zuschauer sogleich wieder in den Bann der Geschichte gezogen. Noch einmal erlebte ich Taylors Verzweiflung, sah, wie er in die verbotene Zone aufbrach. Als dann die Aufmerksamkeit auf James Franciscus gelenkt wurde, der nun die Hauptrolle übernommen hatte, war ich anfangs etwas enttäuscht, da ich, seit ich „Ben Hur“ erleben durfte, ein großer Heston Fan bin. Doch meine Enttäuschung war recht schnell verflogen. Der leider bereits 1991 verstorbene Amerikaner war beileibe kein schlechter Mime. Sicherlich wählte man ihn aus, weil er Heston recht ähnlich sah. Doch insgesamt traf das damalige Produktionsteam eine gute Wahl.

 

Wieder wurde der Absturz eines Raumschiffes, diesmal eine Rettungsmission für Taylor, als Aufhänger genommen und wieder verfolgte ich als Zuschauer, wie (nun eben) Brent auf die Herrscherklasse der Affen stieß. Das war zugegebenermaßen vielleicht nicht der idealste Einstieg in den Plot. Der Zuschauer weiß, was auf ihn zukommt, was dem Geschehen einiges an Spannung nimmt. Doch insgesamt ist der Einstieg doch gelungen. Der Film gewinnt denn auch spätestens mit der Ansprache des Gorilla-Generals Ursus, der in die verbotene Zone einmarschieren will, an Eigenständigkeit. Diese interessante Wendung verspricht Spannung und Action, eine Erwartungshaltung, die das Werk vollumfänglich erfüllen kann.

 

Eine weitere neue Idee stellen die  telepathischen Überlebenden des nuklearen Holocaust dar. Die mystische Attitäde ist unübersehbar, verleiht der Handlung, vor allem aber den letzten Szenen, auch einen gewissen Sinn. Sehr speziell und zeitspezifisch sind etwa Szenen wie die der Affenarmee, die mit Gewehren und Kanonen auf die unterirdische Stadt der Telepaten zumarschiert, aber von einer augenscheinlich aus dem Nichts erscheinenden Feuerwand, sowie gefolterten Affen-Soldaten aufgehalten werden. Der Film ist darüber hinaus in einem recht flotten Tempo erzählt, so dass man sich, wie ich erst jetzt wieder feststellen konnte, nicht langweilt. Hinzu gesellen sich einige sozialkritische Komponenten, die allerdings die Tiefe des Vorgängers nicht erreichen können.  Ein meines Erachtens grandioses Ende rundet den insgsamt guten Gesamteindruck ab.

 

Aus der Retrospektive heraus gesehen kann Planet der Affen - Rückehr zum Planet der Affen nicht mit den ersten Teil der Serie mithalten. Das fängt bereits  mit der kostengünstigeren Ausstattung an. Die Produktion musste seinerzeit massive Einsparungen hinnehmen, was dazu führte, dass viele der Statisten keine Prothesen mehr trugen, sondern sich einfache Masken über den Kopf stülpen musste. Zwar versuchte man, die Statisten im Hintergrund zu halten. Leider entgeht dem aufmerksamen Betracher dieser Umstand aber nicht. Weiter geht es mit den Dialogen und vor allem auch den Monologen, die in Planet der Affen für mich schlicht und ergreifend stimmiger geschrieben sind. Der von mir in der Besprechung zum Film zitierte Monolog Heston' s spricht hier bereits Bände. Auch die sozialkritische Komponente fällt, wie oben bereits angedeutet, in der Fortsetzung wesentlich schwächer aus. Das ist durchaus schade, denn das Thema lädt geradezu dazu ein, die ein oder andere Parabel einzuflechten. Wie ich schon mehrfach erwähnte, gehört das Werk zu dem recht kleinen Subgenre der sogenannten Öko-Science Fiction, wozu man den zweiten Teil nur noch bedingt rechnen kann.

Einige der Schwächen des Films sind Stan Hough, dem damaligen Produktionsleiter von 20th Century Fox geschuldet, der aufgrund des großen Erfolges des Heston-Films unbedingt eine Fortsetzung wollte, obwohl die Geschichte in sich auserzählt war und eigentlich keiner Fortsetzung bedurfte, bzw.  sie eigentlich gar nicht zuließ. Da aber nun einmal der Auftrag erteilt war, musste man sich einen halbwegs plausiblen Plot ausdenken. Außerdem wollte Hugh auch Heston wieder mit an Board haben.

Der hielt allerdings Zeit seines Lebens nichts von Fortsetzungen und lehnte ab. Mit der letztlich verwendeten Variante, dass Heston den Film einleiten und am Schluss noch einmal auftauchen und sterben würde, war er schließlich widerwillig einverstanden. Diese Idee stammt übrigens von Heston selbst und stellte von Anfang lediglich einen Kompromiss dar. Er hoffte damit, weiteren Sequels vorzubeugen. Bekanntlich gelang ihm das nicht. Hinzu kam, dass das Budget um mehr als eineinhalb Millionen Dollar massiv gekürzt wurde, was dem Film nicht sonderlich gut tat. Dennoch hat das Werk insgesamt für mich nur wenig von seiner Faszination eingebüßt. Nach wie vor liebe ich den Film. Und auch wenn viele Leser an dieser Stelle anderer Ansicht sein mögen, halte ich den Titel immer noch für einen richtig guten Film, der zwar etwas schwächer als das Prequel, aber insgesamt immer noch sehr gut ist.

persönliche Bewertung: 5/6