Quelle Poster und Bildzitate: https://www.stnv.de/de/4x10_the_holiest_thing.php, https://www.stnv.de/de
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Star Trek New Voyages - Das heiligste Wesen, original: Star Trek New Voyages - The Holiest Thing (2016/2019)

James Cawley Entertainment,Retro Films Studios, Produktionsland: USA, Länge: circa 1 Stunde

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Darsteller Team
Brian Gross als Captain Kirk (Hubert Zitt) Regie: Daren Dochtermann
Brandon Stacey als Mr. Spock (Jens Dombek) Produktion: James Cawley
John Kelly als Dr. McCoy (Kai Buchal) Drehbuch: Rick Chambers
Rick Chambers
Rick Chambers
Rick Chambers
Rick Chambers
Rick Chambers
Charles Root als Lt. "Scotty" Scott (Peter Walker Visuelle Effekte: Pony Horten, Tobias Richter
 Admiral Withrow Christian Humberg Untertitel: Andreas Becker, Michael Kuhn, Stephan Mittelstraß
Andreas Becker, Michael Kuhn und Stephan Mittelstraß
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Besprechung:

Fazit:

Manchmal fällt es mir auch nach 35 Jahren Fansein noch schwer, zumindest Teile der Fangemeinde zu verstehen. Da leben und atmen Menschen ihr Hobby und tragen aktiv dazu bei, dass Star Trek das lebendige Franchise bleibt, das es von jeher war. Andere Fans widmen Tage, Wochen und Monate der Übersetzung und Synchronisierung eines Fanfilms aus einer der vielleicht besten Serien seiner Art, um diesen Menschen zugänglich zu machen, die der englischen Sprache nicht mächtig sind. Mit Freude und Elan setzt man sich an eine Aufgabe, für die die Beteiligten weder einen Cent, noch auch nur ein freundliches Wort oder sogar Dank erhalten. Dieses Verhalten ist überaus schade und spiegelt leider die Anspruchshaltung einiger Menschen wieder, von denen man (zumindest in vielen Fällen) ein ähnliches Engagement nicht erwarten darf.

 

Anstatt sich daran zu erfreuen, dass andere Menschen Star Trek ebenfalls lieben und gerne Mühe, Zeit und Arbeit investieren, wird ein Projekt wie Star Trek New Voyages – Das heiligste Wesen in den sozialen Netzwerken nicht nur zerrissen, sondern geradezu massakriert. Das alles, weil die Sprecher keine Profis sind, sondern Fans mit Leidenschaft und Seele, die ihre Freude an ihrem Hobby teilen wollen. Unter anderem ist von „schwulen Stimmen“ die Rede. Kommentare wie „braucht kein Mensch“, oder „größter Scheiß, den ich je gesehen habe“ sind dagegen die noch eher harmloseren Mitteilungen, die Peter Walker und sein Team aus Nerds für ihre hingebungsvolle  Arbeit ernten. Walker musste sich sogar vor den „Fans“, wenn man diese denn überhaupt so nennen darf, rechtfertigen. Da stellt sich die Frage, warum um alles in der Welt überhaupt?

 

Versteht mich bitte nicht falsch. Weder die schauspielerischen Leistungen der US-amerikanischen Fans, noch die Synchronisation von Das heiligste Wesen sind perfekt. Und wenn man sie nach denselben Kriterien wie AAA-Serien bewerten wollte, gäbe es womöglich reichlich Anlass zu Kritik. Doch erstens funktioniert dieser Anspruch aus vielerlei Erwägungen heraus nicht und zweitens gibt es einen eklatanten Unterschied zwischen konstruktiver Kritik und Bashing. Natürlich, jedermann hat ein Recht auf eine eigene Meinung. Aber muss man diese eigentlich immer mit aller Brachialität und Gewalt zum Ausdruck bringen, egal, was man vielleicht damit anrichtet? Muss jedes Missfallen, jede vielleicht unbedacht geäußerte Meinung, oder auch ein laienhaft, aber leidenschaftlich synchronisierter Fanfilm gleich einen Shitstorm erster Güte auslösen? Wäre es nicht gerade in der heutigen Zeit wieder vonnöten, uns zu besinnen und ein wenig Toleranz walten zu lassen, die nicht hinter der eigenen Haustüre endet? Ist es wirklich zu viel verlangt, sich an den Aktivitäten der anderen zu erfreuen und ein herzliches: „Cool – keep on trekkin‘“ auszurufen, wenn jemand sich aktiv, ohne Hintergedanken, ohne hauen, stechen und ziehen beteiligen möchte? Ist es so schwer geworden, einfach mal Fünfe gerade sein zu lassen?

 

Ich erfreue mich jedenfalls an meiner DVD. Das Menü ist mit Liebe gestaltet, der Beginn, als Hubert Zitt die altbekannte Einleitung zu Star Trek – The Original Series endlich einmal „wissenschaftlich korrekt“ (wer außer er wäre dazu geeigneter?) vorträgt, bringt mich zum Lachen. Scottys Akzent ist, wahrscheinlich zum ersten Mal in 53 Jahren, (fast) echt und mit Jens Dombek als Spock konnte man gar keinen ehrlicheren Spock-Fan finden. Dazu gesellen sich weitere liebe Menschen wie Jürgen Kaiser, Björn Sülter oder Christian Humberg, die sich seit vielen Jahren aktiv ins deutsche Fandom einbringen und dieses mitgestalten. Das alles macht mein Fan-Herz glücklich und lässt mich ob der harschen, oft unangebrachten Kritik mit einem Kopfschütteln zurück. Aber vielleicht habe ich ja gerade den nächsten Shitstorm ausgelöst. Wer weiß? Aber sei‘ s drum.

persönliche Bewertung: 5/6 Funpunkte