Quellen: Cover : Alive - Vertrieb Marketing, Bildzitate: Millcreek Entertainment)
Quellen: Cover : Alive - Vertrieb Marketing, Bildzitate: Millcreek Entertainment)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Slipstream - Gefangene des Windes, orignal: Slipstream (1989)

Entertainment Film Distributors, DVD Deutschland. Alive - Vertrieb Marketing, mit Direktlink zum legalen Streaming-Dienst weload.tv;

DVD Vertrieb USA: Millcreek Entertainment, Produktionsland: Großbritannien, Länge: 102 Minuten

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

Darsteller Team
Mark Hamil als Tasker Regie: Steven Lisberger
Kitty Aldridge als Belitski Produzent: Gary Kurtz
Bill Paxton als Matt Owens Drehbuch: Tony Kayden, B. Bauer, C. E. Pogu
Bob Peck als Byron Kamera: Frank Tidy
Susan Leong als Abigail Schnitt: Terry Rawlings
 Ben Kingsley als Avatar  Musik: Elmer Bernstein

Besprechung:

Inhalt:

In einer nicht näher bestimmten Zukunft ist die Erde von zahlreichen Kataklysmen geprägt. Die Zivilisation wie wir sie kannten, existiert nicht mehr. Ein starker Wind, der Slipstream, fegt stetig über die Erde und stellt aufgrund massiver Ressourcenknappheit die einzige schnelle und sichere Transportmöglichkeit dar, sofern man über einen Segel- oder Motorflieger verfügt. Marshal Tasker und sein weiblicher Hilfssheriff Belitski besitzen einen der schnellsten Motorsegler. Und sie nutzen ihn, um die Erde vom „Abschaum der Menschheit“ zu befreien, wie Tasker es nennt.

 

Eines Tagen verhaften sie den Androiden Byron wegen Mordes an seinem Besitzer und machen in einem kleinen Dorf Halt. Hier treffen sie auf den Abenteurer und Klein-Kriminellen Matt Owens. Der schafft es tatsächlich, den beiden Gesetzeshütern ihren Gefangen abzuluchsen und mit ihm zu fliehen. Matts Ziel, Byron gegen ein Kopfgeld auszuliefern, stellt sich jedoch als schwieriger heraus, als gedacht. Denn erstens ist Byron ein überaus hilfsbereites und ehrliches Wesen und zweitens wird er von Tasker und Belitski gnadenlos verfolgt. Mit der Zeit entsteht eine enge Freundschaft zwischen den beiden Flüchtigen und Matt zweifelt immer mehr an seinen Plänen. Auch muss er sich nach einigen Erlebnissen die Frage stellen, wer hier eigentlich der Gute und wer der Böse ist...

 

Fazit:Slipstream – Gefangene des Windes ist einer der Titel, die heute leider kaum noch jemand kennt, der aber dennoch durchaus sehenswert ist. 1989 vom Star Wars Produzenten Gary Kurtz unter der Regie von Steven Lisberger (Tron, Tron: Legacy) produziert vereint er Abenteuer-, Roadmovie- Western- und Science Fiction Elemente miteinander. Angesiedelt ist er in einer nicht näher bestimmten Zukunft, in der sich die Natur gegen den Menschen gewandt hat. Eine Reihe von Kataklysmen, ausgelöst durch eine Erdplatten-Kollision, hat das Bild der Erde in einer nicht näher bestimmten Zukunft nachhaltig verändert. Die einstigen zivilisatorischen Strukturen sind weitgehend zerstört, die Menschheit reduziert. Ständig weht ein starker Wind, der Slipstream. Wer über einen kleinen Segler oder einmotoriges Flugzeug verfügt, gehört zu den Glücklichen jener Tage, denn aufgrund der steten Ressourcenknappheit stellt der Slipstream die einzige Möglichkeit zum schnellen Reisen dar.

Das ist zunächst einmal eine ungewöhnliche Idee, die eine hervorragende Basis für eine tolle Abenteuergeschichte mit schönen Bildern schafft. Und tatsächlich ist der Film entsprechend gut fotografiert. Coole Luft- und Landschaftsaufnahmen, sowie schöne Schattenspiele in Höhlen werden mit einem westernartigen Look kombiniert. Die Realaufnahmen entstanden überwiegend in den mystisch anmutenden kappadokischen Bergen in der Türkei. Die Höhlen, ein funktionstüchtiges Fluglandefeld, und weitere Sets wurden in den berühmten Pinewood Studios in London gebaut, wo auch schon Star Wars entstanden war. Wie oben bereits erwähnt, werden einige interessante Genres zu einem Film vermengt, der vielleicht von seiner Ausstattung her nicht zu den aufwendigsten gehört, der aber dennoch in sich stimmig und glaubwürdig daher kommt. Im Grunde handelt es sich hier um einen typischen Roadmovie-Plot, in dem sich zwei Fremde begegnen und auf eine gemeinsame Reise gehen. Der eine ist ein Abenteurer, der andere ein gesuchter Mörder. Verfolgt werden sie von zwei Marshalls.

 

Neu und auch interessant daran ist, dass Kurtz und Lisberger die Handlung kurzerhand in die Luft verlegt haben. Um für Atmosphäre zu sorgen, suchte Kurtz nach ungewöhnlichen kleinen Fliegern, die er schließlich in Großbritannien und den USA fand. Mark Hamils und Kitty Aldriges Vehikel wurde beispielsweise von dem Luftfahringenieur  Granville Hodge gebaut, der es als Observerations-Flugzeug entworfen hatte. Zusätzlich wurde ein maßstabsgetreues und flugtüchtiges Modell sowie das Cockpit im 1:1 Maßstab nachgebaut.

 

Neu und auch interessant daran ist, dass Kurtz und Lisberger die Handlung kurzerhand in die Luft verlegt haben. Um für Atmosphäre zu sorgen, suchte Kurtz nach ungewöhnlichen kleinen Fliegern, die er schließlich in Großbritannien und den USA fand. Mark Hamils und Kitty Aldriges Vehikel wurde beispielsweise von dem Luftfahringenieur  Granville Hodge gebaut, der es als Observerations-Flugzeug entworfen hatte. Zusätzlich wurde ein maßstabsgetreues und flugtüchtiges Modell sowie das Cockpit im 1:1 Maßstab nachgebaut.

Leider schafft es das Drehbuch trotz der oben beschriebenen guten Ideen nicht vollends  zu überzeugen. Obwohl hervorragende Schauspieler wie Mark Hamil (Star Wars), Bill Paxton (Alien, die Rückkehr, Predator 2, True Lies, Marvels Agents of S.H.I.E.L.D) Kitty Aldrige, Robbi Coltrane (Harry Potter Reihe) und Ben Kingsley gewonnen werden konnten, bleibt die Dramaturgie doch etwas hinter den Erwartungen zurück. Der Spannungsbogen bleibt für mich leider etwas flach, obwohl ich mich insgesamt durchaus nicht schlecht unterhalten fühlte. Wenn ich über mehr als eineinhalb Stunden vier Menschen dabei beobachte, sich zu verfolgen und voreinander zu fliehen, möchte ich einfach etwas mehr Action sehen. Zahlreiche Zwischenlandungen unserer Helden in verfallenen Dörfern und Höhlen mit seltsamen Lebensweisen und Religionen vertiefen zwar die Welt, in der wir uns befinden, tragen aber eben nicht wirklich zur Spannung bei. Das trifft umso mehr zu, wenn es an hochwertigen Kulissen mangelt. Das ist etwas schade, denn mit mehr Zug an der dramaturgischen Schraube, wäre hier ganz sicher ein tolles Abenteuer herausgekommen, das nicht so desaströs an den Kinokassen gefloppt wäre.

 

Trotz dieses Mankos hat der Film das eigentlich nicht verdient und ich mag  Slipstream – Gefangene des Windes irgendwie. Die Grundidee ist ungewöhnlich, die Vermengung von den oben erwähnten Elementen ist interessant und gar nicht schlecht in Szene gesetzt. Es gibt einen Marshal und seinen weiblichen Hilfssheriff, Bars, Schießereien auf der einen, auf der anderen Seite aber auch eine „Slipstreamreligion“, die in zerklüfteten Bergen, halb verfallenen Dörfern und Höhlen praktiziert wird. Unterstützt wird das Ganze mit einer Musik, wie sie einem 50er Jahre Western entsprungen sein könnte. Ich könnte mir so ein Szenario durchaus gut auch als MMORPG (Onlinerollenspiel) vorstellen. Mit etwas mehr Sorgfalt beim Verfassen des Drehbuchs und vielleicht etwas höherem Budget hätte aus diesem  Streifen also sicherlich ein Hit werden können.

 

Wer gerade nichts zu tun hat, kann sich den Film kostenlos und legal auf Netzkino oder weload.tv bei You Tube anschauen. Für die Sammler unter Euch gibt es zwei DVD Veröffentlichungen, eine in deutscher Sprache von 2015 von Alive - Vertrieb und Marketing/DVD und die andere in englisch in der Sammlung „Sci-Fi Invasion“ von Mill Creek Entertainment, die ich besitze.

persönliche Bewertung: 3(-)/6