Quelle: DVD Cover und Bildzitate: 20th Century Fox
Quelle: DVD Cover und Bildzitate: 20th Century Fox

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Predator, original: Predator (1987)

20th Century Fox, Amercent Films, Davis Entertainment, Lawrence Gordon Productions. Silver Productions;

Produktionsland: USA, Länge: 107 min

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Darsteller Team
Arnold Schwarzenegger als Major "Dutch" Regie: John McTiernan
Elpidia Carillo als Anna Produktion: Joel Silver, Jim Thomas
Jesse Ventura als Blain Lawrence Gordon
Sonny Landham als Billy Drehbuch: Jim und John Thomas
Carls Weathers als Major George Dillon Kamera: Donald M. McAlpine
   
   
Shane Black als Hawkins Musik: Alan Silvestri

Besprechung:

Inhalt:

Eine US-Spezialeinheit wird im Dschungel von Mexiko ausgesetzt, um einen mit einem Hubschrauber abgestürzten US-Minister aus der Hand mexikanischer Guerillas zu befreien. Angeführt wird der sechsköpfige Trupp von Major Dutch, einem hartgesottenen Profi. Seine besten Leute, der Scout Billy, der MG-Spezialist Sergant „Mac“ Elliot und dessen bester Freund Blain, sowie Funker und Techniker Poncho und Shane. Major George Dillon begleitet das Team in den Dschungel, die eigentliche Befreiungsaktion soll unter dem für das Pentagon arbeitenden Offizier stehen.

Doch schon nach einigen Stunden im Dschungel beschleicht den Indianer-Scout Billy das unheimliche Gefühl, beobachtet zu werden. Als dann drei schrecklich zugerichtete Leichen eines anderen US-Spezialteams ausgeweidet an Bäumen hängend entdeckt werden, beginnt die Angst umzugehen. Dennoch setzt die kleine Truppe ihren Weg fort, bis das Rebellenlager ausfindig gemacht werden kann. Die Erschießung einer Geißel zwingt Dutch zum sofortigen Eingriff und so wird das Dschungeldorf mit schwerem Gerät dem Erdboden gleich gemacht. Nur die Mexikanerin Anna überlebt den Angriff und wird als Gefangene abgeführt.

 

Kurz nach dem Abmarsch versucht Anna schließlich zu fliehen. Poncho verfolgt sie und fängt sie schnell ein. Als er versucht, die Flüchtige zu beruhigen, sieht sie plötzlich etwas unmögliches aus dem Augenwinkel. Der Dschungel scheint zum Leben zu erwachen und er holt sich den Soldaten mit aller Brutalität. Was ist hier geschehen? Doch noch bevor sich Dutch und die anderen darüber Gedanken machen können, stirbt Blain. Eine seltsame Waffe reißt ihm den Brustkorb auf. Schnell wird klar, dass hier ein fremdes, unheimliches Alien sein Unwesen treibt und erst Ruhe gibt, wenn alle getötet sind, denn bei dieser Lebensform handelt es sich um einen Jäger aus Leidenschaft, einen Predator...

 

Fazit:

Nachdem ich einem meiner absoluten Action Lieblingshelden, Arnold Schwarzenegger, nun mit Total Recall (1990)Terminator , Terminator 2 und Terminator 3  schon viermal die Ehre erwiesen habe, folgt nun mit Predator ein weiterer seiner, inzwischen schon zum SciFi-Action-Klassiker avancierten Filme. Was hat man nicht alles aus diesem eigentlich doch recht spannenden Franchise gemacht? Predator 2 war eine Tortur mit, wie Schwarzenegger zurecht in seiner Biografie schreibt, miesen Drehbuch und einer schlecht geführten Regie. Auf Seite 329 seiner Autobiografie „Total Recall“ schreibt der ehemalige Mr. Universum, Gouverneur von Kalifornien und Action Star: „Ohne einen guten Regisseur und ein anständiges Skript konnte ich den Film auch nicht retten. Da mir Silver (Produzent u.a. von Predator, Predator 2, Matrix 1-3 und V – wie Vendetta nicht entgegenkam, war die Sache für mich erledigt. Joel und ich arbeiteten nie wieder zusammen." Der dritte Teil, Predators war auch nicht der ganz große Wurf und mit dem Crossover Alien vs. Predator 1 und 2 wurde die Reihe dann m.E. letztlich total verwurstet.

Was aus Predator 2 geworden wäre, hätte Arnold ein Wörtchen mitgeredet, kann natürlich nur spekuliert werden.  Predator selbst ist allerdings ein lupenreiner, "nach Testosteron riechender" Männerfilm mit einer großen Portion  Gewalt und Action und das ist gut so! Der damals noch völlig unbekannte Regisseur John McTiernan rührte munter ein Süppchen mit einer sechsköpfigen Gruppe ganzer Kerle in einem vietnam-ähnlichen Dschungelszenario, allerdings in Mexiko angesiedelt und gedreht, an, in dem es zunächst darum geht, einen amerikanischen Gefangenen aus den Händen einer Gruppe Guerillas zu befreien. Schon zu Beginn wird allerdings klar, dass die Jungs von einem außerirdischen Wesen mit beeindruckenden technischen Möglichkeiten (das Aussehen des Bildes einer Wärmekamera war dem Kinobesucher Mitte der 80er Jahre weitgehend unbekannt) verfolgt werden. Das Auffinden der schrecklich zugerichteten Leichen einer Spezialeinheit der US-Army tritt dann eine Spannungslawine los, die im Grunde genommen bis zum Ende des Films anhält.

Nach rund 30 Minuten beginnt bereits das erste, mit jeder Menge platter Sprüche durchzogene, Rumgeballer. Das Dorf der mittelamerikanischen Widerstandskämpfer wird mit einer ganze Reihe riesiger Wummen dem Erdboden gleichgemacht. Wenn dann auch noch Sprüche wie „ich habe keine Zeit zum bluten“ von Jesse Ventura fallen, der den guten, aber offenbar etwas dümmlichen Soldaten Blain gibt, kann man sich ob der völlig beabsichtigten Plattheit derartiger Dia- bzw. Monologe ein kurzes lachen und die Vorstellung einer riesigen Dose Bier und fünf Kumpels um einen herum, nicht verkneifen.

 

Derartige Sprüche ziehen sich bekanntlich durch viele Schwarzenegger-Filme und wurden von ihm selbst eingeführt. Angefangen hatte es in Terminator in der Szene, als der Terminator in seinem Hotelzimmer sitzt und sich operiert. Auf die Frage, ob er in seinem Zimmer eine tote Katze aufbewahre, erscheint auf dem inneren Bildschirm der Tötungsmaschine eine Auswahl an Antworten. Der T-800 wählt ausgerechnet: „Fick Dich selbst, Du Arschloch“, was seinerzeit für eine ganze Reihe Lacher gesorgt hat. Seitdem bat er die Drehbuchautoren stets darum, einige wenige witzige Sprüche, vornehmlich nach harten Actioneinlagen, einzubauen, wie er auf Seite 331 seines Buches zum besten gibt. Das kommt, zumindest bei mir, auch heute noch gut an.

Der Film selbst bezieht seine immense Spannung und Kraft nicht nur aus den atmosphärischen Dschungelbildern, sondern auch aus der Heimtücke des Predators, der mit einem Tarnanzug ausgestattet ist. Es geht darum, möglichst gefährliche Gegner zu jagen und Trophäen aus den Getöteten zu machen. So ein Konzept ist ebenso simpel wie brutal, weswegen der Film, nebenbei erwähnt, lange Zeit von der FSK ab 18 Jahre eingestuft wurde. Im Falle von Predator funktioniert diese Idee auch deshalb so gut, weil nicht nur der Gegner, sondern auch die Protagonisten selbst unberechenbar bleiben. So stellt sich der Indianer-Scout der Gruppe, Billy, dem Außerirdischen nur mit einem Messer bewaffnet und im freien Oberkörper entgegen, obwohl völlig klar ist, dass er nicht die geringste Chance hat. Das gibt dem Helden Dutch, natürlich von Arnie verkörpert, die Chance, die einzige Frau in der Runde, gespielt von Elpidia Carillo, zu retten und sich dem Biest zu stellen.

Der Showdown ist dann einfach nur große Action-Klasse, wie sie in dieser Form heute eher selten geworden ist, allein schon deshalb, weil sich sowohl der Stil der Regisseure, als auch die technischen Möglichkeiten grundlegend geändert haben. Ich finde das eigentlich schade, denn gegen einen einfachen, gut gemachten Actionfilm ist eigentlich soweit nicht viel einzuwenden. Es muss nicht immer das riesige Effektfeuerwerk und die Megabombast CGI sein, damit eine Szene wirklich gut gelingt. Die Technik ist für damalige Verhältnisse übrigens überaus gut gelungen. Nachdem der Predator zuerst völlig anders aussah und die ersten Testvorführungen ergaben, dass 20th Century Fox wieder einmal am falschen Ende sparen wollten, vergab man den Auftrag gottseidank an den viermal für seine visuellen Effekte mit dem Oskar ausgezeichneten und leider am 15.06.2008 an Krebs verstorbenen, unvergessenen Stan Winston. Legendär wurde Winston unter SciFi Fans mit Filmen wie Terminator , Aliens,Terminator 2, Jurassic Park, Vergessene Welt: Jurassic Park, A.I. - Künstliche Intelligenz ,The Time Machine , Terminator 3, Iron Man, Terminator: Die Erlösung und zum Schluss Avatar: Aufbruch nach Pandora, der demnächst in seiner 3D Variante hier besprochen wird. Das bedeutet, dass die Special Effects nicht nur für die damalige Zeit auf höchstem Niveau sind. Alle seine Filme sehen auch heute noch überaus gut aus und altern weiterhin sehr gut, wie man so schön sagt.

 

Über die schauspielerische Leistung möchte ich nicht allzu viele Worte verlieren. Ich denke wir wissen alle, dass weder Arnold Schwarzenegger, noch Bill Duke oder Jesse Ventura für ihre oskarverdächtigen Darbietungen bekannt sind, obwohl das bezogen auf Arnie vielleicht ein wenig unfair ist. Immerhin gewann er 1977 den Golden Globe als bester Nachwuchsdarsteller, 1985 den Special Award für den internationalen Star des Jahres, 1996 die goldene Kamera für den besten Film international und im selben Jahr den Bambi. Er konnte seine Leistung meiner Ansicht nach fast jährlich steigern und gehört sicherlich zu den routiniertesten Action-Darstellern weltweit. Nur ist er eben nicht gerade ein Charakterdarsteller, doch das möchte er vermutlich auch gar nicht sein.

 

Regisseur John McTiernan hat für meinen Geschmack eine super Leistung abgeliefert. Mit seinen spannungserzeugenden Kameraeinstellungen und wilden -fahrten, zum Beispiel als Dutch einen Abhang herunter rutscht und in einen See stürzt, den guten Stuntchoreografien und dem gelungenen Einfangen der dichten Dschungelatmosphäre gelingt es dem Regisseur meiner Ansicht nach, das beste auf dem Setting herauszuholen, was möglich war.

So gehört Predator für mich zusammen mit Arnies anderen SciFi-Actionern zu denjenigen Filmen, die ich am liebsten zusammen mit einigen Freunden genieße, ein Überflieger, aber ein richtig guter Actionfilm eben. Und so verwundert es kaum, dass es auch heute noch Videoabende gibt, an denen bei uns unter anderem Predator läuft, wie zum Beispiel an diesem Wochenende, das mich letztlich zu diesem Bericht erwog.

persönliche Bewertung: 4(+)/6