Roman, 381 Seiten

ISBN: 978-3-95981-196-5

Verlag: Cross Cult

Preis: 15,00€

Preis: eBook: 8,99€

bisher keine Hörbuch-Veröffentlichung

Webseite: Rise of the Federation 2

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

Lesetipp: Christopher L. Bennett: Rise of the Federation - Turm zu  Babel

and 2 der fantastischen Serie Star Trek Rise of the Federation schließt nahtlos an den Vorgängerroman an. Die Machenschaften des Orion-Syndikats und der Malurianer scheinen zwar für's Erste gebannt, doch die mächtige orionische Matriarchin Navaar heckt bald einen neuen Plan aus. Während Admiral Archer und Kommissar Soval noch mit den verschiedenen Spezies des wohlhabenden Rigel-Systems um den Beitritt in die junge Föderation verhandeln, sterben auf Sauria Millionen Einheimische an einer geheimnisvollen Seuche, die die Fremdenfeindlichkeit des Volkes verstärkt. Bald schon gelingt dem autokratischen Basileus von M'Tezir jedoch, was den Föderations-Ärzten des interstellaren Austauschprogramms versagt blieb: ein Medikament zur Behandlung der seltsamen Krankheit zur Verfügung stellen zu können. Der Preis dafür ist hoch. Die saurianischen Nationen, die das Hilfsangebot des Monarchen annehmen, müssen „medizinische Hilfstruppen“ zulassen und alle Fremdweltler werden ausgewiesen. Abgesehen von diesem isolationistischen Gebaren, wird der wichtige Dilitiumhandel mit der Föderation beibehalten. Doch die Saurianer sind nur eine Schachfigur im großen Spiel um die Macht und die Festigung, oder endgültige Zerstörung der Föderation...

Turm zu Babel gehört für mich ohne Zweifel zu den besten Romanen des Star Trek Extended Universe. Der Autor, Christopher Bennett, bettet die aktuelle politische Weltlage geschickt in seinen Plot ein. Selten habe ich einen Franchise-Roman gelesen, der sich dem Thema Rechtspopulismus und Nationalismus so vorurteilsfrei nähert, ohne dabei die eigene liberale Haltung zu leugnen. Dabei wird dieses aktuelle und ernste Thema in einen spannenden Polit-Thriller mit einer ausgewogenen Menge an Action-Elementen verpackt, der keine Sekunde langweilig wird. Und obwohl im Grunde Gut und Böse klar definiert ist, wird dennoch die Motivlage der Bösewichte neutral, und vor allem mit Verständnis, beleuchtet. So viel Feingefühl wünscht man so manchem Politiker auf der großen Weltbühne.

Wie schon im Vorgänger treffen wir viele Freunde und Feinde aus der zugrunde liegenden  TV-Serie Star Trek Enterprise wieder, wobei ein totgeglaubter Sympathieträger eine recht wichtige Rolle spielen wird. Ohne hoffentlich zu viel zu verraten, nimmt Benett Bezug auf bekanntere, aber auch unbekanntere Episoden, die dem Zuschauer beim ersten Schauen der Serie vielleicht nicht unbedingt im Gedächtnis bleiben, die aber nichtsdestotrotz eine wundervolle Basis für eine weiterführende Geschichte wie diese bieten. Für besonders geglückt halte ich dabei die Tatsache, dass sich das Werk zwar nahtlos an Band 1 anschließt, trotzdem aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Es genügt im Grunde, einen Teil der vier Staffeln der TV Show mehr oder weniger gut zu kennen, um sich sehr gut in den Plot einfühlen zu können. Sicherlich ist es von Vorteil, über die vorangegangenen Ereignisse informiert zu sein, nicht aber zwingend notwendig. Als sehr unterhaltsam empfinde ich auch die Idee, sich die Geschichte wieder über drei große Handlungsbögen erstrecken zu lassen, die am Ende geschickt und logisch zusammengeführt werden. Häufig wechselt der Schauplatz gerade dann, wenn es spannend oder zumindest doch interessant wird, nur um den Leser dann im nächsten Kapitel in eine weitere Warteschleife zu entlassen. Der Text kommt darüber hinaus für seine ernste Grundthematik mit einer angenehmen Leichtig- und Schnörkellosigkeit aus und lässt sich flüssig und flott lesen.

Insgesamt ist Star Trek Rise of the Federation – Turm zu Babel somit nicht nur äußerst unterhaltend, sondern beinhaltet auch eine Message, die aktueller kaum sein könnte. Trotzdem bleibt die Geschichte spannend und verfügt darüber hinaus über sympathische Helden und fiese Bösewichte, deren Motive aber dennoch nachvollziehbar sind. Mit anderen Worten: toll geschrieben, Mr. Benett und super übersetzt, Herr Perplies. Bitte mehr davon!

persönliche Bewertung: 5/6