Spieldauer: 13 Stunden 53 Minuten 

ASIN: B00ANRWM06

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

ungekürzte Ausgabe   Random House Audio   erschienen bei Audible   Preis: für Audible Mitglieder 1 Guthaben, oder 8,95€  

Hörtipp: Michael Crichton: Sphere - Gedanken des Bösen

Michael Crichton war ein wahres Multitalent. Am 23. Oktober 1942 in Chicago geboren und am 4. November 2008 viel zu früh verstorben, war der smart aussehende Mann als Romanautor, Drehbuchautor und Regisseur tätig. Viele seiner Romane waren Thriller mit Science Fiction Thematik. Auf ihn gehen unter anderem Andromeda, Jurassic Park sowie der in diesem (2015) Jahr erscheinende Film Jurassic World, Westworld und das Sequel Futureworld, aber auch Sphere – Gedanken des Bösen zurück.

 

Das Buch selbst habe ich zwar nicht gelesen, besitze aber das Hörbuch von Random Audio. Ich möchte hier ja keine Schleichwerbung mache, aber für Hörbuchfans hat die Amazon Tochter Audible einiges für sich. Der erste Monat ist kostenlos, die nächsten drei Monaten kosten nur 4,95€ und danach erhält man für 10 Euro im Monat ein Hörbuch nach Wahl, egal wie teuer dieses im Handel sonst ist. Im November habe ich mich dort angemeldet, um das Angebot zu testen und habe inzwischen für insgesamt 10€ bereits drei komplette und ungekürzte Hörbücher erworben. Das lohnt sich durchaus. Sphere ist einer von mehreren Crichton Romanen, die vor einiger Zeit von Oliver Rohrbeck gelesen und als Hörbuch veröffentlicht wurden.

 

Die Geschichte selbst ist recht spannend erzählt, sie enthält Thriller- SciFi- und Horrorelemente. Im groben geht es um ein Raumschiff, dass im Jahr 1987 in etwa 300 Meter Tiefe auf dem Meeresboden entdeckt wird. Die amerikanische Regierung besinnt sich auf eine Arbeit des Psychologen Norman Johnson aus dem Jahr 1974, in dem es darum geht, wie und mit wem ein erster hypothetischer Kontakt zu Außerirdischen ablaufen könnte.

 

In dem Aufsatz schlägt Norman, der diesen Auftrag seinerzeit keine Sekunde wirklich ernst genommen hatte, einige ihm persönlich bekannte Wissenschaftler als Team vor, darunter den zynischen schwarzen Mathematiker Harry Adams und die Biologin Dr. Elizabeth Halpern. Genau dieses Team wird nun von der Regierung rekrutiert, um unter dem Schutz der Marine zu einem Tiefsee-Habitat, welches in der Nähe des spektakulären Fundes versenkt wurde, zu tauchen. Dort soll das Wrack genau untersucht und möglichst viele Erkenntnisse gewonnen worden.

 

Anfangs läuft alles recht gut. Das Schiff kann geöffnet werden und das Team eindringen. Während der ersten Untersuchung findet Harry jedoch eine seltsame Kugel aus einem unbekannte Metall, die weder eine Öffnung, noch einen direkten Sinn zu ergeben scheint. Das Team lässt Kameras anbringen und während man noch darüber diskutiert, wie man in diese Sphäre eindringen könnte, ist auf einem der Monitore zu erkennen, wie sie sich öffnet und Harry eindringt. Harry verlässt die Kugel unverletzt, scheint sich aber auf eigenartige Weise verändert zu haben. Und von nun geschehen eigenartige Dinge, die in einem brutalen Überlebenskampf münden...

 

Das soll bis hier hin genügen. Viele werden die Geschichte mehr oder weniger durch den 1998 entstandenen Film „Sphere – Die Macht aus dem All“ zu kennen, der zwar an den Kinokassen mehr oder weniger floppte, aber eigentlich gar nicht so schlecht ist. Denjenigen von Euch, die das Buch oder Hörbuch noch nicht kennen, sei an dieser Stelle andererseits nicht zu viel verraten, denn auch wenn das Buch schon recht alt ist, macht die Story doch großen Spaß und wurde seinerzeit von Michael Crichton außerordentlich modern geschrieben.

 

Das Hörbuch von Random House ist ungekürzt und knapp 14 Stunden lang. Das ist auch gut so, denn ich bin kein so großer Freund von gekürzten Versionen. Wenn ich mir ein Buch kaufe, lese ich ja auch nicht nur die Hälfte. Als Sprecher wurde Oliver Rohrbeck, bekannt als Justus Jonas von den Drei ???, ausgewählt. Für mich ist das der größte Kritikpunkt an diesem Werk, denn meiner Meinung nach ist Rohrbeck einfach kein guter Leser. Er versucht sich offenbar, an Rufus Beck zu orientieren, der die Harry Potter Bücher so grandios gelesen und jeder Figur eine eigene Stimme verlieh. Rohrbeck greift diesen Gedanken auf, schießt dabei allerdings entweder über das Ziel hinaus, oder findet einfach nicht den richtigen Ton. Die Figur der Dr. Elizabeth Halpern wird beispielsweise im Buch charakterlich völlig anders beschrieben, als sie von Rohrbeck dargestellt wird. Des weiteren verfügt der Sprecher leider über keine besonders große Bandbreite, so dass man des öfteren auf den Gedanken verfällt, man höre eine Drei ??? CD. Zu kindlich, zu naiv und schlecht betont sind etwa Actionszenen oder Streitigkeiten unter den Protagonisten gesprochen. Das schadet der Atmosphäre. Mir persönlich wäre es weitaus lieber gewesen. Oliver Rohrbeck hätte auf die Etablierung eigener Stimmen für die Figuren des Romans verzichtet, denn insgesamt gesehen geht dieser Versuch gründlich schief.

Die Bereiche ohne Dialoge sind hingegen sich gar nicht schlecht. Der Sprecher hat eine durchaus angenehme Stimme und hält sich hier betont zurück. Das empfand ich beim zuhören als recht angenehm. Sobald allerdings Dialoge ins Spiel kamen, änderte sich das leider vollständig. Insofern kann ich „Sphere – Die Gedanken des Bösen“ als Hörbuch in dieser Version nur bedingt empfehlen. Für 4,95€, die mich das komplette Werk gekostet hat, kann ich mich absolut nicht beschweren. Die Geschichte ist es trotz der für mich offenbaren Schwächen des Sprechers absolut wert, gehört bzw. gelesen zu werden. Ich für meinen Teil werde es mir allerdings überlegen, ob ich mir noch ein Michael Crichton Hörbuch bei Audible zulege, die sind nämlich fast alle von Oliver Rohrbeck gesprochen.

persönliche Bewertung: 4(-)/6