Roman, 140 Seiten, 110 eBook Seiten

ISBN 10: 3737524580

ISBN 13: 978-3737524582

Verlag: epubli GmbH, Science Fiction Verlag

Preis: 9,99€

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Lesetipp: Sylvia Kaml: Grauzone Erde - Blutfehde

Mit Grauzone Erde – Blutfehde präsentiert uns die Autorin Sylvia Kaml die Fortsetzung ihrer Grauzone-Trilogie. Einige Zeit nach den Erlebnissen aus Band 1 (Grauzone Erde 1), scheint die Erde ein etwas besserer Ort geworden zu sein. Cedric hat seine Erlebnisse in einem Buch veröffentlicht und so publik gemacht. Das führte zu einem Umdenken innerhalb des Rates der außerirdischen Xenn. Mensch-Xenn Mischlinge werden nicht weiter verfolgt. Auch die den Menschen aufoktroyierten Gesetze wurden mittlerweile etwas gelockert und ihnen insgesamt wieder mehr Mitspracherecht in politischen Fragen eingeräumt.

Die Welt könnte so schön sein, wenn nicht Hwen, Cedrics Kontrahent aus dem ersten Roman, auf Rache sinnen würde. Vom Rat und seinem Volk als Bauernopfer gebrandmarkt und verstoßen, hat er es geschafft, alle auf der Erde lebenden Gemischtrassigen ausfindig zu machen. Doch sein Plan, die Hybriden zu ermorden, reicht dem rachsüchtigen Alien nicht. Er will, dass Cedric, selbst halb Mensch und halb Xenn, leidet. So lässt Hwen ihm eine Nachricht zukommen. Er  informiert den jungen Mann nicht nur unverhohlen über seine Pläne, sondern gibt ihm unmissverständlich zu verstehen, dass er diesen hilflos ausgeliefert sein wird. Ein Wettrennen um Leben und Tod beginnt...

Wie im ersten Teil präsentiert, fühlt sich Kaml gut in das junge Alter ihrer Hauptfiguren ein und stellt ihnen etwas ältere, erfahrene Charaktere zur Seite. Der Plot ist, wie gewohnt, stringent und flott erzählt und stellt nach meinem Dafürhalten eine gute Fortsetzung zu Grauzone Erde  – Verschlagene Feinde dar. Es ist zweifellos das große Talent der Autorin in ihren Erstlingswerken, den Leser in die Gefühlswelt ihrer Protagonisten eintauchen zu lassen.

Wie ich bereits in meiner Besprechung zum ersten Teil schrieb, mangelt es allerdings ein wenig an Background. Als Leser möchte ich wissen, wo – und wann - ich mich befinde. So erfahre ich etwa, dass sich die Technik mit Hilfe der Außerirdischen wesentlich weitereintwickelt hat, nähere Details bleiben mir aber im Allgemeinem verwehrt. Es gibt immer wieder Andeutungen und Anspielungen auf die Welt, in der wir uns bewegen. Doch insgesamt reicht dies kaum für einen angemessenen Eindruck aus. Hier dürfte die Autorin für meinen Geschmack durchaus noch etwas ausführlicher werden.

Im zweiten Band fällt dieser Umstand noch etwas stärker ins Gewicht, als im ersten. Die Seitenzahl hat sich im direkten Vergleich noch einmal leicht reduziert. So wird die eigentliche Geschichte noch knackiger präsentiert. Das Lesevergnügen beschränkt sich also im Kern etwa auf die Länge einer Erzählung, oder eines Heftromans. Das mindert das Lesevergnügen nicht, denn die Story ist spannend geschildert und die Figuren nachvollziehbar konstruiert. Im Gegensatz zu manch anderem Roman wäre hier jedoch etwas mehr besser gewesen.

Wer allerdings derzeit nicht den Nerv für lange Romane hat und dennoch eine gute Geschichte genießen möchte, der wird mit Grauzone Erde – Blutfehde sehr gut bedient. Auf Facebook kündigte Sylvia Kaml derweil an, dass soeben der dritte Band, der die Saga abschließen wird, erschienen ist. Im Chat verriet mir die Autorin, dass weiteres Lesefutter bereits in der Mache ist, für mich als Leser und Science Fiction Fan eine gute Nachricht. Denn Science Fiction Literatur aus Deutschland hebt sich meistens wohltuend von der des US-amerikanischen Marktes ab. Es bleibt also abzuwarten, was uns in Kamls neuen Roman erwartet.

persönliche Bewertung: 4/6