Hörtipp: Jack Campbell: Die verschollene Flotte 4 - Gearys Ehre

Da das Interesse an dieser Hörbuchserie offenbar so enorm ist, stelle ich Euch heute den vierten Teil der Reihe vor. Tatsächlich habe nämlich soeben Gearys Ehre, Nummer Vier der Die verschollene Flotte Roman- und Hörbuchreihe von Jack Campbell zu Ende gehört. Meiner Ansicht nach, dies sei schon einmal vorweg genommen, handelt es sich bisher um den besten Teil. Doch zäumen wird den Gaul nicht von den Hinterhufen auf. Bevor Ihr weiterlest, möchte ich Euch auf leichtere Spoiler aufmerksam machen, die der nun folgende Text enthält.

Geary hat es geschafft, er hat das Ixion System erfolgreich hinter sich gelassen und ist in Lacota gerade noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Einige seiner Widersacher sind gefallen und eigentlich könnte alles so schön sein, wenn da nicht eine außerirdische Spezies wäre, die sich offenbar in den Kriegsverlauf der Menschen einmischt, um einen eigenen, bisher noch nicht ganz klar definierbaren, Vorteil aus einem endlosen Krieg der Spezies Mensch zu ziehen. Außerdem besitzt die Allianz-Flotte einen Hypernet-Portalschlüssel für die Syndik-Sprungtore, mit dem es in die Heimat zu entkommen gilt. Doch wohin soll er sich wenden? Einmal mehr konnte er seine Feinde überraschen, doch ist er nun in einer verzweifelten Situation. Seine Flotte ist stark in Mitleidenschaft gezogen und die Vorräte werden allmählich knapp.

Gerade als es so scheint, als könne sich die Situation kaum mehr verschlimmern, fasst Geary einen mehr als verwegenen Plan, der einmal mehr Co-Präsidentin Rhione auf den Plan ruft, ihm ins Gewissen zu reden. Natürlich soll an dieser Stelle nicht verraten werden, was der Haudegen genau unternimmt. Das Ergebnis kann sich indes sehen lassen. Der Flotte gelingt die Aufstockung mit den so dringend benötigten Vorräten. Sogar die in der letzten Schlacht gefangen genommenen Kameraden können gerettet werden, so dass nach allen Verlusten der letzten Zeit endlich wieder ein moralisch wertvoller Sieg gelingt.

Doch all dies scheint Black Jacks Widersacher nicht zufrieden zu stellen. Zwei überführte Verräter sterben auf dem Weg in ihre Zellen, als das Transportshuttle sabotiert und zerstört wird. Außerdem wurden mehrere Vorkehrungen getroffen, den Flottencaptain und einige seiner engsten Verbündeten aus dem Weg zu räumen. Doch wer ist der Drahtzieher dahinter? Wer würde so weit gehen, sogar  eigene Kriegsschiffe mit Hunderten Matrosen am Bord zu opfern, nur um John Geary aus den Weg zu räumen?...

Fragen über Fragen, mit denen sich vornehmlich die zweite Hälfte des vierten Bandes der Die Verschollene Flotte-Reihe auseinandersetzt und die den Spannungsbogen spürbar steigen lassen. So spannend die bisherige Flucht der Allianz-Flotte auch war. Allmählich nutzten sich die insgesamt repetitiv angelegten Szenarien im Laufe von nun nunmehr über 30 Stunden Hörzeit ab. Da kommt es ganz gelegen, dass neue Feinde ins Geschehen eingreifen und Geary das Leben mehr als schwer machen. Zusehends wächst er in seine Rolle hinein und muss ein ums andere Mal darauf achten, sich nicht zu wohl zu fühlen. Die sich ihm zweifelsohne bietende Gelegenheit, mit einer großen, ihm treu ergebenen Flotte nach seiner Rückkehr politische Fakten zu schaffen, schwebt stets latent im Hintergrund.

Mit seinen neuen Entwicklungen handelt es sich für mich bisher um den spannendsten Roman der Serie. Die aus drei Hörbüchern bekannten Zutaten sind wieder vorhanden. Hinzu kommt, dass der Plot um die Aliens nun endlich Fahrt aufnimmt und auch die politischen Ränkespiele Gearys Gegner wandeln sich in handfeste Angriffe auf ihn. Alles in allem fühle ich mich also nach wie vor super unterhalten. Das fünfte Hörbuch ist just erschienen und schon auf meiner Festplatte abgespeichert. Die verschollene Flotte bietet spannende Military SciFi mit sympathischen Figuren, einer plastischen Sprache, die meine Fantasie anregt und einem Sprecher, der meiner Ansicht nach nicht besser gewählt hätte werden können.

persönliche Bewertung: 5(+)/6