Hörtipp: Jack Campbell: Die verschollene Flotte - Fluchtpunkt Ixion

Nachdem ich einige Zeit in die wundervolle Fantasywelt der "Drachenlanze Saga" (ja ich weiß, gehört hier nicht hin und so...) abgetaucht war, melde ich mich mit dem dritten Teil der Audible Hörbuch Serie Die verschollene Flotte zurück. OK! Ich kann mir eine gewisse Kritik an meinen Hörbuchrezensionen vorstellen: „auf www.greatscifi.de gibt es angeblich keine Werbung, warum erwähnt der Typ dann ständig diesen Hörbuchanbieter einer großen Online-Kette? Der kriegt doch sicherlich Kohle dafür!“ Um dies einmal klarzustellen: nein, ich kriege keinen müden Cent für diese Rezensionen, noch gibt es einen direkten Link oder einen Vertrag. Auch führe ich hier nie nicht einen "Verlinkung-Service" zum "Kaufangebot" ein. Doch ich finde die Idee an sich einfach toll und nutze das Angebot gerne, weshalb ich mir die Freiheit herausnehme, etwas zu empfehlen, von dessen Nutzen ich für mich persönlich als Kunden überzeugt bin. Alles klar?

Kommen wir also zu den neuesten Abenteuern von Black Jack Geary. Der hat seine Flotte bisher gut geführt, doch gerät immer mehr in die Bredouille. Auf der einen Seite zeigen seine einhundert Jahre alten Manöver, Haken und Tricks bei den Flottenkommandanten der Syndik-Welten immer weniger Wirkung, da sie seine Taktiken langsam aber sicher immer besser nachvollziehen können. Zum anderen regt sich der Widerstand innerhalb der Flotte immer stärker. Man hält Geary für zu zaghaft, zu sehr hat sich ein falsches Pflicht- und Ehrgefühl in diesem unendlich erscheinenden Krieg gefestigt. Außerdem macht seine einzige Vertraute, Co-Präsidentin Rhione, mit der er eine Affäre hat, einen Strich durch die Rechnung und spricht nicht mehr mit ihm. An die Kapitänin seines Flaggschiffes Dauntless (Furchtlos) Captain Desjani gewöhnt sich Geary indes immer mehr. Wurde im zweiten Teil der Serie bereits angedeutet, dass noch eine dritte Partei in Form einer außerirdischen Spezies in das Geschehen eingreifen könnte, verdichtet sich der Verdacht allmählich immer mehr. Und dann erreicht die Flotte den Fluchtpunkt Ixion...

Nun, Jack Campbell erfindet auch im dritten Teil dieser Military SciFi Serie das Rad nicht neu und bleibt bei altbewährten Mustern und Figuren, die er über die ersten beiden Romane hinweg etabliert hat. Das klingt auf der einen Seite vielleicht etwas einfallslos, ist aber andererseits genau das, was ich von Fluchtpunkt Ixion erwartet habe. Und das meine ich absolut positiv. Was neu ist ist, dass sich nach und nach ein Nebenschauplatz auftut, der ganz langsam an Fahrt aufnimmt und, soviel sei bereits verraten, im vierten Hörbuch für einen weiteren Spannungsbogen sorgt. Mehr dazu gibt es allerdings erst in meiner Besprechung zu Die verschollene Flotte 4 – Gearys Ehre, welches ich mir derzeit zu Gemüte führe.

Die Figuren sind vielleicht nicht die vielschichtigsten, handeln jedoch ihm Rahmen des Black Jack Universums nachvollziehbar und somit glaubwürdig, wobei die Entwicklung des Helden der Geschichte doch recht interessant ist. Hinzu kommen einige neue oder bisher eher im Hintergrund geführte Charaktere, die immer stärker ins Gesichtsfeld des Flottenkommandeurs geraten. Und dann wäre da noch der Plot um die in Teil 2 thematisierte Hypersprung-Technologie. Der wird hier aus Spoilergründen nicht weiter ausgeführt. Außerdem stellt Campbell ihn im dritten Hörbüch erst einmal etwas zurück. Das steigert die Spannung und vor allem die Lust, weiterzuhören immens. Tatsächlich, darüber sollte man sich bewusst sein, stellt Fluchtpunkt Ixion allerdings nur einen Übergang zum nächsten Roman Gearys Ehre dar und endet entsprechend erstmalig in der Serie mit einem Cliffhanger. Der ist dafür umso besser gelungen.

Als Sprecher wurde gottseidank wieder Matthias Lühn gewonnen, der seine Sache inzwischen gewohnt souverän macht und nach wie vor für mich die ideale Wahl als Vorleser ist. Lühn spielt mit den Figuren und bringt vor allem die zahlreichen ironisch angehauchten, humorvollen Passagen gekonnt rüber. Alles in allem ist Die verschollene Flotte 3 für mich also ein rundum gelungenes Hörvergnügen.

persönliche Bewertung: 5/6