Sachbuch, 416 Seiten

Verlag: Rohwolt Taschenbuch Verlag

ISBN-10: 3499622599

ISBN-13: 978-3499622595

Preis: Taschenbuch: 9,95€

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Lesetipp: Michio Kaku: Die Physik des Unmöglichen - Beamer, Phaser- Zeitmaschinen

Dem ein oder anderen interessierten Fan ist Michio Kaku vielleicht bereits von anderen Werken oder aus diversen Dokumentationen bekannt. Geboren ist der Amerikaner japanischer Herkunft am 24.01.1947 in San José in Kalifornien. Er studierte u.a. an der renommierten Harvard Universität und gilt als einer der Mitbegründer der Stringtheorie, die im Zusammenhang mit theoretischen Zeitreisen eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Er gilt als einer der besten theoretischen Physiker der Welt

Wenn sich so ein Mann für SciFi interessiert, kommen dabei eine ganze Reihe toller Bücher heraus. Eins davon, das für uns Science Fiction Fans besonders interessant ist, heisst "Die Physik des Unmöglichen" und wurde im Jahr 2008 erstmalig in Deutschland veröffentlicht.

In diesem Werk befasst sich der Physiker mit  für den Science Fiction Fan nicht ganz unvertrauten Themen, wie etwa das Teleportieren, Zeitreisen, oder den Materie-Antimaterie Antrieb. Dabei versteht es Kaku ausgezeichnet, dem Leser die komplexe Welt der theoretischen Physik mit einfachen, klaren Worten näher zu bringen. Immer wieder verwendet er einfach zu verstehende Beispiele und Metaphern.

Michio Kaku unterteilt die einzelnen Themenbereiche in seinem Buch in die Kategorien Unmöglichkeiten ersten, zweiten und dritten Grades, wobei das Wort "unmöglich" hier vor allem für die Unmöglichkeiten ersten Grades eher "noch nicht möglich" bedeutet. So zitiert er etwa die drei Gesetze des berühmten Arthur C. Clarke (2001: Odyssee im Weltraum u.a.):

"1. Wenn ein angesehener, aber älterer Wissenschaftler behauptet, dass etwas möglich ist, so hat er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit recht. Wenn er behauptet, dass etwas unmöglich ist, so hat er wahrscheinlich unrecht.

2. Der einzige Weg, die Grenzen des Möglichen zu finden ist, ein klein wenig über diese hinaus in das Unmögliche vorzustoßen.

3. jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden." (S.23)

Diesen Regeln entsprechend befasst sich das interessante Buch im ersten Teil der Unmöglichkeiten ersten Grades denn auch mit Themen wie Kraftfeldern, Phasern und Todessternen, Teleportation, Robotern, Außerirdischen oder Antimaterie. Zu jedem Themenkomplex stellt der Autor klar, dass es sich hier nicht um generelle Unmöglichkeiten handelt, sondern lediglich um Technologien, die wir mit heutigen Mitteln nicht entwickeln können. Einige, wie etwa Kraftfelder oder Unsichtbarkeit, könnten bereits in wenigen Jahrzehnten Wirklichkeit sein, andere bräuchten Hunderte, wenn nicht Tausende Jahre bis zur Serienreife.

Wenn man dieses Werk gelesen hat, betrachtet man den ein oder anderen Film/Serie tatsächlich mit anderen Augen. Ich ertappte mich während einer "Star Trek: The Next Generation" Session immer wieder dabei zu überprüfen, was inzwischen Realität ist und was vielleicht in Hundert oder zweihundert Jahren gängige Technologien sein könnte.

Es ist außerordentlich erfreulich, endlich mal ein Buch eines Experten zu lesen, der dem Leser nicht das Gefühl gibt, ein ungebildeter "Ufo und Science Fiction-Gläubiger" zu sein, der eigentlich in eine Sekte gehört, so etwa Ulrich Walter in seinem Buch: Außerirdische und Astronauten" in dem er sogar einige Tatsachen bestreitet, weil sie nicht in seine Wahrheit passen. Ähnlich argumentierte auch bis vor einiger Zeit Harald Lesch in seiner TV-Sendung: "Alpha Centauri", obwohl er aktuell vor allem in Hinsicht auf Leben im All ein wenig zurück gerudert ist.

Alles in allem gebe ich für "Die Physik des Unmöglichen" eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle wissenschaftsinteressierten Science Fiction Fans. Nicht nur, dass dieses Werk von einem der derzeit anerkanntesten theoretischen Physiker der Welt ist (was schon eine andere Nummer ist, als mal ein paar Wochen im All gewesen zu sein und sich anschließend so aufzuspielen, als hätte man die Physik und die Astronomie erfunden), es liest sich flüssig und ist überaus spannend. Die Übersetzung mag an der einen oder anderen Stelle für uns gewöhnungsbedürftig sein (so wird in einem Star Wars Kapitel etwa der Terminus "Die Kraft" statt "Die Macht" benutzt) aber das ist durchaus verschmerzbar.

persönliche Bewertung: 5/6