Quelle: DvD Cover und Bildzitate: Splendid Film
Quelle: DvD Cover und Bildzitate: Splendid Film

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Godzilla, original: Godzilla (1954)

Toho Studios, Splendid Film, Produktionsland: Japan; Länge: 96 min, deutsche Kinoversion: 81 min

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

Darsteller Team
Akira Takarada als Hideto Ogata Regie: Ishiro Honda
Momoki Kochi als Emiko Yamane Drehbuch: Ishiro Honda
Akihiko Hirata als Dr. Serizawa Produktion: Tomoyuki Tanaka
Takashi Shimura als Professor Yamane Kamera: Masao Tamai
Harujo Nakajima und Katsumi Tetsuka als Godzilla Schnitt: Kazuji Taira
 Sachio Sakai als Reporter Hagiwara  Musik: Akira Ikufube

Besprechung:

Inhalt:

Vor der Küste von Odo erleiden plötzlich mehrere Schiffe Schiffbruch. Nur wenige überleben und können auch keine konkreten Angaben über den Hergang der Unglücke machen. Auf der Insel Odo selbst jedoch, wissen die Einwohner schon seit Generationen, dass das Monster Godzilla umgeht, um Nahrung zu suchen. Findet das Wesen keine Fische mehr im Meer, kommt es an Land, um sich von Menschen zu ernähren. Daher müsse regelmäßig eine Jungfrau geopfert werden.

Die angereisten Wissenschaftler glauben den Dorfbewohnern nicht, doch finden sich Millionen Jahre alte lebende Muscheln am Strand. Nachts scheint mit einem Mal die Erde zu erbeben und eine Flutwelle taucht wie aus dem Nichts auf. Dann erscheint der Godzilla am Morgen hinter einem Berg und verwüstet die Insel. Schnell flüchten die Wissenschaftler nach Tokio und halten eine Konferenz mit dem Ziel ab, die Herkunft des Unwesen zu klären. Doch Godzilla ist schon auf dem Weg nach Tokio und die Armee wird mobilisiert. Wenn es den Soldaten nicht gelingt, das Monster aufzuhalten, wird ganz Tokio in Schutt und Asche fallen. Einige Nächte später geschieht das Unfassbare: Godzilla kommt und kündigt sich durch einen Tsunami an, verursacht durch seine immense Masse. Das Drama nimmt seinen Lauf...


Fazit:

Ich bin schon ein leicht Verrückter, wenn es um SciFi geht. Ich kaufe so ziemlich alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Da unterscheide ich mich wahrscheinlich nicht sehr von Forrest Ackerman, dem Herausgeber des Kultmagazins „Famous Monsters of Filmland“. Dazu gehört auch eine recht große Sammlung an Godzilla Filmen. Auf 28 Streifen brachten es die Japaner sage und schreibe bisher und im Mai 2014 wird ein weiteres, amerikanisch/japanisches, Remake vom Stapel laufen. Grund genug für mich, mir mal wieder den ein oder anderen Schinken anzuschauen.

Natürlich zäumt man ein Pferd nicht von hinten auf und so fange ich mit dem ersten und, meiner Ansicht nach, besten Godzilla von 1954 an. Der legendäre Ishiro Honda hat seinerzeit nicht nur einen einfachen Monsterfilm geschaffen. Sein Werk war auch als Kritik gedacht. Die Amerikaner hatten kurze Zeit vorher im Bikini Atoll die bisher größte je gebaute Atombombe gezündet und dabei die Besatzung des Fischkutters „Glücklicher Drache“ (so die Übersetzung) verstrahlt. Ein Aufschrei des Entsetzens ging durch alle Bevölkerungsschichten Japans. Man war natürlich von den Bombardierungen Hiroshimas und Nagasakis am 06. und 09. August 1945 noch immer traumatisiert.

So ist es nicht verwunderlich, dass Gojira, so der originale Name, ein durch atomare Strahlung mutiertes Urzeitmonster von 50 bis 100 Metern Höhe war, dass einen heißen Atomstrahl aus seinem Rachen entlassen konnte. Der Film ist denn auch geprägt von in Massenpanik verfallenden Menschen, Verstrahlten in Hospitälern und allgemeinen Chaos. Bei aller Unterhaltsamkeit, die so ein Film für Monsterfans mit sich bringt, handelt es sich also um einen  Film vor einem ersten Hintergrund. Das Wort Godzilla übrigens ist ein Kunstwort aus den japanischen Wörtern für Gorilla und Wal, was wohl als Allegorie für die Herkunft und die Zerstörungskraft des Monsters gedacht war. Insofern war der Titel hervorragend gewählt.

 

Ich selbst habe einige der zahlreichen Filme als junger Mann im Fernsehen gesehen. Vieles davon ist in meinen Augen eher Trash, denn gute Unterhaltung. Allerdings haben die östlichen Kulturen nun einmal einen eigenen Geschmack, den es zu respektieren gilt. Bedenkt man, dass in Tokio sogar eine Godzilla Statue steht, wird klar, wie sehr das Monster dort in die Pop Kultur eingegangen ist. Viele SciFi Fans mögen die Nase rümpfen und sich über die "schlechten" Filme amüsieren. Den ersten Godzilla Film betrifft dies jedoch ganz sicher nicht. Tatsächlich mussten die Toho Studios für die Verwirklichung des Streifens damals neue Wege gehen. Da man kein Geld für die aufwendige und teure Stop-Motion Technologie hatte, erfand man kurzerhand ein neues Verfahren: die „Suitmation“. Man steckte einen Stuntman in ein mehrere Zentner wiegendes Godzilla Kostüm und ließ ihn durch das miniaturisierte Tokyo stapfen und wüten. Verbunden mit einigen Stop-Motion Aufnahmen war das Ergebnis seinerzeit so gut, dass der Film sogar einen Oscar für die Spezialeffekte bekam.

 

Die auf die Aufnahmen vewendete Sorgfalt mit der guten Hintergrundgeschichte, den guten Schauspielern und den fantastischen Filmhandwerkern machte im Gesamtpaket aus diesem Werk den japanischen Science Fiction Klassiker schlechthin. Die teils guten Dialoge und vor allem der Monolog: „Wenn wir in maßloser Vermessenheit fortfahren, die Atomkraft zu missbrauchen, kann es sein, dass größeres Unheil über uns hereinbricht, als dieser Godzilla“, der den Film beendet, tun ihr übrigens. Aus all diesen Zutaten ist leicht zu ersehen, dass es sich um den bis dahin teuersten japanischen Film überhaupt handelte.

Ich selbst bin nun nicht der größte Fan des berühmten Filmmonsters, aber es gibt den ein oder anderen Titel, dem ich mich dann doch nicht zu entziehen vermag. Dass ich das Glück hatte, an eine fast komplette Sammlung zu kommen, macht mich als Fan natürlich glücklich und so halte ich sie in Ehren. Die Godzilla Filme ergänzen meine Sammlung wundervoll und wenn wir etwas Glück haben, erleben wir im Mai einen Godzilla der uns allen den Atem raubt.

 

Regisseur Gareth Edwards ist ein Frischling auf dem Gebiet der Hollywood Blockbuster und hat bisher nur den Indiefilm „Monsters“ produziert. Der hat allerdings für Aufsehen gesorgt und da Edwards verspricht, sich möglichst nah am Original zu orientieren, könnte aus dem immerhin 170 Millionen Dollar teuren Blockbuster wirklich etwas werden. Bekannt ist bereits, dass der Toho Schauspieler Akira Takarada in einem Cameo Auftritt dabei sein wird. Hoffen wir einmal, dass dies nicht nur ein Marketing Trick ist, der den Film den tatsächlich Millionen Godzilla Fans weltweit schmackhaft machen soll. Der originale „Godzilla“ von 1954 ist jedenfalls ein Film, der alles hat, was ein guter SciFi-Monsterfilm braucht: eine gute Story, gute Spezialeffekte und Herz!

Update: Gareth Edwards Nachfolger konnte die Erwartungen der Fans leider nicht vollends erfüllen, obwohl er insgesamt sehr gute Kritiken einheimsen konnte. Eine Besprechung zum Remake wird in Kürze auf Greatscif.de folgen.

persönlliche Bewertung: 4/6