Quelle: Cover und Szenenfotos: Walt Disney Studios, Marvel
Quelle: Cover und Szenenfotos: Walt Disney Studios, Marvel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

The Return of the First Avenger, original: Captain America, the  Winter Soldier (2014)

Marvel Entertainment, Marvel Studios, Walt Disney Studios Motion Pictures; gefilmt in 3D, teilweise IMAXX

Produktionsland: USA;  Länge: 136 min

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Darsteller Team
Chris Evans als Steve Rogers bzw. Cpt. America Regie: Anthony und John Russo
Anthony Mackie als Sam Wilson bzw. Falcon Produktion: Kevin Feige
Sebastian Stan als James „Bucky“ Barnes bzw. Winter Soldier Drehbuch: Christopher Marcus, Stevie McFeely
Scarlett Johansson als Natascha Romanoff bzw. Black Widow Kamera: Trent Opaloch
Samuel L. Jackson als Director Fury Schnitt: Jeffrey Ford, Matthew Schmidt
 Robert Reford als Alexander Pierce  Musik: Henry Jackman

Besprechung:

 

Inhalt:

Rund sechzig Jahre hat Captain America in einer Art Winterschlaf verbracht, bis er von der Geheimorganisation S.H.I.E.L.D. Gerettet und aufgeweckt wurde. Nach der Schlacht um New York (The Avengers) lebt der Held des zweiten Weltkrieges inkognito und zurückgezogen, überwacht von der mächtigen, von Director Fury geleiteten Geheimorganisation. Beim laufen lernt er eines Tages den schwarzen Piloten und Irakveteran Sam Wilson kennen und eine Freundschaft entwickelt sich. Auch mit seiner Nachbarin scheint so etwas wie Nähe zu entstehen. Doch abgesehen von diesen Ausnahmen, fühlt sich Rogers allein und überwacht.

S.H.I.E.L.D. Ist nach der Schlacht um New York zur mächtigsten Geheimorganisation der Welt avanciert und verfügt über die modernsten und spektakulärsten Waffensysteme der Welt. Auch drei der großen flugtauglichen Carrier, die schon in in New York zum Einsatz kamen und dessen Energiequelle von Tony Stark alias Iron Man entwickelt wurde, befinden sich im Bau und sollen die Welt vor außerirdischen Übergriffen und bösen Organisationen schützen. Doch ins Geheim wurde S.H.I.E.L.D. unterwandert und im Hintergrund regt sich ein mächtiger, längst tot geglaubter Feind.

Für Captain America scheint sich ein Schreckensszenario zu erfüllen, denn plötzlich wird er von denjenigen verfolgt, die ihm eigentlich dabei helfen sollten, Recht und Ordnung aufrecht zu erhalten. Doch so allein wie er glaubte, ist Steve Rogers nicht. Natascha Romanoff, Black Widow steht ihm zur Seite und Sam Wilson wird mit Rogers Hilfe zum Falcon und schlägt das Böse aus der Luft zurück. Zu dritt macht sich das Superheldenteam daran, den Verschwörern auf den Leib zu rücken...

 

Fazit:Meine Frau ist ein großer 3D Fan. Kein Wunder also, dass ich immer wieder Marvel Superhelden Filme zu sehen bekomme, ob ich will, oder nicht. In letzter Zeit habe ich mich daher ein wenig an das Franchise gewöhnt und sogar angefangen, die Filme, zumindest eben in 3D, zu genießen. Dabei waren die ersten beiden Filme, die ich sah, so gar nicht mein Ding. Captain America und Thor wollten mir so gar nicht gefallen. Doch mit der Iron Man Trilogie und vornehmlich The Avengers konnte Marvel mich dann doch überzeugen. Natürlich ist hier kein Vergleich zu Titeln wie Interstellar zu ziehen. Es handelt sich eben um eine ganz andere Art von Film, um Mainstream eben. Unterhaltsam ist das allemal, zumal wenn die 3D Technologie so gut ausgenutzt wird, wie hier.The Avengers haben wir bisher leider nur in 2D gesehen, doch vor einigen Tagen kam meine Frau nun mit The Return of the First Avenger nach Hause und so freuten wir uns auf einen schönen Abend. Und tatsächlich wurden unsere Erwartungen, ganz im Gegensatz zum ersten Teil, erfüllt. Zwar fehlt mir der Biss und der Zynismus des ersten Avenger Titels, doch Regisseur Anthony Russo gelingt es hier endlich, zumindest ein wenig des überamerikanisierten Heldenpathos abzulegen, der sich fast unerträglich durch den ersten Teil zog. Stattdessen erleben wir endlich einmal auch einen schwarzen Superhelden: Falcon alias Sam Wilson, hervorragend verkörpert durch den afroamerikanischen Mimen Anthony Mackie. Der hat durchaus etwas vom Charme und Witz von Will Smith und das meine ich absolut positiv. Zu sehen war der Mime in den letzten Jahren in Streifen wie Real Steel oder Abraham Lincoln Vampirjäger, ein wie ich finde, fürchterliches Machwerk. In The Return of the First Avenger ist es Mackie, der abgesehen von Samuel L. Jackson für Abwechslung sorgt und den ein oder anderen coolen Spruch auf den Lippen hat.

Abgesehen von Samuel L. Jackson als Director Fury haben wir die Freude, Robert Redford endlich einmal wieder erleben zu dürfen. Der Alt-Mime hat nichts von seiner Qualität eingebüßt und macht sich in seiner, vorsichtig ausgedrückt, ambivalenten Rolle wirklich ausgesprochen gut.  Auch mit Scarlett Johansson als Black Widow/Natascha Romanov haben wir wieder das Vergnügen. Die körperliche Präsenz der schönen Actress ist, wie ich finde, wirklich ansehnlich. Davon abgesehen lockert auch sie das patriotische Geschwafel des Captain America immer wieder auf. Damit kommen wir zu Chris Evans. Wie ich schon in meiner Besprechung zu The Avengers schrieb, bin ich leider nicht sein größter Fan und das ändert sich auch hier nicht. Obwohl mir der Film an sich als schlicht konstruierter Blockbuster ganz gut gefällt, kann ich mich einfach nicht mit Evans anfreunden. Kurz und gut, wenn auch sicherlich für viele von Euch nicht nachvollziehbar: Evans ist mir einfach zu „geleckt“. Es fehlen Ecken und Kanten, sowohl optisch, als auch inhaltlich. Aber wie alles im Leben ist das natürlich Geschmackssache und ich gönne es jedem, der Chris Evans toll findet. In The Avengers kommt dieser Umstand gottseidank durch die ständigen Sticheleien zwischen Iron Man und Captain America weniger zum tragen. In einem Film, der natürlich vom Hauptdarsteller leben soll, aber sehr wohl. Daher erhält Captain America, the Winter Soldier auch eine deutlich schlechtere Wertung, als The Avengers.

 

Die Story ist, wie eigentlich in allen Filmen mit Avenger Figuren, recht simpel gestrickt. Die beiden Regisseure Anthony und John Russo vergleichen sie mit 70er Jahre Thrillern wie „Die drei Tage des Condor“, dessen grundsätzliche Struktur sie übernommen hätten“. Sie sind der Ansicht, dass derartige daraus bestünden, dass der Hauptcharakter über die Hälfte des Streifens auf der Flucht sei, dann herausfinde, wer ihn verfolge. Daraufhin würde die Geschichte auf den Showdown zusteuern. Das vereinfacht meiner Ansicht nach einen Klassiker wie den oben genannten Klassiker, bei dem es sich, um es mit den Worten des Lexikon des internationalen Films zu sagen um einen „ebenso intelligenten wie spannenden Politthriller“ handelt, der kritisch „auf die fragwürdige Rolle eines Geheimdienstes, der Gefahr läuft, den Staat, den er eigentlich schützen sollte, mit totalitären Tendenzen zu verseuchen“ verweist. Nun, grundsätzlich scheint dies auch auf The Return of the First Avenger zu passen. Der Unterschied ist, dass der Zuschauer bei „Die drei Tage des Condor“ bis kurz vor Ende des Titels nicht weiß, was eigentlich genau los ist, während die Russo Brüder für ihr Actionspektakel die Holzhammer-Methode auspacken. Von einer intelligenten Story kann also mitnichten die Rede sein.

Das ist allerdings nicht weiter tragisch, denn das Captain America Sequel macht auch als das Spaß, was er ist, ein Mainstream Blockbuster eben. Ärgerlich ist nur die ständige Selbstbeweihräucherung, die im Audiokommentar und den ohnehin recht mageren weiteren Specials der 3D Blu Ray zu tragen kommen. Die Russos tun quasi so, als hätten sie den Actionfilm neu erfunden. Das ist ebenso unnötig, wie nervig.

Technisch ist der Film, wie immer, über jeden Zweifel erhaben und die rund 170000000 Dollar Budget wurden sowohl für virtuell, als auch real inszenierte Special Effects gut eingesetzt. Besonders hervorzuheben sind vielleicht die gut choreografierten Kampfszenen, vor allem um Falcon und die Kampfsequenzen, in denen des Captains Schild zum Einsatz kommt. Wie oft bei solchen Filmen, wird mit einer Mischung aus Seilakrobatik, geschickten Nahaufnahmen, schnellen Schnitten, sowie CGI Animationen und -Hintergründen gearbeitet. Das sieht toll aus und ist qualitativ auf der Höhe der Zeit. Die Beleuchtung passt zum strahlenden amerikanischen Helden, der Rogers nun einmal ist und die Musik bewegt sich qualitativ im Rahmen der anderen bisher veröffentlichten Marvel Filme.

 

Letztlich gefällt mir der Avengers Film, oder auch die Iron Man Trilogie aber doch ein ganzes Stück besser. Die Filme nehmen sich einfach nicht so ernst und ersparen uns so den ein oder anderen pathetischen Dialog, der dann doch sehr auf ein amerikanisches Publikum zugeschnitten ist. Mit etwas mehr Selbstironie und Witz wäre sicherlich ein halbes Pünktchen mehr drin gewesen. Davon ab ärgere ich mich über die magere Ausstattung der von den Walt Disney Studios Motion Pictures herausgegebenen Blu Ray. Keine meiner Silberlinge verfügt bisher über so wenige und qualitativ armselige Specials, wie diese. Es gibt nicht einmal ein Wendecover. Geiz ist eben bei einem Preis von immer noch 16,99€ doch nicht immer geil, zumal einmal rund 30 Euro angesetzt waren.

persönliche Bewertung: 4(-)/6