Quelle: Cover und Bildzitate: Universum Film, Universal
Quelle: Cover und Bildzitate: Universum Film, Universal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Riddick - Überleben ist seine Rache, original: Riddick (2013)

 

One Race Productions, Radar Pictures, Riddick Canada Productions, Universal, Blu Ray Release: Universum Film; Produktionsland: USA/Großbritannien;

Länge extended Cut: 126 Minuten

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Darsteller Team
Vin Diesel als Richard B. Riddick Regie: David Twohy
Jordi Mollá als Santana Produktion: V. Diesel, T. Field, S. Vincent
Katee Sackhoff als Dahl Drehbuch: David Twohy, Vin Diesel
Matthew Nable als Johns Vater Kamera: David Eggby
David Bautista als Diaz Schnitt: Tracy Adams
Bokeem Woodbine als Moss Musik: Graeme Revell

Besprechung:

 

Inhalt:

Nachdem Riddick als Lord Marshal der Necromonger von diesen verraten wurde, findet er sich schwer verletzt auf einem unwirtlichen, sonnen gleißenden Planeten wieder. Die Jahre als Anführer haben ihn träge werden lassen und so fällt es ihm schwer, die ersten Tage zu überleben. Geierähnliche Vögel, schakalartige Säugetiere und seltsame, im Schlamm verborgen lebende, Fleischfresser haben es auf ihn abgesehen. Tag für Tag kämpft der einstige König um seine Existenz und findet schließlich zur altgewohnten Härte und Rücksichtslosigkeit zurück.

Als er den Kampf gegen die Natur gewonnen zu haben scheint, bemerkt er eine Veränderung. Eine Regenzeit wird über die ungastliche Welt hereinbrechen und Tausende von aggressiven Aliens aus ihrem von der Sonne getrockneten Bodengefängnis befreien. Denn hier vermehren sich die unerbittlichen Wesen unkontrolliert und fallen bei jeder Regenzeit über alles her, was sich bewegt. Es gibt nur eine Überlebensmöglichkeit: den Planeten so schnell zu verlassen, wie möglich. Doch wie?

Als Riddick am Horizont eine verlassene, öffentliche Bounty Hunter Station entdeckt, kommt ihm die rettende Idee. Er gibt sich zu erkennen und lockt so gleich zwei Kopfgeldjägerschiffe an. Der Anführer der ersten Gruppe, Santana, will Riddicks Kopf, der andere, Johns, mehr über das Schicksal seines vor zehn Jahren auf dem „Planet der Finsternis“ verschollenen Sohns erfahren. Die Jagd nach ihrem vermeintlichen Opfer gestaltet sich jedoch schwieriger, als geplant und innerhalb von 24 Stunden sind drei von zwölf Jägern tot. Doch nur einen weiteren Tag später wird klar, dass Riddick nicht das größte Problem ist, mit dem sich die Söldner herumschlagen müssen. Denn der Regen kommt und das Grauen erwacht...

 

Fazit:

Ich bin ein großer Fan der Riddick Filme. Also wird es endlich Zeit, dieser Tatsache Rechnung zu tragen. Ich liebe dieses schmutzige, blutige und brutale Universum und gehörte zu den Zuschauern, die Chroniken eines Krieges zwar mögen, der aber doch etwas enttäuscht über die Altersfreigabe war. Für mich gehört eine gewisse Härte einfach zu Richard B. Riddick. Im Kern ist das Franchise nun einmal SciFi gespickt mit Horrorelementen und wurde immer von den Instinkten und einer speziellen Art des Gerechtigkeitssinns des Hauptprotagonisten geprägt. Mit Pitch Black wurde die Figur etabliert, die beiden hervorragenden PC Spiele: Escape from Butchers Bay und Assault on Dark Athena widmeten sich der Vorgeschichte. Im Zeichentrickfilm Krieger der Finsternis erzählt Regisseur Peter Chung, was nach den Ereignissen des ersten Teils geschah. Riddick - Chroniken eines Kriegers fällt mit seiner geringeren Intensität ein wenig aus dem Rahmen, trägt aber zur Dichte dieser archaisch anmutenden Welt bei und gibt uns weitere Hintergrundinfos zu Riddicks Herkunft und seinen eigentlichen Zielen. Riddick – Überleben ist seine Rache begibt sich wieder mehr „back to the roots“ und beschränkt sich im Wesentlichen darauf, was den Charakter beliebt gemacht hat.

Klar könnte man Regisseur und Drehbuchautor David Twohy vorwerfen, einen Neuaufguss des 16 Jahre alten ersten Teils der Saga fabriziert zu haben. Insofern ist der Titel natürlich Programm. Aber ist es nicht gerade das, was wir erwarten dürfen? Einen Antihelden, der in Ruhe gelassen werden will und um jeden Preis um sein Überleben kämpft, egal was es kostet? Genau so hat Vin Diesel die Figur einst angelegt und so wollen die Fans ihn sehen. Daher verwundert es nicht, dass Teil Nr. 3 nun wieder zusammen mit den Blu Ray Verkäufen einen veritablen Gewinn abgeworfen hat, der dazu führte, dass 2018 Teil IV: Furia in die Kinos kommen wird. Diesels bewundernswerter Mut, eine Hypothek auf sein Haus aufzunehmen um die Kosten von 38 Millionen Dollar zu stemmen, hat sich insofern gottseidank ausgezeichnet.

 

Der Film selbst hat meine größten Sympathien. Mit dem oben erwähnten verhältnismäßig kleinen Budget haben Diesel und seine Produzenten das Beste aus dem Werk gemacht. Selbstverständlich können nicht alle CGI Effekte wirklich brillant geraten, wenn man keine 170 Millionen Dollar zur Verfügung hat. So sind durchaus große Diskrepanzen bemerkbar. Die Raumschiffsequenzen sind beispielsweise eher zweckmäßig, denn wirklich ansehnlich. Das geht für mich in Ordnung, da sie eine untergeordnete Rolle spielen. Wichtig ist hingegen das Creature Design und das ist wirklich gut gelungen. Die Viecher auf Riddicks angeblicher Heimatwelt sind genauso fies und brutal, wie seinerzeit in Pitch Black. Super! Hinzu kommt, dass Kameramann David Eggby (Mad Max, Fortress, Pitch Black) ein gutes Auge beweist und uns somit einen gut fotografierten Film mit tollen Bildern liefert. Um das zu gewährleisten, wurde das Werk komplett in einem verlassenen Bahnhof vor riesigen Green Screens in aufwendigen handgebauten Kulissen hergestellt. Als Grundlage hierfür dienten Felsformationen in Mexiko, die später im Computer weiter bearbeitet wurden, bis eine raue Welt entstand. Ergänzt wurden sie durch virtuelle Mattepaintings, die teilweise atemberaubend wirken. Eggby berichtet in  Interviews, dass er die volle Kontrolle über Licht- und Wetterverhältnisse wollte und man sich deshalb dafür entschied, keine Außenaufnahmen einzufügen.

Da mit Twohy und Eggby schon zwei wichtige Handwerker des ersten Riddick Abenteuers involviert sind, überrascht es nicht sonderlich, dass mit Grame Revell als Komponist noch ein weiterer hinzukommt. Revell hat sich in der Phantastik Szene durch seine Musik zu Streifen wie „The Crow“, Spawn, Pitch Black, Red Planet, Dune (TV Serie), oder Sin City einen Namen gemacht, wobei sicherlich das ein oder andere Glanzstück dabei ist. Wenn Ihr Euch den Film also anschaut, achtet auch hin und wieder mal auf den Score, es lohnt sich.

 

Die schauspielerische Leistung, um darauf abschließend kurz einzugehen, ist durchweg gelungen. Vor allem Vin Diesel findet sich schnell in den von ihm geliebten Charakter ein und nahm mich beim erneuten Anschauen sofort wieder gefangen. Katee Sackhoff ist uns allen noch als Starbuck in Battlestar Galactica bekannt. Ihre Rolle ist hier ähnlich angelegt und funktioniert daher entsprechend gut. Mit Matthew Nable hat man als Vater von William J. Johns eine weitere Brücke zum Ursprung der Serie geschlagen. Eine bessere Wahl hätte man kaum treffen können. Die größeren und kleineren Nebenrollen wissen ebenfalls zu gefallen und sorgen für den ein oder anderen Lacher, was bei all der Action zwischendurch auflockert. Diesel hat übrigens alle Darsteller vor Drehbeginn zum Essen eingeladen, um so eine familiäre Atmosphäre zu schaffen. Er bat seine Kollegen, ihren Figuren Tiefe zu verleihen, egal wie groß die Rolle auch sei. Insgesamt scheint mir dies gelungen zu sein. Alle waren offenbar mit absoluten Herzblut dabei und das merkt man Riddick – Überleben ist seine Rache mehr als nur an.

persönliche Bewertung: 5(-)/6