Quelle: DVD Cover und Szenenfotos entstammen der DVD von Twentieth Century Fox
Quelle: DVD Cover und Szenenfotos entstammen der DVD von Twentieth Century Fox

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Prometheus - Dunkle Zeichen, Original: Prometheus (2012)

Twentieth Century Fox, Produktionsland: USA, Länge: 119 min

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Darsteller Team
Noomi Rapace als Elisabeth Shaw Regie: Ridley Scott
Michael Fassbender als David Produktion: Ridley Scott, David Giler und Walter Hill
Charlize Theron als Meredith Vickers Drehbuch: John Spaihts und Damon Lindelof
Idris Elba als Cpt. Janek Kamera: Daniusz Wolski
Guy Pearce als Sir Peter Weyland Schnitt: Pietro Scalia
Logan Marshall-Green als Charlie Holloway Musik: Marc Streitenfeld und Harry Gregson Williams

Besprechung:

Inhalt:

Das Archäologenpaar Elizabeth Shaw und Charlie Holloway findet im Jahr 2089 überall auf der Welt Hinweise auf eine außerirdische intelligente Spezies. Das Alienvolk hat die Erde offenbar vor Jahrtausenden besucht und scheint für einen Evolutionssprung der Menschheit verantwortlich zu zeichnen. Die Eheleute nennen sie "Die Konstrukteure" und deuten die entdeckten Bildnisse, die ein fremdes Sonnensystem darzustellen scheinen als Einladung zur Suche nach jenem mysteriösen Volk.

Vier Jahre später haben die Forscher errechnet, dass sich der gesuchte Planet im 40 Lichtjahre entfernten System Zeta Reticuli befindet, bzw. es sich  um den dortigen Trabanten LV-223 handelt. Der Industriemagnat Peter Weyland finanziert darauf hin eine Expedition und zwei Jahre später erwacht die Crew eines Forschungsraumschiffes mit Shaw und Holloway am Board aus dem Kälteschlaf. Das Schiff landet in einem Tal eines unbekannten Mondes und die Erforschung beginnt. Zunächst scheint die Welt kein Leben zu beherbergen, doch bald entdeckt man künstliche Strukturen. Es stellt sich heraus, dass die "Konstrukteure" hier eine Basis unterhalten haben müssen.

 

ns Innere vorgedrungen, findet das Erkundungsteam die mumifizierte Leiche eines durch ein riesiges Tor in zwei Teile geteilten Außerirdischen. Sie datieren den mumifizierten Körper auf etwa 2000 Jahre. Gegen den ausdrücklichen Befehl Shaws öffnet der Android David dennoch jenes Tor und es offenbart sich ein riesiges humanoid-ähnliches Antlitz. Der Boden ist übersät mit länglichen, urnenartigen Strukturen, deren Sinn und Zweck nicht ermittelt werden kann. Doch eine schwarze Flüssigkeit scheint aus einigen der Behälter zu entweichen. Diese Substanz ist allerdings gefährlicher, als es zunächst den Anschein hat. Denn der Android David schmuggelt heimlich einen dieser Behälter an Board und entnimmt ihm ein wenig schleimige, schwarze Flüssigkeit und mischt sei einem Mannschaftskammeraden, Charlie, heimlich in einen Drink. Arglos trinkt dieser und erkrankt darauf hin. Kurz darauf  stirbt er qualvoll. Doch Holloway ist nicht tot, er mutiert zu einer schrecklichen Kreatur, die nur mit größter Mühe endgültig vernichtet werden kann.Gleichzeitig erkunden zwei Teammitglieder die außerirdische Anlage, die inzwischen als  Tempel identifiziert wurde. Als die beiden Forscher die Kammer mit den Urnen erreichen, bewegt sich etwas, vollkommen unbemerkt von den beiden, in der seltsmaen schwarzen Substanz. Dann geschieht etwas Unglaubliches und der Horror nimmt seinen Lauf....

 

Fazit:

Prometheus ist wirklich kein schlechter Film. Er hat grundätzlich alles, was ein SciFi Film mit Horrorelementen braucht und greift dabei auf eines der bekanntesten Franchises,dem Alien-Universum zurück. Dem Zuschauer wird anfangs eine glaubhafte Vorgeschichte um die Entstehung der Aliens aus der gleichnamigen Saga erzählt, die sich allerdings im Laufe des Streifens etwas zu sehr in seinen, immer stärker in den Fokus rückenden, Horror Elementen verliert. Einerseits ist es genau das, was der Fan erwartet, andererseits nimmt es dem Film stellenweise etwas von seinen erzählerischen Möglichkeiten. Das ist durchaus schade, denn die Drehbuchautoren John Spaihts und Damon Lindelof hätten hier durchaus die Chance gehabt, dem Franchise neue Impulse hinzuzufügen.

 

Die Akteure bewegen sich schauspielerisch auf dem Niveau, das man von so einem Blockbuster erwarten darf, vor allem Michael Fassbender sticht aus dem Ensemble hervor. Sicherlich hätte mit etwas mehr Feinschliff drehbuchtechnisch aus einigen Charakteren, beispielsweise Cpt. Janek, wesentlich mehr herausgeholt werden können. Leider bleibt die Figurenzeichnung insgesamt etwas blass. Janek (Idris Elba) wirkt allerdings trotz dieses kleinen Mankos sympathisch und wird als Charakter eingeführt, der es versteht das notwendig Richtige zu tun. Leider erhält Idris Elba insgesamt jedoch  zu wenig Screentime, sich als Figur wirklich zu etablieren. Das hat Scott 1977 in Alien wesentlich besser hinbekommen. Leider bleibt auch die Entwicklung der, von Charlize Theron verkörperten, Meredith Vicker insgesamt hinter ihren Möglichkeiten zurück, so dass es schwer fällt, wirkliches Interesse für sie zu entwickeln. Aus der Figur der verschmähten Tochter, deren Vater ein Android mehr bedeutet, als das eigene Fleisch und Blut, hätte man doch etwas mehr Tiefe herauskitzeln können. Das liegt sicherlich nicht an Charlize Theron. Sie bringt eine gute Leistung, doch scheint das Drehbuch auch an dieser Stelle einfach nicht mehr hergegeben zu haben.

 

Die Spezial Effekte sind bis auf wenige Ausnahmen atemberaubend (die Szene, in der eines der "Proto-Alien" durch den Mund in den Körper eines Forschers eintritt, hätte beispielsweise besser gestaltet werden können). Ansonsten ist vor allem der Höhepunkt hervorragend gelungen. Hier wurden zweifelsohne keine Kosten und Mühen gescheut und die neuste Computertechnik eingsetzt, um Scotts Wünsche zu realisieren. Die Sets und Hintergründe lassen eigentlich kaum Wünsche offen, so dass man sich in puncto Visualisierung zurücklehnen und genießen kann.

Die technische Ausführung ist von Scott gewohnt souverän umgesetzt. Kamerführung und Beleuchtung lassen schnell ein alt gewohntes Spannungsgefühl aufkommen, dass dem Franchise gerecht wird. Die Schnitte sind den heutigen Sehgewohnheiten angepasst, allerdings manchmal schon zu rasant. Pietro Scalia setzt die Bilder stellenweise für meinen Geschmack etwas hektisch zusammen, schafft es aber andererseits auf dies Art,  ein Gefühl stets latenter Bedrohung zu erzeugen. Ein Ridley Scott versteht es halt, sein Team seinen Wünschen entsprechend anzuleiten.

Ein kleiner Wehrmutstropfen stellt für mich die Musik dar. Sie fühlt sich für meinen Geschmack vor allem im letzten Teil des Film stellenweise zu laut, zu dramatisch, zu aufdringlich an. Ein etwas minimalistischerer Score hätte vor allem den letzten Teil des Streifens sehr gut getan. Leise, disharmonische Töne wären hier in einigen Passagen sicherlich vozuziehen gewesen. Dasselbe Problem weist übrigens auch Total Recall (2012) auf, dessen Filmmusik ebenfalls von Harry Gregson stammt. Filme wie diese weisen nicht dieselbe Dynamik, wie etwa ein "Königreich der Himmel" auf, dessen epische Bilder geradezu nach einem ebenbürtigen Score verlangen.

 

Trotz der oben genannten Kritikpunkte ist Prometheus als Unterhaltungsfilm mit Horrorelementen gelungen. Das Werk knüpft zwar nicht nahtlos an das Franchise an, versucht sich stattdessen aber als lockeres, losgelöstes Prequel zu präsentieren. Diese Idee weiß durchaus zu unterhalten. Gerade der erste Teil der Saga, Alien, ist an atmosphärischer Dichte sicherlich nicht zu überbieten. Daher war der Gedanke, den Film als Ergänzung zum Franchise zu präsentieren, konsequent. Es bleibt abschließend zu hoffen, dass der für 2017 angekündigte Nachfolger sich wieder mehr auf die Figuren als solche konzentriert, um den eindringlichen Bildern wieder einen entsprechenden Background hinzuzufügen. Denn gerade das glaubwürdige und nachvollziehbare Verhalten der Protagonisten war es, wofür Scotts zweites abendfüllendes Werk nach "Die Duellisten" seine Lorbeeren einheimste.

persönliche Bewertung 4/6