Quelle: Cover und Szenenfotos entstammen dem Material der Box von Warner Brothers
Quelle: Cover und Szenenfotos entstammen dem Material der Box von Warner Brothers

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pacific Rim, Original: Pacific Rim (2013)

Legendary Pictures, Warner Brothers, Produktionsland: USA, gefilmt in 3D, Länge: 131 min

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Darsteller Team
Charlie Hunnam als Raleigh Becket Regie: Guillermo del Toro
Idris Elba als Stacker Pentecost Produktion: Thomas Tull, John Jushni, Mary Parent
Charlie Day als Dr. Newton Geiszler Drehbuch: Guillermo del Toro und Travis Beacham
Rinku Kikuchi als Mako Mori Kamera: Guillermo Navarro
Brun Gorman als Dr. Hermann Gottlieb Schnitt: Peter Armundson und John Gilroy
 Robert Kazinsky als Chuck Hansen  Musik: Ramin Djawadi

Besprechung:

 

Inhalt:

Im Jahr 2020 liegt die Welt in Trümmern. Sieben Jahre zuvor, waren ohne Vorwarnung riesige Monster, sogenannte Kaijús, aus einem dimensionalen Riss im Pazifik, dem „Breach“, auf der Erde aufgetaucht. Anfangs konnte das Militär sie noch mit Flugzeugen und Panzern besiegen, doch schnell wurde klar, dass eine neue Waffe gebaut werden musste. Also wurde das Jägerprogramm ins Lebens gerufen, riesige Mechs, die von zwei Piloten gesteuert werden, die neural miteinander verbunden sind. In den ersten Jahren siegten die Piloten und wurden gefeiert wie Rockstars. Doch einige Jahre später tauchten immer stärkere Monster auf und fast alle Jäger wurden zerstört Daraufhin stellte die Erdregierung das Programm ein.

Reigleih Becket hat bei einem dieser Kämpfe seinen Bruder verloren und arbeitet seitdem auf einer Baustelle der „Wall of Life“, einer riesigen Mauer, die die Menschheit vor den Kaijús schützen soll. Nun steht die Welt am Abgrund. Innerhalb von einer halben Stunde hat ein sogenannter Kategorie 4 Kaijú, das größte bisher, die Mauer des Lebens eingerissen und Sidney zerstört.

Kurz nach diesem schrecklichen Ereignis taucht Beckets ehemaliger Vorgesetzter, Marshall Stacker Pentecost an der Baustelle auf, um den Jäger erneut zu rekrutieren. Die Menschheit will zu einem letzten Schlag ausholen, um den „Breach“ für immer zu zerstören. Sollte dies nicht gelingen, ist die Welt dem Untergang geweiht...

 

Fazit:Pacific Rim ist optisch auf der Höhe der Zeit. Mit großen Mechs und noch größeren Monstern versucht Guillermo del Toro den japanischen Monsterfilm der 50er und 60er Jahre wieder aufleben zu lassen. Dies mag dem Regisseur auch bezogen auf die Bildgewaltigkeit des Films gelingen, doch ansonsten hat er dem Zuschauer leider nicht allzuviel zu bieten.Die Story ist genauso unlogisch wie unnötig, denn sie dient lediglich als schwache Erklärung dafür, warum es überhaupt Monster gibt. Dass Dinosaurier von Außerirdischen auf die Erde geschickt worden seien, um den Planeten zu beherrschen, dies aber schief gegangen sei, mag man ja, wenn man unbedingt will, noch schlucken. Warum sie dann aber noch einmal fünfundsechszig Millionen Jahre warteten, bevor sie einen neuen Versuch unternehmen und warum die aus dem „Breach“ erscheinenden Kaijús dann so überhaupt nichts mehr mit ihren angeblich genetisch identischen (weil laut Film geklonten) Nachfahren gemein haben, erschließt sich mir nicht.

Auch warum von der Erdregierung weiter an der sogenannten „Wall of Life“ festgehalten wird, obwohl just jene innerhalb von einer halben Stunde von einem „Kategorie 4“ Kaijù einfach mal so überrannt wird, lässt mich mit einem großen Fragezeichen über Kopf schwebend zurück. Oder vielleicht eine noch wichtigere Frage: wenn die beiden Jägerpiloten doch neural miteinander verknüpft sind, der eine also im Kopf des anderen ist, warum müssen dann verbale Befehle erteilt werden? Sollte der rechte Pilot nicht wissen, was der linke denkt, damit beide synchron agieren können? Nun ja, Logik ist offenbar nicht del Toros Stärke.

 

Wenn es nur die Logiklücken und Inkonsistenzen wären, könnte man vielleicht noch resümieren, dass man so etwas aus SciFi Filmen (vor allem der heutigen Zeit) gewöhnt ist. Doch leider sind auch die Figuren eindimensional. Keiner der Charaktere, weder Rinko Kikuchi als Mako Mori, noch Charlie Hunnam als Raleigh Becket vermögen es, den Zuschauer ins Abenteuer zu ziehen. Man nimmt zur Kenntnis, dass sie da sind, sieht ihnen beim Kampf zu, steht dem aber gleichgültig gegenüber. Weder zu Beginn des Streifens, als der Held seinen Bruder sterben sieht, noch als Mako den „Rabbit jagt“ und in ihren schlimmsten Erinnerungen gefangen ist, weckt das wirklich Emotionen. Das mag zum Teil am Drehbuch liegen, doch auch an den Schauspielern. Rinko Kikuchi wirkt variationsarm in Gestik und Mimik, schwach und austauschbar.

Gleiches gilt für Idris Elba, dem man zwar die Rolle des Anführers abkauft, nicht aber seine schrecklichen Erlebnisse, die ihm zu dem Menschen gemacht haben, der er im Film ist. Seine laut Drehbuch so intensive väterliche Beziehung zu Mako wird kaum deutlich herausgearbeitet, auch hier hätte die schauspielerische Leistung meiner Ansicht nach wesentlich besser ausfallen können.

 

Auch von der Musik bin ich nicht sonderlich begeistert.  Im Grunde genommen wird das an sich coole Haupt-Thema immer und immer wieder variiert, hauptsächlich natürlich in den Action Szenen. Und Action gibt es in Pacific Rim natürlich reichlich. Und die, das muss man anerkennen, ist grandios in Szene gesetzt. Selbstredend ist ein großer Teil des Streifens am Computer entstanden, doch das ist in diesem Fall einmal sehr gut gelungen. Die Mechs sind mächtig, einzigartig und überragend. Jeder einzelne ist individuell designet und hat seine eigene Geschichte. Hätte man so viel Aufmerksamkeit auch dem Plot gewidmet, wäre dies ein großartiges SciFi-Action Spektakel geworden.

 

Die Kämpfe sind hervorragend inszeniert, wir sehen alles, was wir uns wünschen: Nahkämpfe mit Schwertern und Mech-Fäusten, Raketen, Plasmakanonen etc. Kurz: es scheppert gewaltig. Auch die Monster sind fabelhaft gelungen, wirken wie ein Mix aus Alien und Godzilla-Motiven. Ein Großteil der Kampf-Sequenzen sind im Wasser angelegt. Hier zeigt die CGI, was heutzutage möglich ist. Die Oberflächen glänzen, das Wasser verhält sich physikalisch korrekt, ob als Tropfen, oder Welle. Und die Beleuchtung macht den Anblick perfekt. Es macht schon Spaß, sich dieses Effektfeuerwerk anzuschauen, keine Frage.

Doch leider besteht ein Film nicht nur daraus und so bleibt del Toro weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Rein handwerklich bewegt sich der Blockbuster auf hohem Niveau. Rasant, bildgewaltig, düster und laut ist er in Szene gesetzt. Das ist grundsätzlich einmal nicht falsch. Doch leider hat der Film außer seiner Optik nicht sehr viel, was erinnerungswürdig wäre. Daher ist Pacific Rim eben reines Popcorn-Kino und somit für mich ein durchschnittlicher SciFi-Action-Blockbuster, der allerdings dennoch einigen Spaß machen kann.

persönliche Bewertung: 3(+)/6