Quelle: Blu Ray Cover und Bildzitate: Universal Home Entertainment
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Oblivion, original: Oblivion (2013)

Universal Pictures, Produktionsland: USA, Länge: 125 min

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Darsteller Team
Tom Cruise als Jack Harper Regie: Joseph Kosinski
Morgan Freeman als Malcolm Beech Produktion: J. Kosinski, P. Chernin, D. Clark,
Olga Korylenko als Julia D. Henderson, B. Levine
Andrea Riseborough als Victoria „Vika“ Olsen Drehbuch: J. Kosinski, K. Gajdusek, M. Arndt
Nikolaj Coster-Waldau als Sykes Kamera: Claudio Miranda
 Melissa Leo als Sally  Schnitt: Richard Francis Bruce
Zoê Bel als Kara Musik: Anothony Gonzales, M83

Besprechung:

 

Inhalt:

Das Jahr 2077: Die Erde wurde im Jahr 2017 von Außerirdischen, den sogenannten Plünderern, überfallen, die der Menschheit weit überlegen waren. Beim ersten Angriff wurde der Mond zerstört, was schwere Umweltkatastrophen zur Folge hatte. Danach setzten die Außerirdischen Bodentruppen ein. Um sich dennoch erfolgreich zu verteidigen, wurden Atomwaffen eingesetzt, die zwar zu einem Sieg führten, doch um den Preis, dass die Erde nun nahezu unbewohnbar ist.

Die kläglichen Überreste der Menschheit befinden sich entweder auf Titan oder in einer TET genannten Raumstation, die als Übergangslager auf dem Weg zum Titan dient. Jack Harper und seine Partnerin Vika sind auf der Erde in einem sogenannten Tower stationiert, einer gut eingerichteten Überwachungsstation, die dazu dient, große Pumpmaschinen zu überwachen, die die Wasserreserven der Erde in den Weltraum und zu TET befördern soll. Diese werden von Kampfdrohnen überwacht, die jedoch immer wieder von Plünderern angegriffen und zerstört werden.

 

Als Jack eines Tages unterwegs ist, um eine zerstörte Drohne zu reparieren, stürzt ein Raumschiff auf die Erde, in dem sich Schlafkammern mit Menschen befinden. Auch eine Frau, die Jack seltsam vertraut erscheint, befindet sich unter den Überlebenden. Als eine Drohne auftaucht, beginnt sie sofort, die im Kälteschlaf befindlichen Menschen zu terminieren. Nur die Frau kann durch Jacks Einsatz gerettet werden. Von nun an ist der Techniker misstrauisch. Warum töten die Drohnen die Menschen, die sie doch beschützen sollen? Wer ist diese Frau? Und warum kann sich Jack an Einzelheiten aus einem Leben erinnern, dass eigentlich über 60 Jahre zurück liegen müsste?....

 

Fazit:

Wie ich schon in meiner Besprechung zu Krieg der Welten schilderte, habe ich lange überlegt, ob ich Science Fiction Filme mit Tom Cruise auf meiner Seite besprechen soll. Ich betrachte seine Scientology Aktivitäten doch sehr kritisch und bin der Meinung, dass man für eine Sekte wie dieser in keinem Fall irgend eine Art von Publicity machen sollte. Letztlich zeigten auf youtube veröffentlichte Videos vor einigen Jahren, wie tief der bekannte Schauspieler in das Hierachiegeflecht dort verstrickt ist. Auch wird gemunkelt, dass Katie Holmes' Scheidung von Cruise seinen extremen Ansichten geschuldet sei.

Doch hat dies alles erst einmal wenig mit Tom Cruise' s schauspielerischen Fähigkeiten und vor allem mit seinen Filmen zu tun und dass der Mime gute SciFi macht, hat er ja in mehreren Filmen hinlänglich bewiesen. So ist etwa das Krieg der Welten Remake von Stephen Spielberg von mir mit einer glatten 6/6 bewertet worden. Auch der derzeit aktuell im Kino laufende „Edge of Tomorrow“ soll sehr unterhaltsam und actionlastig sein.

 

Und dass der 53jährige körperlich topfit ist und darüber hinaus auch eine unglaubliche psychische Präsenz an den Tag legt, beweist „Oblivion“ aus dem Jahr 2013. Wieder einmal darf Cruise hier seine Paraderolle als gefühlvoller Actionheld spielen, der für die Rettung der Erde sein Leben riskiert. Cruise spielt sein Können hier voll aus, wenn er auch, verglichen mit seinen anderen Filmen der letzten Jahre, auf mich inzwischen ein wenig stereotyp wirkt. Cruise scheint sich auf einen speziellen Typus festgelegt zu haben. Das ist an sich kein Fehler, doch ein wenig mehr schauspielerischer Bandbreite würde seinen Filmen bisweilen ganz gut tun.

Mit Andrea Riseborough als Vika und Olga Korylenko als Julia hat der Superstar zwei Kolleginnen an seiner Seite, die eine gute Figur machen, obwohl mir Andrea Riseborough einen Tick besser gefällt. Morgan Freeman scheint in Hollywood inzwischen eine Institution für tragende Nebenrollen zu sein. Gewohnt souverän spielt der Oscarpreisträger und mehrfach nominierte seine Rolle und wirkt dabei keine Sekunde unglaubwürdig.

 

Oblivion ist überaus spannend erzählt, wenn auch die Geschichte letztlich vorhersehbar ist. Dennoch kommt schnell Spannung auf, die von grandiosen Bildern unterstützt werden. Leider finde ich das Ende etwas unbefriedigend. Die Frage woher TET kam und für wen oder was das riesige Computergehirn letztlich der Erde das Wasser absaugt, wird nicht beantwortet. Zumindest wird geklärt, wie Jack Harper überhaupt mit TET in Kontakt gekommen ist. Allzuviel soll für diejenigen unter Euch, die es noch nicht geschafft haben, den Film zu schauen, an dieser Stelle nicht verraten werden. Ich denke jedoch, Ihr werden beim schauen selbst recht schnell auf die Lösung kommen.

Technisch ist der Streifen ausgereift und bewegt sich visuell auf hohem Niveau. Man sieht dem Film sein ausgewogenes Budget von 120 Millionen Dollar durchaus an. Sterile, Weiß- und Grautöne beherrschen das Bild der computergenerierten Effekte und der Sets. Das gute Arbeit im Bereich Special Effects nicht immer selbstverständlich ist, zeigt hier beispielsweise  Prevolution von 2011. In den Action Szenen sehen wir gewohnt schnelle Kamerafahrten und Schnitte, wie sie für heutige Blockbuster üblich sind und das Spiel mit dem  Licht funktioniert ausgezeichnet.

 

Auch das Design von Oblivion kann sich nach meinem Dafürhalten sehen lassen. Auf der einen Seite steht, wie oben bereits angedeutet, das sterile Weiß der sogenannten Türme, in denen der Techniker Jack Harper mit seiner Partnerin Vika lebt. Draußen herrschen Grau- und Gelbtöne vor. Wir sehen eine durch Atombombeneinschläge zerstörte postapokalyptische Welt, verschüttete Bibliotheken und Überreste menschlicher Zivilisation. Und da ist noch Jacks Refugium -  der offenbar einzige nicht verseuchte Ort weit und breit -  sein Geheimnis, das er selbst vor Vika hütet. Diese drei Komponenten werden durch die hervorragenden Sets und Kostüme verstärkt, so dass ein homogenes Gesamtbild entsteht, das dem Film eine gewisse Ästhetik verleiht.

Die unterhaltsame, wenn auch nicht sehr originelle Story tut, wie oben bereits erwähnt, ihr übriges, um ein gutes Gesamtbild entstehen zu lassen. Regisseur Joseph Kosinski, der auch als Mit-Produzent und Mit-Drehbuchautor zeichnet, hat offenbar eine ganze Menge Herzblut in das Projekt gesteckt. Heraus gekommen ist ein guter Science Fiction Film, der vielleicht nicht zu einem meiner persönlichen Lieblingsfilme wird. Doch halte ich hier in meinen Händen einen technisch sehr gut gemachten SciFi Action Film in der Hand, der mich über 125 Minuten sehr gut unterhalten hat. Nach einiger Zeit werde ich mir den Titel sicherlich gerne noch einmal anschauen. Zwar spielt Oblivion für mich somit nicht in der obersten Liga mit, aber doch in einer überdurchschnittlichen.

persönliche Bewertung:  4(+)/6