Quelle: Cover: Warner Brothers Home Entertainment, Szenenfotos: offizieller Trailer von Warner Bros.
Quelle: Cover: Warner Brothers Home Entertainment, Szenenfotos: offizieller Trailer von Warner Bros.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Edge of Tomorrow, original: Edge of Tomorrow (2014)

Warner Brothers, Village Roadshow Pictures, Rat-Pac Dune Entertainment, Produktionsland: USA, GB, KOR;

Länge: 113 min

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Darsteller Team
Tom Cruise als Major William  Cage Regie: Doug Liman
Bill Paxton als Master Sergeant Farrell Produktion: J. Hoffs, G. Jacobs,
Jonas Armstrong als General Brigham T. Lassally, J. Silver, E. Stoff
Dragomir Mrsic als Kuntz Drehbuch: C. McQuarrie, Jez und J.-H. Butterworth
Charlotte Riley als Nance Kamera: Dion Beebe
Tony Way als Kimmel Schnitt: James Herbert
  Musik: Christophe Beck

Besprechung:

 

Inhalt:

In einer nahen Zukunft wurde Kontinental-Europa von einer Alienrasse namens Mimics angegriffen und erobert. Die Erde hat sich zu einer Verteidigungsstreitmacht, United Defense Force (UDF) genannt, zusammen geschlossen und bekämpft die Aliens relativ wirkungslos. Als in Verdun ein großer Sieg errungen wird, entschließt sich die UDF, eine Großoffensive in der Normandie zu starten, an den Stränden, an denen am 06.Juni 1944 die Alliierten gelandet waren, um die Deutsche Wehrmacht zu bezwingen.

Major William „Bill“ Cage, Public Relations Beauftragter des Militärs, soll zur Front abkommandiert werden, um die Invasion filmisch zu dokumentieren. Als er den Befehl verweigert und den befehlshabenden General sogar erpresst, lässt dieser ihn verhaften, ihm die Rangabzeichen entfernen und als Deserteur ausrufen. So landet Cage bei Abteilung „J“ und Master Sergeant Farrell. Er wird in ein Exoskelett gesteckt und muss nun als einfacher Private an der Offensive teilnehmen.

Nach wenigen Minuten stirbt er. Plötzlich findet er sich genau an der Stelle wieder, wo er einen Tag zuvor als Deserteur der Truppe übergeben worden war und alles beginnt von vorn. Von nun an stirbt Cage hunderte Tode in der Schlacht um die Normandie, bis er schließlich auf den „Engel von Verdun“, die Kriegsheldin Rita Vrataski trifft. Kurz vor seinem Tod sagt sie ihm, er solle sie aufsuchen, sobald er wieder erwache.

 

Cage tut, wie ihm geheißen und erfährt, dass Vrataski einst dasselbe Schicksal wie er erlitt, aber ihre Fähigkeit, den Tag des Normandie-Gefechtes immer wieder zu erleben, verloren hat. Sie berichtet, dass die Aliens ähnlich wie ein Bienenstock funktionieren. Offenbar gibt es Drohnen, Alpha-Mimics, und ein Omega-Mimic, das Gehirn der Aliens. Die Aggressoren gewinnen den Krieg, da sie in der Lage sind, die Zeit zu manipulieren und deswegen wichtige Ereignisse vorhersehen. Cage hat allerdings während seines ersten sterbens ein Alpha-Mimic mit in den Tod gerissen. Blut des Wesens gelangte in seinen Kreislauf. Seitdem ist Cage mit dem Omega verbunden und hat daher dieselbe Fähigkeit, wie das fremde Wesen. Von nun an erabeiten Vrataski und Cage einen Plan, wie sie dem Normandiestrand entkommen und das Omega töten können, denn die Verbindung Cage' s mit dem Omega führt unweigerlich zu Visionen, die verraten, wo das Alien versteckt ist...

 

Fazit:

Ich habe ja noch nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich Tom Cruise nicht leiden kann. Jeder soll ja glauben dürfen, was er will. Aber wenn man einer Sekte angehört, die, wenn man sich die You Tube Videos mit Cruise anschaut, offenbar nicht viel weniger als die religiöse Weltherrschaft anstrebt, dann hört der Spaß bei mir auf. Psychiatrie als Pseudowissenschaft abzulehnen, zeugt schon von einer erschreckenden Verblendung und Unwissenheit wissenschaftlichen Tatsachen gegenüber.

Das ändert allerdings wenig daran, dass der Typ nun einmal einige recht unterhaltsame Science Fiction Filme gedreht hat. „Sowohl Minority Report“, als auch Krieg der Welten, „Jack Reacher“, Oblivion und der neuste Streich des vielbeschäftigten Schauspielers, „Edge of Tomorrow“, sind allesamt sehr ansehnlich geraten. Obwohl Cruise gerade in „Edge of Tomorrorw“ merklich gealtert zu sein scheint, seine Augenringe sind jedenfalls so dick wie Schwimmreifen, so gelingt es ihm doch immer noch, den glaubwürdigen Action Hero zu geben.

 

Dabei ist es tatsächlich einmal erfrischend, dass der Mime zu Anfang des Streifens einen miesen Drückeberger, nein sogar ein echtes A......ch gibt. Recht amüsant versucht er sich, vor dem wahrscheinlich wichtigsten Einsatz seiner Karriere als Medienbeauftragter der Vereinigten Verteidigungsstreitkräfte der Erde (UDF) zu drücken und unternimmt sogar einen Erpressungsversuch. Flux findet er sich, seiner militärischen Rangabzeichen beraubt, auf dem Sammelplatz der größten Streitmacht wieder, die seit Ausbruch des Krieges gegen die sogenannten Mimics, eine wirklich cool aussehende intergalaktische Spezies, wieder. Die Aliens funktionieren ähnlich wie ein Ameisenhaufen oder ein Bienenstock, wobei die Hauptstreitmacht der Viecher aus Drohnen besteht, die von einigen, Alphas genannten, Anführern gesteuert werden. Die „Königin“ des „Bienenstocks“ ist ein riesiges, charybdisartig aussehendes Monster, Omega genannt, ohne das keine koordinierte Aktion der Aliens möglich wäre.

 

Die Soldaten wiederum stecken in Exoskeletten mit einer irren Bewaffnung, um der unglaublichen Geschwindigkeit der Biester Herr werden zu können. Diese Anzüge verleihen den Soldaten übermenschliche Kräfte und dienen darüber hinaus auch als Panzerung. Unser, zumindest anfangs noch, Anitheld wird gegen seinen ausdrücklichen Wunsch in so ein Teil gepackt und darf anschließend am Kabel drehen, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Fallschirme sind aufgrund der Exoskelette überflüssig geworden. Zu allen Überfluss stirbt er natürlich nach wenigen Minuten und....ist kein bisschen tot. Wie in "Und ewig grüßt das Murmeltier", erlebt unser Recke von nun an diesen Tag immer und immer wieder, inklusive einiger recht lustig inszenierter Sterbesituationen.

 

Das alles wird mit einer ganzen Portion Witz präsentiert. Das kommt bei mir jedenfalls sehr gut an. Endlich nimmt sich Cruise selbst nicht zu ernst. Endlich wird das Thema Zeitparadox nicht wie die selbstverständlichste Sache der Welt behandelt. So ist „Edge of Tomorrow“ keinen Augenblick lang glaubwürdig, aber das will der Titel auch überhaupt nicht sein. Doug Liman, der seit „Die Bourne Identität“ keinen wirklich guten Film mehr abgeliefert hat, „Jumper“ stellt für mich den Tiefpunkt seiner Karriere dar, bringt ein aberwitziges, irres Abenteuer mit abgedrehten Figuren in die Kinos, dass zum lachen, lächeln, und zu einer riesigen Portion Popcorn einlädt und das ist auch gut so. Eine der Nebenfiguren aus „Abteilung J“, der Cruise als vermeintlicher Deserteur zugeteilt wird, kämpft etwa nur im Exoskelett und Unterhosen, was mit dem Satz „er zeigt Eier, im wahrsten Sinne des Wortes“ kommentiert wird, klasse!

 

Dabei sind sowohl Christopher Beebes Kameraführung, der bereits Equilibrium zu einem kameratechnischen Knaller machte,, als auch die Tricktechnik hervorragend gelungen. Obwohl einige Animationen, etwa ein Hubschrauberflug zu Anfang des Films, nicht sehr gut gelungen scheinen, sind gerade die Actionszenen bombastisch. Da spritzt der Dreck meterhoch über den Schauplatz, Trägerhubschrauber explodieren am laufenden Band, Soldaten werden von Trümmerteilen erschlagen, von Strahlenwaffen erschossen oder von Mimics zerteilt. Trotz all dieser Brutalität kommt der Film mit erstaunlich wenig Blut aus und präsentiert sich so einem Publikum ab 12 Jahren. Auch dies finde ich in der heutigen Zeit, in der Serien wie „The Walking Dead“ selbst kleinen Kindern ohne Schwierigkeiten zugänglich sind, erfrischend.

Das große Finale stellt natürlich der Endkampf gegen das Omega dar. Hier lässt es Liman noch einmal so richtig krachen. Durch bombastische Sounds unterstützt schiebt sich ein abgestürzter Trägerhubschrauber über Land und Wasser, in dem Cruise und die weibliche Hauptdarstellerin Emily Blunt einer Schar Mimics zu entkommen suchen, um in die Untergeschosse des Louvre zu gelangen. Dort versteckt sich das Omega. Blunt sieht dabei nicht nur super aus, die Frau kann auch schauspielern und ist eine ebenbürtige Partnerin. Das verwundert auch nicht. In ihren 32 Lebensjahren hat die Londonerin bereits mehr Awards abgeräumt, als so mancher alter Hase in seinem ganzen Arbeitsleben, unter anderem einen Golden Globe und mehrere Nominierungen.

Alles in allem ist „Edge of Tomorrow“ also eine rundum gelungene Sache, ein Film der weder sich, seine Geschichte, noch seine Hauptdarsteller ernst nimmt und dennoch mehr als genug für einen unterhaltsamen Videoabend zu bieten hat. Ich würde in diesem Fall allerdings die 2D Version der 3D Variante vorziehen, da „Edge of Tomorrow“ nicht in 3D gedreht, sondern erst später konvertiert wurde. Die Tatsache, dass am Set mit einem Sterographen zusammen gearbeitet wurde ist zwar lobenswert, wesentlich besser wäre allerdings gewesen, den Film gleich in 3D abzuliefern, wenn man denn schon einen SciFi Actioner in 3D präsentieren möchte. Dennoch hatte ich viel Freude beim anschauen. "Edge of Tomorrow" ist ein Film, den ich jedenfalls gerne in meiner SciFi Sammlung habe.

persönliche Bewertung: 4(+)/6