Quelle: DVD Cover und Szenenfotos entstammen der DVD Box von Studio Canal/ Kinowelt
Quelle: DVD Cover und Szenenfotos entstammen der DVD Box von Studio Canal/ Kinowelt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die totale Erinnerung: Total Recall, Original: Total Recall (1990),

Carolco Pictures, Technicolor, Produktionslland: USA, Mexiko, Länge: 108 min

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Darsteller Team
Arnold Schwarzenegger als Douglas Quaid / Hause Regie: Paul Verhoeven
Sharon Stone als Lori Produktion: Andrew G. Vajna, Mario Kassar
Rachel Ticotin als Melina
und Buzz Feitshans
Michael Ironside als Richter Drehbuch: Ronald Shusett, Dan O´Bannon,
Ronny Cox als Vilos Cohaagen und Gary Goldman
Michael Champion als Helm Kamera: Jost Vacano
Marshal Bell als George/Kuato Schnitt: Frank J. Urioste
 Marc Alaimo als Everet  Musik: Jerry Goldsmith

Besprechung:

Inhalt:

Douglas Quaid ist ein muskulöser Bauarbeiter, der 2084 ein einfaches Leben mit seiner hübschen Frau Lori in einem netten Apartment lebt. Dennoch quälen ihn nachts immer wieder Träume, die mit dem Mars und einer brünetten Frau zu tun haben.

Die Träume werden derart intensiv, dass Quaid mit dem Gedanken spielt, einen "Erinnerungstrip" mit der Firma Rekall zu unternehmen. Das Unternehmen kann einem Menschen jede gewünschte Erinnerung ins Gehirn projezieren, die dann als echte Erlebnisse wahrgenommen werden. Obwohl Douglas' Arbeitskollege ihn vor dem Eingriff warnt, entschließt sich der Bauarbeiter doch, sich seine persönliche Erinnerung zu kaufen. Diese Erinnerung besteht aus einem besonderen Paket, indem er abgesehen von einem Trip zum Mars noch die Rolle eines Geheimagenten übernimmt, der mit viel Action eine schöne Frau rettet.

 

Während der Implantierung treten jedoch ungeahnte Probleme auf, die offensichtlich darauf zurückzuführen sind, dass schon einmal an Quaids Gehirn herummanipuliert wurde. Er befreit sich aus der Rekall Anlage und ergreift die Flucht. Plötzlich scheint sich der Bauarbeiter in seinem eigenen Traum wieder zu finden, denn er wird auf offener Straße von seinem bewaffneten Arbeitskollegen attackiert, der darüberhinaus noch einige Schläger befehligt.

Ohne große Schwierigkeiten eliminiert Quaid die Angreifer, obowhl er doch nie für derartige Kämpfe trainiert wurde, und flüchtet nach Hause. Schnell stellt sich heraus, dass auch Lori nicht diejenige zu sein scheint, für die sie sich ausgibt. Sie ruft nicht nur weitere bewaffenete Männer herbei, sie beginnt auch einen Kampf gegen ihren angeblichen Ehemann, der diesem einigen Respekt abnötigt.

Verfolgt vom von Lori herbeigerufenen Kommando kann Quaid durch die Metro entkommen und flüchtet sich in ein heruntergekommenes Hotel. Dort wird er von einem geheimnisvollen Mann kontaktiert, der ihm mitteilt, er sei ein Geheimagent, der wichtige Informationen in seinem Kopf birgt, die den Mars betreffen. Die einzige Chance des gehetzten Mannes besteht darin, zum Mars zu reisen und herauszufinden, was ihn für Geheimnisse umgeben...

 

Fazit:Ich habe Total Recall seinerzeit als erste Filmreview für dieses Portal gewählt, weil gerade dieser Film zeigt, was Remakes im negativen Sinne aus einem guten Stoff machen können. Drehte Paul Verhoeven, dem wir auch die  nicht minder tollen SciFi/Actionstreifen Robo Cob (1987) und  Star Ship Troopers (1997)  zu verdanken haben, noch einen kultverdächtigen Streifen, kann man das von Len Wiseman´s langweiligen 2012er Remake leider ganz und gar nicht behaupten.

 

Auf der Total Recall (2012) Wiki wird denn auch nicht ganz grundlos Rotten Tomatoes mit folgenden Worten zitiert: "Während er einige beeindruckende Action-Sequenzen bietet, fehlt Total Recall (2012) die verzwickte Handlung, der ironische Humor und die ausgearbeiteten Figuren, die das Original zum Sci-Fi-Klassiker machten.“

 

Grandiose Actionsequenzen, die für damalige Verhältnisse sehr brutalen Sequenzen und grandiose Special Effects von Dream Quest Images und ILM, mischen sich denn tatsächlich im Original mit einem guten Drehbuch. Selbst der gerne mal etwas hölzern wirkende Arnold Schwarzenegger lief zur Hochform auf und zeigte, was schauspielerisch in ihm steckte. Die tollen Sets wurden  überwiegend in Mexiko lokalisiert. Einige, wie  eine U-Bahn Station in Mexiko Stadt strich man für den Film grau um. Die tollen Bühnenbauten und Mattefotografien taten ihr übriges, um eine glaubhafte Marswelt 2084 zu kreieren.

 

Die Geschichte ist verzwickt und gut durchdurchdacht, die Charaktere vielschichtig oder im positiven Sinne erschreckend eindimensional (wie etwa der von Michael Ironside toll gespielte Richter). Dazu würzt Verhoeven den Streifen noch mit einer Prise Gesellschafts- und Politikkritik, sowie beißender Ironie. Science Fiction Herz, was willst Du mehr? Dem Remake gelingt es hingegen in keinem Punkt (außer vielleicht dem Budget, statt der damals schon immens teuren 65 Millionen, die überwiegend aus Schwarzeneggers Geldbeutel stammten, wurden 125 Millionen US Dollar von Columbia in den Sand gesetzt), dem Thema eine neue Facette hinzuzufügen, oder aber das Original vielleicht zu übertrumpfen. So bleibt das Remake, das noch seperat besprochen werden wird, weit hinter dem Original zurück.

Mit Paul Verhoeven hatte Arnie seinen Wunschregisseur gefunden. Der war, wie bereits oben erwähnt, schon mit Robo Cob (1987)  sehr erfolgreich in Erscheinung getreten. Schwarzenegger gefiel besonders Verhoeven' s Visualisierung der Gewalt in Action Sequenzen. Die waren es denn auch, die anschließend für Kritik sorgen sollte. Das Kino der 90er Jahre war halt wesentlich biederer, als das Fernsehen unserer Tage. Filme und Serien, wie sie heute gang und gäbe sind (z.B. "The Walking Dead"), wären damals undenkbar gewesen. So wurde Verhoevens Total Recall, der seltsamen Logik der damaligen FSK folgend, um etwa 5 Minuten gekürzt. Die brutalsten Sequenzen sollten dem deutschen Publikum vorenthalten werden. Dennoch bleibt genug Material für Blutrünstige, so dass diese fünf Minuten verschmerzbar sind. Ärgerlich bleibt der Schneidewahn der 70er bis zur Mitte der 2000er dennoch. Inzwischen gibt es übrigens auch eine Uncut Version, die allerdings noch immer ein FSK 18 Logo ziert.

 

Alles in allem haben wir hier einen wirklich tollen Film vor uns, der auch heute noch, nach siebenundzwanzig Jahren, sehenswert ist. Nicht nur weil er über eine gute Story verfügt, oder weil die Schauspieler eine wirklich gute Leistung bringen. Sondern auch (gerade für die jüngere Generation), weil er nach wie vor visuell reizvoll ist und, wenn vielleicht auch nicht mehr in allen Belangen, insgesamt über modern anmutende Special Effect verfügt.

 

zur Disc:Abschließend noch ein paar Worte zu dem abgebildeten Cover oben: Dieses gehört zur Special Edition, die einige exklusive Extras bereit hält. So finden sich auf der erstenSilberscheibe etwa untertitelte Kommentare von Paul Verhoeven und Arnold Schwarzenegger und von Jost Vocano in deutsch. Auf der Bonusdisc befindet sich ein Making of, eine sehenswerte Doku mit dem bezeichnenden Titel: "Rund um die Science Fiction Literatur", das obligatorische Special Effects Featurette, sowie Storyboards, Konzeptzeichnungen, Fotos, Teaser und Trailer.
Die dritte Scheibe enthält eine HD DVD, die zwar aus heutiger Sicht veraltet ist, aber am Rechner dennoch immernoch hübsch anzuschauen ist. Der Kauf der Special Edition lohnt sich also durchaus für Filmfreunde, die Hintergrundinfos zu ihren Filmen mögen.

persönliche Bewertung: 6/6