DVD Cover und Szenenfotos: VCL, Kinowelt
DVD Cover und Szenenfotos: VCL, Kinowelt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Terminator 2: Tag der Abrechnung, original: Terminator 2 Judgement Day (1991)

Carolco Pictures, Pacific Western, Lightstorm Entertainment, VCL, Kinowelt; Produktionsland: USA, FR;

Länge: 137 bzw. 153 min

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Darsteller Team
Arnold Schwarzenegger als T-800 Terminator Regie: James Cameron
Linda Hamilton als Sarah Connor Produktion: James Cameron
Edward Furlong als John Connor Drehbuch: James Cameron, William Wisher Jr.
Robert Patrick als T-1000 Terminator Kamera: Adam Greenberg
Joe Morton als Dr. Miles Bennet Dyson Schnitt: C. Buff IV., M. Goldblatt, R. A. Harris, D. Dorn
 Earl Boen als Dr. Peter Silberman  Musik: Brad Fiedel

Besprechung:

Inhalt:

Sechs Jahre nach den Ereignissen aus Terminator lebt der junge John Connor, der zukünftige Anführer des Widerstandes gegen die K.I. Skynet, bei Pflegeeltern. Sarah wurde in eine geschlossene Nervenheilanstalt eingewiesen, weil man sie aufgrund ihrer Geschichten für verrückt hält.

Doch Skynet gibt nicht auf. Erneut wird eine Killermaschine, dieses mal der neu entwickelte T-1000, der aufgrund einer neuartigen Flüssigmetalllegierung nahezu jede Form annehmen kann, durch die Zeit geschickt, nun um John zu töten. Der zukünftige John, der den Plan aufdeckte entsendet seinerseits einen Terminator, um sein jüngeres Alter Ego zu beschützen. Es handelt sich genau um jenes T-800 Model, welches ihn 1984 töten wollte.

Der T-1000 geht indes äußerst systematisch und kalt vor, um sein Ziel zu erreichen. Dafür tötet er einen Polizisten und nimmt dessen Gestalt an. Nun kann der Polizeifunk abgehört und risikolos Anwohner befragt werden. Diese Methode führt schnell zum Ziel und bald ist es auf einer breiten Straße soweit: mit einem Tanklaster will der Terminator den jungen John überfahren. Doch er hat die Rechnung ohne den T-800 gemacht. Der hat den jungen Rebellen nämlich ebenfalls aufgespürt und ist programmiert, ihn um jeden Preis zu schützen. Ein Wettlauf gegen die Zeit und die Fähigkeiten der neuartigen Tötungsmaschine beginnt, doch der kann nur mit Hilfe von Sarah gewonnen werden, denn die verfügt über ein großes Waffendepot und hat inzwischen alles über Guerilla Taktiken gelernt, was man nur wissen kann...

 

Fazit:

James Cameron hatte schon immer so eine Ader, eine lange Zeit zwischen zwei Teilen eines seiner Franchises vergehen zu lassen. Avatar etwa erschien 2009, der zweite Teil wird aber erst für 2016 erwartet. Sieben Jahre zwischen zwei Teilen einer Trilogie ist schon eine lange Zeit, es wird sich in diesem Fall zeigen, ob zu lang.

Bei Terminator waren es damals ebenfalls sieben Jahre. 1984 kam Terminator in die Kinos, Terminator 2 1991. In diesem Fall lohnte sich die Wartezeit. Ich habe den Film damals mit Spannung erwartet. Als gleich zu Beginn wieder Arnold aus den Blitzen der Zeitmaschine auftauchte, war für mich völlig klar, dass der Film da weiter machte, wo der Vorgänger aufgehört hatte. Ich muss sagen, ich hatte mich im Vorfeld nicht viel mit dem Streifen befasst, ich war zwar damals schon SciFi Fan, doch die Hintergründe waren für mich eher nebensächlich. Ich las keine Filmmagazine oder Filmbücher.

 

Schnell stellte sich allerdings heraus, dass ich einer Fehleinschätzung aufgesessen war, denn im zweiten Teil wurde Arnold alias der T-800 Terminator zum Beschützer des Teenagers John Connor, zurück in die Vergangenheit geschickt von John Connor, dem Anführer des Widerstandes. Als Gegenspieler wurde mit Robert Patrick ein guter Schauspieler gefunden, der zwar Arnold körperlich weit unterlegen schien, ihm dafür aber an Ausdrucksstärke überbot. Patrick strahlt in seiner Rolle bis heute eine brutale Kälte aus, was der Figur sehr entgegen kommt. Gleichwohl ist er in der Lage, seinen Terminator menschlich erscheinen zu lassen, ohne dass der Zuschauer auch nur eine Sekunde vergisst, dass sich dort auf der Leinwand eine Killermaschine als Mensch ausgibt.

Linda Hamilton war wieder als Sarah Connor an Bord, legte ihre Rolle aber dieses mal entsprechend kantiger, härter an, ohne dabei die verletzlichen Züge aus dem ersten Teil vermissen zu lassen. Aus dem einfachen Mädchen war eine Kriegerin geworden, die alles tat, um ihren Sohn zu beschützen und auf den Tag des jüngsten Gerichts vorzubereiten. Schauspielerisch ist der zweite Teil vielleicht die beste Darbietung ihrer Laufbahn. Wenn man sich diese einmal näher anschaut, verwundert diese Aussage auch eher nicht. Wirklich große Rollen konnte die Akteurin nämlich nach Terminator 2 nicht mehr ergattern. Zuletzt machte sie als Fernsehdarstellerin in der Serie "Chuck" von sich reden, in der sie von 2010 bis 2012 als Gaststar tätig war.

 

Technisch übertrifft das Sequel den ersten Teil um einiges, Terminator 2 war immerhin der erste Film überhaupt, der über 100 Millionen Dollar kostete. Auch diese Tatsache dürfte kaum verwundern, ist James Cameron doch für einige der teuersten Filme aller Zeiten verantwortlich, so auch für den oben erwähnten „Avatar“ oder "Titanic". Der Film wurde für seine Spezialeffekte, vor allem die, die den T-1000 betreffen, berühmt. Denn diese sind vollständig computeranimiert.

Zwei Jahre vor dem zweiten Terminator-Teil hatte Cameron den großartigen SciFi-Streifen „The Abyss“ gedreht. Die Spezialeffekte dort wurden von den Firmen Dreamquest, die u.a. für "Predator" verantwortlich zeichneten, und Fantasy II (die auch den hier zu besprechenden Terminator 2 bearbeiteten) unter der Leitung von John Brunos erstellt. Vor allem der in diesem Film auftauchende Wasserwurm zeigte bereits die für damalige Verhältnisse weit fortgeschrittene Computertechnologie und machte die Bahn für den T-1000 frei. Tatsächlich kann man in einigen Szenen im Bewegungsablauf des Terminators aus Flüssigmetall Ähnlichkeiten zu denen des Wassergeschöpfes aus „The Abyss“ feststellen. Das fällt vor allem im direkten Vergleich auf. Wie dem auch sei, hier wie da  waren die Effekte grandios gelungen und die gesamte Spezialeffekt-Abteilung leistete insgesamt Großartiges. Das trug dazu bei, Terminator 2 zu einem der besten Sci-Fi Actionkracher seiner Zeit werden zu lassen.

 

 

Storytechnisch gesehen waren und sind Camerons Filme nicht sonderlich ideenreich, das trifft für das Terminator Franchise genauso zu, wie für „Avatar“. Mir gefällt der erste Teil dabei noch besser, als der zweite, vielleicht wegen des Überraschungseffektes. Ich hatte immer schon ein wenig den Eindruck, als hätte Arnold bei der Neugestaltung seines Charakters ein gehöriges Wörtchen mitgeredet. Man kann sich des Eindruckes nicht ganz erwehren, dass er lieber den guten Cyborg, als den bösen spielen wollte und so die ein odere Idee mit einbrachte. Ob dies tatsächlich so war, ist nicht überliefert und wird sich von daher wohl nie klären. Dennoch entpuppte sich diese Idee als gut, vor allem, weil Cameron Arnold schauspielerisch etwas mehr zu tun gab. Andererseits schuf das die Möglichkeit, ein wenig Humor in die düstere Geschichte einfließen zu lassen. So kurz Schwarzeneggers Sätze darüber hinaus auch sein mögen, einige davon sind tatsächlich Kult geworden, so etwa sein „I'll be back“.

Insgesamt bleibt der Plot also simpel und überschaubar. Große Wendungen erleben wir nicht, auch keine Charakterentwicklung. Doch glänzen Camerons Filme dafür im allgemeinen mit unglaublich gut durchdachten „Universen“, die oft schon etwas romanhaftes haften. Die Geschichte um den Krieg gegen die Maschinen, die Entwicklung Skynets, John Connors Führertum und Sarahs Vorbereitungen auf den jüngsten Tag: das alles und viele weitere, kleine und liebevoll ausgedachte Details lässt uns wieder in eine akribisch designete und daher glaubwürdige Welt abtauchen.

persönliche Bewertung: 5(-)/6