Quelle: DVD Cover und Szenenfotos entstammen der DVD von TV Movie, 2oth Century Fox
Quelle: DVD Cover und Szenenfotos entstammen der DVD von TV Movie, 2oth Century Fox

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Planet der Affen, Original: Planet Of The Apes (2001)

20th Century Fox, Zamek Company Production; Produktionsland: USA; Länge: 120min

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Darsteller Team
Marc Wahlberg als Captain Leo Davidson Regie: Tim Burton
Tim Roth als General Thade Produktion: Richard D. Zanuck
Helena Bonham Carter als Ari Drehbuch: W. Broyles Jr., L. Konner, M Rosentha
Michael Clarke Duncan als Hauptmann Attar Kamera: Philippe Rousselot
Paul Giamatti als Limbo Schnitt: Chris Lebenzon
 David Warner als Senator Sandar Musik:  Danny Elfman

Besprechung:

Inhalt:

Irgendwann in der Zukunft: der amerikanische Pilot Leo Davidson lebt und arbeitet auf einer Raumstation im Orbit eines Planeten. Statt Menschen zu gefährden, werden ungewöhnlich kluge trainierte Affen als Piloten kleiner halbautomatischer Erkundungsschiffe eingesetzt. Eines Tages gerät Leos Lieblings-Schimpanse Pericles in einen Sturm und verschwindet. Davidson setzt sich über das Verbot seines Vorgesetzten, ihn nicht zu suchen, hinweg und folgt dem Schimpansen mit einer Raumkapsel.

Doch auch Leo gerät in diesen, wie er schnell merkt, seltsamen Sturm und muss auf der Planetenoberfläche notlanden. Er hat sich kaum aus der in einem Teich versunkenen Kapsel befreit, als ihm primitive, offenbar in Panik geratene, Menschen begegnen, die von anscheinend sprechenden und aufrecht gehenden Affen gnadenlos gejagt werden. Leo ist entsetzt und flieht, wird aber mit einer Gruppe Einheimischer gefangen genommen.

 

In einem Käfig führt man ihn in eine große Stadt, in der er erfährt, dass die Affen den Menschen offenbar körperlich und geistig überlegen und die Herrscher des Planeten sind. Der brutale General Thade ahnt sofort, dass Leo anders ist und möchte ihn beseitigen lassen. Doch die Tochter eines hochrangigen Gouverneurs, Ari, hat Gefallen an dem ungewöhnlichen Menschen gefunden, denn sie vertritt die These, dass Menschen und Affen friedlich koexistieren könnten. Doch das würde die Grundfesten der Affen-Gesellschaft erschüttern und General Thade will dies um jeden Preis verhindern...

 

Fazit:

Wie ich schon in der Besprechung zu Prevolution schrieb, löste der Film Planet der Affen 1968 einen riesigen Hype aus. 1970, '71, '72 und 1973 folgten vier Fortsetzungen, die storytechnisch aufeinander aufbauten und dem Zuschauer einen weiteren Einblick in das Universum des Planeten der Affen gewährten. 1974 versuchte 20th Century Fox es mit einer leider nur sehr kurzlebigen Fernsehserie und 1975 mit einer Zeichentrickserie.

Bis zum Jahr 2001 ruhte das Franchise dann mehr oder weniger, geriet aber nie in Vergessenheit. Die fünf Kinofilme waren längst zu Klassikern geworden, als der Regisseur Tim Burton, bekannt für seine schrägen Filme „Edward mit den Scherenhänden" und "Mars Attacks", aber auch für die Wiederbelebung des Batman Franchise (1988 und 1992), die Regie für ein Remake mit hochkarätiger Besetzung übernahm.

 

Der damals sehr beliebte Marc Wahlberg übernahm die Hauptrolle des Captain Leo Davidson. Tim Roth nahm den Part des Antagonisten ein und ließ für die Rolle des Thade die Tortur über sich ergehen, sich täglich drei bis vier Stunden in der Maske aufzuhalten. Die Affenschauspieler mussten insgesamt hart im Nehmen sein, denn die Arbeit der Maskenbildner begann meist zwischen zwei und vier Uhr nachts. Um einige typische Bewegungsmuster und Verhaltensweisen von Schimpansen, Gorillas und Orang Utans zu erlernen, wurde der ehemalige Cirque du Soleil Artist Terry Notary engagiert, der die Schauspieler unterrichtete.

 

Schauspielerisch ist Planet der Affen denn auch, zumindest bezogen auf eben jene Affendarsteller, ein beeindruckender Film geworden. Man erkennt durch die Masken so gut wie keine Mimik, so dass Roth, Helena Bonham, Michael Clarke Duncan und die anderen Affen darstellenden Haupt- und Nebencharaktere ihr Spiel über die Augen und durch Gesten forcieren mussten. Das gelang so gut, dass mir von diesem Aspekt her der Film wesentlich besser gefällt, als etwa Prevolution mit seiner miesen CGI.

Leider krankt der Film dafür an seinem wenig ausgefeilten Drehbuch. Die Original Saga wurde von einer sozialkritischen Geschichte getragen, in der die Drei-Kasten-Kultur der Affen-Gesellschaft fein herausgearbeitet worden war. Die Endszene, in der George Taylor (gespielt von Hollywood-Legende Charlton Heston) vor den Überresten der Freiheitsstatue kniet, hat zurecht Kultstatus erlangt.

Im Remake fehlt dieser sozialkritische Aspekt vollkommen. Gesellschaftsstrukturen scheinen nicht zu existieren, schon gar keine Kritik an ihr. Auch eine kritische Herangehensweise an Themen wie Massenvernichtungswaffen oder Eroberungspolitik lässt der Titel vermissen. Auf der einen Seite sind die bösen Affen, auf der anderen die Menschen, fertig! Für das Remake eines Kult-Films ist das schlicht zu wenig. Auch über die kulturelle Entwicklung des Planeten an sich erfahren wir kaum etwas, außer das Seamus einst offenbar ohne erkennbaren Grund gegen die Menschen rebellierte. Der Schluss erschließt sich mir dann leider weder im Sinne der Geschichte, noch logisch.

 

Zwar dürfen wir uns dann doch wenigstens stellenweise an Burtons bissigen Humor erfreuen, doch auch das reicht natürlich nicht, um eine spannende und vor allem denkwürdige Geschichte zu erzählen. Ganz entgegen der meisten anderen Werke des Regisseurs entstand so ein Mainstream-Film, den man mit einer Tüte Popcorn durchaus einmal anschauen kann. Für mehr reicht es allerdings kaum.

Technisch gesehen ist an dem Streifen nichts auszusetzen. Die Anfangsszenen im Orbit des Planeten sind gut gelungen und CGI wurde recht sparsam, aber effizient eingesetzt. Die abgestürzte Raumstation, die im Film zur „verbotenen Zone Calima“ wird, erscheint optisch glaubwürdig und ist ansprechend gestaltet. Gleiches gilt für die Affenstadt. Das prägende organisch wirkende Element in den Gebäuden, sie wirken wie aus Lehm erbaut, passt zur archaischen Gesellschaft der Affen.

Bewegte sich die Story nur näher am Original, wäre aus dem Film nicht alles entfernt worden, was ihn zu einem Klassiker macht, das Remake von Planet der Affen hätte großes Kino werden können. So bleibt, wie so oft, nur ein allzu durchschnittlicher Film, der nicht annähernd an das Original heranreicht.

persönliche Bewertung: 3/6