Quelle: DVD Cover und Szenenfotos: Dreamworks, Paramount
Quelle: DVD Cover und Szenenfotos: Dreamworks, Paramount

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Krieg der Welten, Original: War of the Worlds (2005)

Paramount, Dreamworks, Produktionsland: USA, Länge: 112 min

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Darsteller Team
Tom Cruise als Ray Ferrier Regie: Stephen Spielberg
Dakota Fanning als Rachel Ferrier Produktion: Kathleen Kennedy, Colin Wilson
Justin Chatwin als Robbie Ferrier Drehbuch: Josh Friedman, David Koepp
Miranda Otto als Mary Ann Ferrier Kamera: Janusz Kaminski
Morgan Freeman als Erzähler Schnitt: Michael Kahn
 Rim Robbins als Ogilvy  Musik: John Williams

Besprechung:

Inhalt:

Der Kranführer Ray Ferrier ist geschieden und auch sonst läuft es in seinem Leben nicht gerade rund. Sein Sohn im Teenager-Alter verachtet ihn und seine Tochter sieht den Lebensgefährten ihrer Mutter mehr als Vater an, als Ray. Einmal monatlich bringt Rays geschiedene Frau Mary dennoch die Kinder von Boston, damit der Kranführer nicht ganz den Kontakt zu Tochter und Sohn verliert.

 

 

Als Mary die Kinder dieses mal bringt, herrscht ein seltsamer Sturm vor, weshalb sie sich schnell verabschiedet. Nach kurzer Dauer zieht das Unwetter über Rays Kleinstadt, Blitze toben über die Erde, jedoch ist weder Donner zu hören, noch regnet es. Auch scheint die Sturmfront gegen den Wind zu ziehen.

Plötzlich nehmen die Blitze zu und schwellen zu einem gewaltigen, lautlosen, Bombardement an, dass Rachel, Rays Tochter, fürchterliche Angst macht. Unterdessen hat sich Robbie, Rays Sohn, unerlaubter weise den Wagen geborgt und scheint verschwunden. Der überraschte Vater lässt Rachel im Haus zurück und macht sich auf die Suche nach seinem Sohn und findet ihn einige Hundert Meter vom Haus entfernt. Alle Autos sind ausgefallen, es gibt keinen Strom und alle Uhren sind stehen geblieben. Dazu haben die Blitze offenbar alle an der gleichen Stelle in der Kleinstadt vor der Kirche eingeschlagen.

Neugierig zieht Ray mit den Schaulustigen zum Ort des Geschehens, als plötzlich der Boden bebt und aufreißt. Immer weiter reißt die Straße auf und mit einem mal erscheint aus den Tiefen der Erde eine unglaublich fortschrittliche dreibeinige Maschine, die ohne Vorwarnung das Feuer auf die wehrlosen Bewohner eröffnet. Ray begreift sofort: das ist eine von langer Hand vorbereitete Invasion von Außerirdischen. Ab sofort hat er nur noch eine Aufgabe: seine Kinder zu schützen...

 

Fazit:

Eigentlich wollte ich auf dieser Seite keine Science Fiction Filme mit Tom Cruise besprechen. Nicht , dass Cruise schlechte Filme machen würde, im Gegenteil. Doch ich muss ehrlich sagen, dass ich mich mit seinen Aktivitäten bezüglich Scientology vorsichtig ausgedrückt absolut nicht identifizieren kann. Vor einigen Jahren wurde ein Video von ihm während einer Veranstaltung dieser m.E. Gefährlichen Sekte veröffentlicht, in dem er sehr aggressiv warb.

Für mich ist die Mitgliedschaft eines so berühmten und gefragten Film-Stars in so einer Gemeinschaft, die für mich absolut nichts mit Religion zu tun hat, eine gefährliche Mischung, die Jugendliche dazu animieren könnte, selbst Scientologe zu werden. Aus eben jenem Grund habe ich es bisher gemieden, Filme von Cruise, Travolta und Will Smith auf meiner Seite zu präsentieren.

 

Andererseits bin ich zu dem Entschluss gelangt, dass ich mir von so einem Verein nicht die Freude an meinem Hobby verderben lassen sollte. Denn ohne Frage haben alle drei grandiose Filme gemacht. Mit Smith sind etwa Blockbuster wie Independence Day, I-Robot oder I am Legend . Von Cruise kennen wir Oblivion , Minority Report, oder den hier zu besprechenden Krieg der Welten das Remake des berühmten, von SciFi-Legende George Pal produzierten, Klassikers von 1953.

Das Original gehört zweifelsohne zu meinen Lieblingsfilmen. Der Film war seiner Zeit tricktechnisch voraus und die Optik der Marsianer und ihrer Dreibeiner ist bis heute unvergessen. Naja, ich bin eigentlich der Ansicht, dass es bisher so gut wie kein Remake geschafft hat, dem Original zumindest gleichwertig zu sein. In den letzten Jahren hagelte es ja solche Aufgüsse von SciFi Klassikern gerade zu. Die neusten Fehltritte sind Robocop (2014), Total Recall (2012)Planet der Affen (2001) und das neuste Planet der Affen Remake von 2013, das eigentlich mehr Gemeinsamkeiten mit dem fünften Teil der Affen-Saga hat, als mit dem ersten.

 

All diese Filme konnten mich nicht im Geringsten überzeugen. Liegt es vielleicht daran, dass ich mit diesen unvergesslichen Klassikern aufgewachsen bin? Vielleicht, doch sicherlich nicht nur. Den meisten dieser Filme fehlt es eindeutig an Seele und Spannung. Ganz anders ist dies jedoch hier. Der Streifen ist wirklich klasse und von der ersten bis zur letzten Sekunde spannend. Es wurde an genau den richtigen Stellen modernisiert, ohne dabei aufdringlich zu sein, ohne die klassischen Elemente der Story zu vernachlässigen. Im Gegenteil werden diese aufgegriffen und sogar noch weiter ausgebaut, wie etwa in der Sequenz, als Ray Ferrier alias Tom Cruise mit seiner kleinen Tochter Rachel in einem Keller Zuflucht finden. Diese Szene gibt es im Original von 1953 auch, nur handelt es sich dort nicht um Vater und Tochter und es ist keine dritte Person, in diesem Fall ein durchgedrehter Überlebender involviert.

 

Dieses Beispiel zeigt, das der Film für mich an genau den richtigen Stellen aufgebohrt wurde und so die Spannung nie abreißt. Steven Spielberg ist in Punkto SciFi ja ein alter Hase und weis natürlich ganz genau, an welchen Schrauben er drehen muss, um das Publikum mitzunehmen. So ist nicht nur das Drehbuch gespickt mit guten Ideen, der ganze Film ist darüber hinaus absolut beklemmend bis sogar beängstigend. Tom Cruise spielte seine Rolle als verzweifelter Vater wirklich ausgezeichnet und all seinen privaten „Schwächen“ zum trotz ist er einfach ein hervorragender Schauspieler.

Und obwohl ich eigentlich keine Kinderstars mag, so gefallen mir in diesem Fall die Kinder ebenfalls sehr gut. Anfangs mag man Dakota Fanning für ein typisches vorlautes und neunmalkluges Gör halten, welches uns die nächsten 112 Minuten zu Tode nervt. Doch das Gegenteil ist der Fall. Aus dem nervigen „Balg“ wird eine völlig verängstigte, hysterische kleine Kinderseele, dessen Verhalten in jedem Moment des Films nachvollziehbar bleibt.

Auch Justin Chatwin weis als (anfangs) rebellischer Teenie zu gefallen, der seinem Vater Ray gegenüber nicht den geringsten Respekt empfindet und alles tut, um ihn zu ärgern. Im Verlauf der Story zeigt sich das Jungtalent aber im Wandel zum erwachsen werden. Er wird zu einem jungen Mann, der gegen die Bedrohung kämpfen möchte. Dieser Wunsch wird immer größer und gipfelt in einer der besten Szenen des Films.

 

Ja, Krieg der Welten ist weit mehr als nur ein SciFi Action Spektakel. Es ist ein Beziehungsdrama, ein psychologischer Film, der uns die Abgründe der Seele zeigt. Oft lohnt es sich auch, die Szenen im Hintergrund zu betrachten, in denen sich Menschen absolut ent-zivilisiert zeigen, alles in Kauf nehmend, nur um zu überleben. In diesen Momenten übertrifft das Remake das Original sogar, fehlte es dem Klassiker doch noch an solchen Elementen.

Wie man von Dreamworks und Steven Spielberg erwarten kann, ist dem Film technisch natürlich auch nichts vorzuwerfen. Er sieht toll aus, hat ein klasse Design, atemberaubende Kulissen und die Aliens sehen mindestens genau so cool aus, wie im Original. Somit ist „Krieg der Welten“ einer der wenigen Remakes, die dem Original absolut gleichberechtigt gegenüber stehen, was dem Titel natürlich die volle Punktzahl einbringt.

persönliche Bewertung:5/6