Quelle: Cover und Bildzitate: MDH Video
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Cyber-Tracker, original: Cyber-Tracker (1994)

PM Entertaiment, Madison Home Video, Produktionsland: USA, Länge: 91 min, gekürzt: 80 min

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Darsteller Team
Don "The Dragon" Wilson als Eric Regie: Richard Pepin
Richard Norton als Ros Produktion: Richard Pepin und Joseph Merhi
Stacie Foster als Connie Drehbuch: Jakobsen Hart
Joseph Ruskin als Rounds Kamera: Ken Blakeley
John Aprea als Senator Dilly Schnitt: Chris Maybach, Chris Worland
Abby Dalton als Chief Olson  Musik: Bill Montei, Lisa Popeil

Besprechung:

Inhalt:

Die nahe Zukunft: ein Computersystem hat die Justiz übernommen. Ausgeführt werden die Urteile, meist sofortige Exekutionen, von Androiden, sogenannten Cybercore-Trackern. Das brutale System macht Bevölkerung und Presse zwar misstrauisch, doch gelingt es Senator Dilly immer wieder, die Massen zu beruhigen. In öffentlichen Reden wirbt er um Vertrauen.

Doch im geheimen hat sich eine Widerstandsbewegung, die "Organisation für Menschenrechte", unter Führung der Reporterin Connie gegründet, die sich zum Ziel gesetzt hat, Dilly zu beseitigen und so der unmenschlichen Situation ein Ende zu bereiten. Denn die Tracker scheinen unkontrollierbar zu töten, die vollstreckten Urteile sind nicht nachprüfbar. Als Dilly während einer seiner öffentlichen Auftritte angegriffen wird, gelingt es dem neuen Bodyguard Eric im letzten Moment, den Anschlag zu verhindern. Sein Vorgesetzter Ross ist deswegen aufgebracht und sucht nach einem Grund, Eric auszuschalten.

 

Der ergibt sich schneller, als sich Ross erträumt hat, denn eines Abends wird Eric in eine Tiefgarage befohlen und wird dort Zeuge eines Mordes von Dilly an einer jungen Frau, die er der Mitgliedschaft in der Widerstandsbewegung beschuldigt. Der junge Sicherheitsbeamte versucht dies zu verhindern, wird aber von Ross mit einer Waffe bedroht. Dennoch gelingt ihm die Flucht. Doch plötzlich befindet er sich auf der Todesliste der Cyber-Tracker, denn Dilly hat ihm den Mord in die Schuhe geschoben. Von nun gibt es für den hartgesottenen Kämpfer Eric nur noch ein Ziel: überleben und den Widerstand finden, um Ross und Dilly des Mordes zu überführen...

 

Fazit:Cyber-Tracker ist in einer Zeit entstanden, als der Action Film mit SciFi Einschlag durch die Filme von Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone ihre Blüte erreicht hatten. Klar, dass auch die kleinen Studios wie PM Entertainment mit ihren Direct To DVD Produktionen ein Stückchen vom Kuchen abhaben wollten und massenhaft Rip Offs, Exploitations und Mockbuster auf den damals noch nicht so übersättigten Markt warfen. Das machte die unabhängige Produktionsfirma in der Regel auch gar nicht so schlecht. Insgesamt ist eine ganz eigene Filmkultur mit einigen kultverdächtigen Franchises wie etwa das beliebte Trancer Universum von der Firma Altair Productions, dass es bisher auf fünf Teile brachte, entstanden. Viele Martial Arts Kämpfer drängten damals in die Studios, um sich nach ihrer Profikarriere als Stuntleute und -koordinatoren oder eben als Schauspieler hervorzutun, so auch Don „The Dragon Wilson“, der einer der „Hausschauspieler“ bei PM war.

Cyber-Tracker gehört dabei zu den leidlich  gut gelungenen Filmen des ohnehin nicht gerade hochtalentierten Mimen. Tja, ein guter Kämpfer zu sein bedeutet nun einmal nicht automatisch, auch ein guter Schauspieler sein zu können. Im Falle Wilsons trifft diese Binsenweisheit sicherlich zu. Was nun Cyber-Tracker angeht, ist das Drehbuch generell ein actionreiches, simpel angelegtes Terminator Rip Off, was generell ja erst einmal nicht schlecht sein muss. Filme wie Paco, Kampfmaschine des Todes können, wie ich bereits schrieb, durchaus Spaß machen. Und so fängt der Titel auch gar nicht mal so uninteressant an. Darüber hinaus verfügt er für sein doch lächerlich geringes Budget doch über einigermaßen gut gemachte Special Effects. Auch wurde mit Richard Norton ein Antagonist für Wilson gefunden, der gut kämpft und sogar ein wenig schauspielern kann.

 

Doch nun gesellt sich, zumindest im Falle der hier vorgestellten DVD, ein weiteres Problem dazu:

die in Deutschland erhältliche Veröffentlichung ist nämlich so unverschämt geschnitten, dass nicht nur alle guten Kampfszenen quasi entfernt wurden. Darüber hinaus interessierte es die Cutter 1994 auch nicht im geringsten, ob der Film durch die harten Schnitte noch ein ansehnliches Gesamtbild abgab, oder nicht. So wurde teilweise direkt in die Szene oder die Musik geschnitten und der Sinn der einzelnen Sequenzen auf so fürchterliche Weise zerhackstückelt, dass man das B-Movie nicht länger mit gutem Gewissen als Film bezeichnen kann.

Das ist umso mehr enttäuschend, als dass mit Don „The Dragon“ Wilson und Richard Norton (Hyper Space) zwei hervorragende Martial Art Champions gegeneinander antreten. Der Kickboxer Wilson ist durch seine "Bloodfist Fighter" Reihe bekannt geworden, die es immerhin auf sieben Ableger brachte. Seine spektakulären Moves brachten ihm sogar eine Rolle in Batman Forever 1995 ein. Richard Norton hingegen ist nicht nur ein guter Kämpfer, sondern auch auch ein recht bekannter Stunt Koordinator, der unter anderem die Stuntkoordination für „American Fighter“ und „Stealth – Unter dem Radar“ übernahm. Gute Voraussetzungen also für einen netten Hau-drauf-Film-Abend, wenn da nur nicht die relativ schwache Drehbuchumsetzung und die fürchterliche Schnittpolitik der Publisher der 80er und 90er Jahre wären, die zahlreiche B-Actioner jener Zeit, unter anderem mit Dolph Lundgren, Jean Claude van Damme, Steven Segal und sogar Chuck Norris derart zerlegten, dass man sie problemlos im TV zeigen, oder auf DVDs mit einer Altersfreigabe von damals noch 16 Jahren verkaufen konnte.

 

 

Doch damit hat es sich im großen und ganzen dann auch schon. Die filmische Umsetzung bleibt trotz einiger gar nicht mal schlecht gemachter Actionszenen insgesamt etwas uninspiriert. Drehbuchautor Jakobsen Hart verzichtet im Grunde, trotz dem ein oder anderen guten Ansatz, doch überwiegend auf einen Storyaufbau. Eigentlich soll eine Actionszene an die andere gereiht werden. Auch das muss nicht zwingend schlecht sein, doch hier funktioniert es einfach nicht wirklich. Die Actionszenen sind erstens nicht immer gut gedreht  und zweitens insgesamt eigentlich für so einen Film sogar noch zu wenig. Regisseur Richard Pepins gab sich, wie ich darüber hinaus finde, nicht wirklich große Mühe, den insgesamt  gelungenen Effekten des Films durch kluge Kamera- und Schauspielerführung wirklich Rechnung zu tragen. Farbfilter und Weichzeichner machen eben noch kein futuristisches Umfeld. Wie angedeutet, schlägt sich das auch auf einen relativ großen Teil des Casts um. So ist die obligatorische Schöne in Bedrängnis, Stacie Foster, schlicht mies. Don The Dragon Wilson ist als Akteur eh nicht das größte Talent, doch einige seiner Gesten, zum Beispiel zum Ende des Films hin, als ein Cyber-Tracker die Basis der Widerstandsbewegung stürmt, gehen einmal gar nicht. Der beteiligte Cast steht dort, als wüsste er nicht, was nun zu tun sei, schauspielerische Inspiration oder Leistung: Fehlanzeige! Dafür sehen Wilsons Fighteinlagen eigentlich umso besser aus, was es fast schon wieder herausreißen könnte.

Ihr mögt B-Movies mit Martial Arts Einschlag? Ihr mögt die alten Direct To DVD Rip Offs zu Terminator und Co? Dann solltet Ihr Euch diese Version von Cyber-Tracker auf keinen Fall anschauen. Schon allein aufgrund der grottigen Umsetzung gibt es von  mir einen  Punkt Abzug. Für Genrefans gibt es allerdings das Orginal lizensfrei in der Tube zu sehen und dazu rate ich in diesem Falle dringend.

persönliche Bewertung: 2/6