Quelle: Umverpackung und Szenenfotos: Universal
Quelle: Umverpackung und Szenenfotos: Universal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zurück in die Vergangenheit, original: Quantum Leap (1989-1993)

Belisarius Productions ,NBC, Universal, Produktionsland: USA; 1 Pilotfilm á 90 min und 95 Episoden á 45 min;

Idee: Donald P. Bellisario; Produktion: Donald P. Belisario; Musik: Mike Post, Velton Ray Bunch, Greg Edmonson

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Darsteller  
Scott Bakula als Dr. Sam Backett Dan Stockwell als Al Calavicci
Donald P. Bellisario als Gaststar Jennifer Aniston als Gaststar
Dan Butler als Gaststar Andrea Thomson als Gaststar
Brooke Shields als Gaststar 
Robert Duncan Mc Neill als Gaststar
Meg Foster als Gaststar Michael Bellisario als Gaststar
und viele weitere Gaststars  -

Besprechung:

Inhalt:
Da das deutsche Intro ab Staffel 2, welches von Alexandra Lange gesprochen wurde, den Inhalt dieser wundervollen Familienserie besser wiedergibt, als ich es je beschreiben könnte, hier einfach nur der Text als Zitat:

 

„Nachdem er die Theorie aufgestellt hatte, dass man innerhalb seiner eigenen Lebenszeit zeitreisen könne,

stieg Dr. Sam Beckett in den Quantensprungzeitbeschleuniger und verschwand.

Als er aufwachte, fand er sich in der Vergangenheit wieder.

Im Spiegel wurde er mit Gesichtern konfrontiert, die nicht seine eigenen waren

und eine unbekannte Kraft trieb ihn dazu, die Geschichte zum besseren zu wenden.

Sein einziger Führer auf dieser Reise ist Al,

ein Projektbeobachter aus seiner eigenen Zeit,

der ihn als Hologramm erscheint, dass nur Sam sehen und hören kann.

Und so springt Dr. Beckett von Leben zu Leben,

immer darum bemüht etwas zu korrigieren, was einmal falsch gelaufen ist.

Und jedes mal hofft er, dass sein nächster Sprung der Sprung nach Hause sein wird.


Fazit:
In den letzten Jahren hat sich die Serienlandschaft stark gewandelt. Waren in den Jahren zwischen 1960 und 2000 eher Shows mit einzelnen, in sich abgeschlossenen Folgen populär, haben sich im neuen Jahrtausend Themenserien immer mehr durchgesetzt, die einem übergeordneten Storybogen folgen. Die einzelnen Episoden dienen dabei als Kapitel, so dass es heute zahlreiche Shows gibt, die den Zuschauer in der Art zu binden versuchen, dass er nichts verpassen darf, so er denn der Geschichte wirklich folgen möchte.

 

Eine der wirklich guten und bekannten Serien erster Art war ganz sicher Zurück in die Vergangenheit. Es ist mir heute noch eine große Freude, immer mal wieder ein neues Abenteuer des verunglückten Wissenschaftlers anzuschauen, der durch seinen Sprung mit dem Quantensprung-Zeitbeschleuniger in Raum und Zeit verloren ging und nun die Leben ganz normaler Menschen wie Du und ich zu einem besseren wendet. Vor allem gefällt  auch heute noch die Familienfreundlichkeit hinter dieser Idee. Nicht Hass, Intrigen, Sex und Gewalt sind prägend, sondern Mitgefühl, Warmherzigkeit und Fürsorge. Das sind Attribute, die es auch heute noch wert sind, transportiert zu werden, weswegen „Quantum Leap“, so der originale Titel, auch heute nichts an Aktualität verloren hat. Nebenbei wird so manches interessante Thema der amerikanischen Geschichte beackert und bisweilen erfahren wir, natürlich mit einem Augenzwinkern, dass Sam maßgeblich an der Entwicklung von Buddy Holly's "Peggy Sue", oder anderen kleineren, aber durchaus bekannten Begebenheiten seinen Anteil hatte. Das bereitet beim Zuschauen auch nach über zwanzig Jahren noch große Freude, nicht zuletzt deshalb, weil die Show einen erfrischenden Humor zu bieten hat. Dieser wird von Dan Stockwell und Scott Bakula wundervoll vorgetragen wird. Vor allem der Hauptdarsteller, der sich in immer neuen Rollen zurecht finden muss, ist eine schauspielerische Augenweide.

 

Überhaupt sind die Schauspieler hervorragend gewählt. Bakula und Stockwell sind bis heute befreundet und treten immer wieder gemeinsam auf. Der am 09.10.1954 in St. Louis geborene Scott Bakula, der anscheinend auch ein hervorragender Musiker ist, gehört vielleicht zu den sympathischsten Stars in Hollywoods Serienszene. Seine Musikalität stellte der Schauspieler in mehreren Folgen unter Beweis, in denen er unter anderem Piano spielt oder singt. Beobachtet man beispielsweise das Piano in der Folge „Blindes Vertrauen“ (2x05) oder in „Schwarze Magie“ (2x18), stellt man fest, dass er dort echte Akkorde spielt. In Folge 2x18 ist darüber hinaus auch seine Gesangsstimme hören, die durchaus nicht schlecht ist.

Da die Serie eigentlich nur von Bakula und Stockwell getragen wird, steht und fällt sie natürlich auch mit den zahlreichen Gaststars, zu denen unter anderem Andrea Thomson (Babylon 5), Dan Butler („Das Schweigen der Lämmer“), Jennifer Aniston, Brooke Shields und viele andere durchaus bekannte Serien- und Filmgesichter zählen. Ebenso zahlreich wie die Gäste sind die Themen. Rassenhass und -diskriminierung, die Indianerproblematik, der Vietnamkrieg, Korruption in der Politik und bei der Polizei werden genau so bearbeitet, wie die Gleichberechtigung von Schwerbehinderten, geistig Behinderten, alten Menschen und Frauen - typisch Bellisario eben. Ebenso typisch für
Donald P. Bellisarios Serien ist allerdings seine Liebe zur Marine. Immer wieder sind seine Stars Mitglieder der Marines, der Navy Seals oder anderer Bereiche dieser Waffengattung. Das verwundert kaum, war der Produzent und Autor doch selbst lange bei der amerikanischen US Marine und hat von daher eine besondere Affinität zu diesem Thema.

 

Produktionstechnisch handelt es sich eher um eine Serie der 80er Jahre, auch wenn die Produktionszeit zwischen 1989 und 1993 lag. Das betrifft sowohl die relativ gemächliche Kameraführung, als auch die Art, in der Geschichten erzählt werden. Für die damalige Zeit ist der Produktionsstandard der Show allerdings angenehm hoch angesetzt, wobei relativ wenige Spezialeffekte zum Einsatz kamen. Die meisten Effekte beschränken sich auf Sam' s Zeitsprünge oder auf Al' s erscheinen als Hologramm. Das mag aus heutiger Sicht recht einfach wirken, doch verfehlt es auch heute seinen Zweck nicht und geht von daher völlig in Ordnung.

 

Wer also wieder einmal eine Serie einschalten möchte, die er ohne große Probleme zu Hause mit der ganzen Familie genießen kann, der ist bei Zurück in die Vergangenheit richtig. Die Show kommt ohne Gewalt- und Sexexzesse aus und hebt sich wohltuend von den derzeit so gerne dargebotenen Skurrilitäten und Brutalitäten der heutigen Serienlandschaft ab. Und wenn dann in den ersten Minuten einer Folge das altbekannte „Oh Mann“ zu hören ist, wissen wir, dass Sam wieder einmal gehörig in der Tinte steckt. Was will man mehr?

 

Für mich war es immer eine schöne Erfahrung, ihn als Sam Beckett oder auch Captain Archer in Star Trek: Enterprise erleben zu dürfen, in der auch Dan Stockwell in einer Folge zu sehen war. Und auch wenn ich kein "Navy CIS" Fan bin, so werde ich den neuesten Ableger, "Navy CIS New Orleans" sicherlich anschauen, nicht zuletzt, weil die Stammserie NCIS, wie auch „Zurück in die Vergangenheit“, von Donald P. Bellisario stammt, dem wir so tolle Serien wie Airwolf, „Magnum“, oder „JAG“ zu verdanken haben. Wer ein gutes Auge hat, wird Bellisario in der ein oder anderen Folge übrigens auch als Gaststar erleben dürfen.

persönliche Bewertung: 5/6