uelle: DVD Cover und Szenenfotos: Warner Home Entertainment
uelle: DVD Cover und Szenenfotos: Warner Home Entertainment

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

V - Die außerirdischen Besucher kommen, Original: V (1983); V - The Final Battle (1984)

 

V - Die außerirdischen Besucher kommen zurück, Original: V - The Series (1984-1985)

 

Warner Brothers Home Entertainment, 5 Folgen á 90 min und 19 Folgen á 45 min in drei Staffeln; Produktionsland:

 

USA; Idee: Kenneth Johnson; Produzenten: Kenneth Johnson, Daniel H. Blatt, Robert Singer: Musik: Joseph, Conlan,Barry De Vorzon, Dennis McCarthy

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Darsteller  
Mark Singer als Mike Donovan Faye Grant als Juliet Parrish
Michael Ironside als Ham Tyler      Mickey Jones als Chris Farber
Jane Badler als Besucher Diana Richard Herd als Besucher John, der große Denker
Thomas Hill als Priester Andrew Doyle 
David Packer als Robert Maxwell
Andrew Prine als Besucher Stephen Sarah Douglas als Besucher Pamela
 Blair Tefkin als Robin Maxwell  Jenny Beck als Elizabeth Maxwell

Besprechung:

Inhalt:

Als der Reporter und Kameramann Mike Donnovan in Südamerika vor Regierungstruppen flüchtet die ihn jagen, weil er Rebellen interviewt hatte, traut er mit einem Mal seinen Augen nicht mehr: ein riesiges UFO schwebt über dem Flussbett, in dem er sich gerade versteckt. Schnell stellt sich heraus, dass über jeder großen Stadt der Erde ein baugleiches Raumschiff schwebt. Versuche der Kommunikation scheitern genau so, wie Angriffe mit Flugzeugen und Raketen. Abends meldet sich plötzlich eine Stimme in allen wichtigen Sprachen der Welt zu Wort, die betont, die Besucher seien Freunde und würden die Menschenrechte achten. Eine Einladung des UN-Generalsekretärs folgt, der die guten Absichten der Aliens bestätigt. So werden die Fremden freundlich empfangen.

 

Innerhalb kurzer Zeit schaffen es die Aliens, Einfluss auf viele wichtige Regierungen und Konzerne weltweit auszuüben. Ein regelrechter Kult entsteht! Es gibt Actionfiguren, Fernsehsendungen und Plakate, die die Besucher als Freunde darstellen. Doch eines Tages wendet sich der Anführer der Außerirdischen, „Der große Denker“ John, an die Menscheit mit der Nachricht, es hätte einen Komplott gegen die Besucher gegeben. Ziel sei es, wichtige Technologien zu stehlen. Zahlreiche Wissenschaftler seien beteiligt gewesen. Daraufhin beginnen Säuberungsaktionen und innerhalb kürzester Zeit stellen die Besucher plötzlich die Polizeimacht der größten Länder  mit dem Argument, die Regierungschefs hätten um Schutz und um Aufrechterhaltung der Ordnung gebeten. Nach und nach zeigen die Besucher nun ihre wahres Gesicht...


Fazit:

Ich muss zugeben, als ich im Jahr 1988 zum ersten mal die Serie V – Die außerirdischen Besucher kommen auf Sat 1 sah, war ich sofort hin und weg. Die Charaktere, die Story, die Schauspieler: alles schien neu und geradezu perfekt. Tatsächlich gehört diese eigentlich aus zwei Serien bestehende Show bis heute zu meinen Lieblingsformaten. Ich erinnere mich gut daran, dass zuerst die zwei Filme der ersten Staffel als Vierteiler ausgestrahlt wurden.

 

Zu Beginn des eigentlich neunzig minütigen ersten Films sieht man Marc Singer als Reporter und Kameramann in Südamerika, wie er einen Angriff von Regierungstruppen auf ein Rebellencamp filmt. Ich fand das zwar ganz spannend, fragte mich aber auch, was das denn wohl mit SciFi zu tun haben könnte. Diese Frage wurde wenige Minuten später beantwortet, als technisch einwandfrei fotografiert, ein riesiges Ufo über einer Brücke daher schwebte. Das Raumschiff war so, wie man sich das in den 80er Jahren vorstellte: eine kreisrunde riesige weiße Scheibe eben. Schnell erfuhr ich, dass derartige Raumschiffe überall auf der Erde über allen großen Städten der Welt schwebten und dass Angriffe mit den modernsten Waffen wirkungslos verpufft waren. Von diesem Moment an konnte ich gar nicht genug bekommen. Besonders gut gefiel mir, dass sich die Besucher zuerst als Freunde präsentierten, aber schnell klar wurde, dass es eigentlich um eine Invasion ging.

Natürlich erinnerte das Übernahmekonzept der Besucher sehr stark an die Nationalsozialisten. Selbst das Alien-Symbol war dem Hakenkreuz eindeutig nachempfunden. Ideengeber und ausführender Präsident Kenneth Johnson führte mit seiner Idee den Zuschauern eindrucksvoll vor Augen, dass wir Deutschen nicht allein dafür prädestiniert sind, Nazis zu werden, sondern dass so etwas auch in den USA und entsprechend überall auf der Welt passieren könnte. "Die Welle" lässt grüßen. Das Konzept war von Johnson sehr intelligent entwickelt worden und er fand gottseidank hervorragende Autoren, die es weiter ausbauten und die Geschichte so in immer tiefere menschliche Abgründe führte. Das Ganze mündete  in einer kleinen Widerstandsbewegung, die schließlich den Kampf gegen die Unterdrücker aufnahm. So kam auch die Action nie zu kurz, ohne dass sich die Serie zu sehr auf Effekthascherei einließ.

Besonders gut hat mir immer gefallen, dass die Story nicht das einzig starke Element von V – Die außerirdischen Besucher kommen war. Auch die Visualisierung war grandios. Die Technik war für eine Fernsehserie für ihre Zeit State of the Art. Die Spezialeffekte waren ausgefeilt und sahen für damalige Verhältnisse umwerfend aus. Die Sets und Kulissen waren geradezu opulent. Gleiches galt für die restliche Ausstattung. Besonders eindrucksvoll waren die Kulissen des Ufo-Inneren, „V“ war eben absolutes Qualitätsfernsehen.

 

Die ersten beiden Serienteile wurden auf Sat 1 als Vierteiler gesendet, so dass die erste Staffel am 24.10.1988 beendet war. Damals war es tatsächlich noch so, dass man immer eine Woche warten musste, bevor es mit einer Serie weiterging. Binge Watching gab es nicht. Das heutige "Durchrushen" als sogenannte "Serienevents" mag der schnelllebigen Zeit angemessen sein, doch ich vermisse ein wenig den Spannungsbogen, den die damalige Ausstrahlungspolitik der freien Sender verfolgte. Allerdings wurde nur ein Mal Werbung zwischen den einzelnen Folgen gezeigt. Vier Werbeunterbrechungen innerhalb einer fünfundvierzig minütigen Sendung gab es ebenfalls noch nicht.

Als die zweite Staffel, die aus drei Filmen besteht, dann endlich im Dezember 1988 zu Ende war, fühlte ich mich, ich erinnere mich noch sehr gut, traurig und glücklich zugleich. Die Geschichte war zu einem guten Ende geführt worden, ohne an Qualität zu verlieren, doch sie war eben vorbei. Als dann die dritte Staffel folgte, die aus dem Projekt dann eine „ganz normale“ TV Serie mit neunzehn fünfundvierzig minütigen Folgen machte, freute ich mich zuerst riesig. Leider wurde ich von Folge zu Folge etwas mehr enttäuscht, denn das alte Feeling wollte sich nicht mehr so richtig einstellen. Zwar war die optische Qualität an sich nicht schlechter geworden, doch fing man erstens an, die Spezialeffekte der ersten beiden Staffeln zu recyclen, zweitens fehlte es der neuen Story etwas an Pfiff. Die Folgegeschichte um die Rückkehr der Besucher, dieses Mal mit Jane Balder als Anführerin, war nicht mehr so schlüssig. Das lag u.a. eben daran, dass die ersten beiden Staffeln als in sich abgeschlossene Miniserie konzipiert waren und man mit dieser Fortsetzung nun schlicht an den Erfolg anknüpfen wollte. Das gelang allerdings nicht wirklich und so war dann, wie oben gesagt, nach neunzehn Episoden Schluss. Immerhin ließ man die Show nicht mit einem Cliffhanger enden, sondern bescherte ihr einen würdigen Abschluss, was mich dann auch wieder versöhnte.

 

Ein Wort noch zu den Schauspielern: für die Rolle des Reporters und Kameramannes Mike Donnovan hätte man niemand besseren als Marc Singer finden können. Er spielte die Rolle des dickköpfigen, lieber allein als in einer Gruppe agierenden freiheitsliebenden und sorgenden Vater so gut, dass man ihn für den Rest seines Lebens mit dieser Rolle identifizierte. Singer verbrachte seine Schauspielkarriere nach V - die außeridischen Besucher kommen (zurück)  nunmehr damit, als Gaststar in diversen Serien aufzutreten, was bei seinem Talent und Aussehen sehr schade ist, denn er wäre sicher ein guter Actionheld fürs Kino jener Tage geworden.

Die wunderschöne Faye Grant konnte ebenfalls nicht wirklich an ihre Erfolge aus Johnsons Meisterstück anknüpfen. Sie nahm später Rollen in  B-Movies an und konnte ebenfalls nicht an ihren Erfolg anknüpfen. Auch das finde ich überaus schade, denn Grant hat ihre Rolle damals ebenfalls gut gemeistert und bescherte den Fans einen weicheren Gegenpart zu Singer. Sie war als unfreiwillige Anführerin der Widerstandsbewegung sehr glaubwürdig und ohne sie wäre die Serie nicht das geworden, was sie ist.

Michael Ironside stieß etwas später dazu. Er gehört mit zu meinen liebsten Antihelden der 80er und 90er Jahre. Der als sehr sympathisch geltende Ironside blickt auf eine sehr erfolgreiche Filmkarriere zurück. Er spielte u.a. in dem heute als Klassiker geltenden „Der Falke und der Schneemann“, in „Top Gun“, Total Recall (1990), „Highlander II“, in der ersten Steven Spielberg Serie Seaquest DSV und 1997 in Starship Troopers. 2011 trat er in X-Men: Die letzte Entscheidung auf. Darüber hinaus sahen wir ihn in zahlreichen Serienproduktionen und seine Stimme war im Computerspiel „Command & Conquer Tiberium Wars“, einem der bekanntesten Strategiespiele überhaupt, zu hören.

Für mich wird V – die außerirdischen Besucher kommen  trotz der etwas schwächeren dritten Staffel immer zu meinen absoluten Lieblingserien gehören. Sie wartet mit einer intelligenten Story, einem tollen Design, klasse Akteuren und sehr guten Spezialeffekten auf, die zum besten gehören, was das Fernsehen in den 80er Jahren zu bieten hatte. Mit dieser Serie hat Kenneth Johnson wieder einmal bewiesen, dass er zu den Großen Serien-Produzenten Hollywoods gehört, der ein gutes Gespür für tolle SciFi hat und so einige der schönsten Serien der 70er und 80er Jahre entwickelt, oder mitentwickelt hat.

persönliche Bewertung Staffel 1: 6/6

persönliche Bewertung Staffel 2: 4(-)/6