Quelle: Cover und Bildzitate: Timeless Media Group 2015
Quelle: Cover und Bildzitate: Timeless Media Group 2015

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Science Fiction Theatre, original: Science Fiction Theatre (1955- 1957)

ZIV TV Productions, Ivan Tors Productions,  Timeless Media Group (DVD), DVD nur im  Regional Code 1 erhältlich;

nicht in Deutschland ausgestrahlt; gedreht in Farbe und s/w; 2 Staffeln in 78 Folgen á ca 25 Minuten,

Idee: Ivan Tors; Produktion: Ivan Tors, Frederick W. Ziv; Maurice Ziv; Titelmusik: Ray Bloch

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Darsteller  
Truman Bradley als Host De Forrest Kelley in drei Folgen
Audrey Totter in einer Folge Gene Barry in zwei Folgen
Marshal Thomson in sieben Folgen Vincent Price in zwei Folgen
Donald Curtis in vier Folgen Virginia Bruce in zwei Folgen
Basil Rathbone in einer Folge Barbara Hale in zwei Folgen
 Peter Hansen in sechs Folgen und viele mehr...

Besprechung:

Inhalt:
"How do you do, ladies and gentlemen?

I'm your host, Truman Bradley.

Here we are. ...and this is the theme of the story we are about to bring you.

An extrem excitingly story.

I tell you know that the story is ficition.

It did not happen.

But the big question is: could it happen?

All of our stories may be hard to believe.

There are every day things all around us equally hard to believe..."

Intro von Truman Bradley

 

Übersetzung:

"Wie geht es Ihnen, meine Damen und Herren?

Ich bin Ihr Gastgeber, Truman Bradley.

Hier sind wir also. ...und das ist das das Thema der folgenden Geschichte, eine extrem aufregende Geschichte.

Sie ist reine Fiktion, keine Realität.

Aber die große Frage ist: könnte sie geschehen?

Alle unsere Geschichten sind schwer zu glauben.

Es gibt im täglichen Leben zahlreiche Geschehnisse, mit denen es sich ähnlich verhält..."

Fazit:

Wie der geneigte Science Fiction Fan unter Euch sicherlich weiß, war der 21.10.2015 ein ganz besonderer Tag für uns. Um 19.27 Uhr  erwarteten wir alle die Ankunft Marty McFly' s aus der Zukunft, sprich der Vergangenheit. Denn in diesem Jahr (vor sechs Tagen aus Sicht des Verfassungsdatums) sind es genau 30 Jahre her, dass eben jenes Datum in Zurück in die Zukunft II genannt wurde. Nun, Marty hat wohl niemand von uns gesehen. Dafür schwelgten sicherlich viele von uns beim Jubiläums-Schauen des Film in wohligen Erinnerungen.

 

Tatsächlich wurde meine Seite an diesem Tag ungewöhnlich oft frequentiert, nicht aber wegen der berühmten Filme. Die kennt eh jeder und es gibt wohl kaum viele unbekannte Informationen, die dieses kleine Fanzine außer meiner bescheidenen Meinung zum Werk Robert Zemeckis beisteuern könnte. Dafür erhielt ich aber mehrere Anfragen, die sich auf George McFly' s Aussage beziehen, er könne nicht zum Tanz unter dem See, da er sonst seine Lieblingsserie Science Fiction Theatre verpassen würde. Die Fragen reichten von der möglichen Existenz der Serie, bis hin zu einer deutschen Synchronisation, der Staffellänge und so weiter. Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, tief in meine Mottenkiste zu greifen, um Euch die wichtigsten Fragen zu beantworten.

 

Zuerst vielleicht das Wichtigste: ja, es gab eine Serie namens Science Fiction Theatre, die ab April 1955 zwei Jahre lang in 78 Episoden ausgestrahlt wurde. Mit anderen Worten: für George handelte es sich um eine relativ neue Show, die Samstagsabends im U.S.-TV lief. Produziert wurde sie von Ziv Television Programs, die 1948 gegründet und 1960 von United Artists aufgekauft wurden. In der verfrühten Erwartung, dass sich das Farbfernsehen schnell etablieren würde, wurde die erste Staffel auf teurem Farbfilm gebannt. Um Kosten zu sparen, verlegte man sich allerdings ab Season 2 auf die Schwarz/Weiß- Produktion.

Es handelt  sich um einen der früheren Vorläufer von The Outer Limits, oder auch The Twilight Zone, wobei Science Fiction Theatre selbst mit einer kleinen Besonderheit aufwartet. In den End- 40er und 50er Jahren war es nicht unüblich, dass Serien von einem bekannten Gesicht des amerikanischen Kinos gehostet wurden, in diesem Fall vom in den 40er Jahren recht bekannten Truman Bradley. Er stellte zu Beginn jeder Folge ein mehr oder weniger exaktes physikalisches Experiment vor, das einen Bezug zur folgenden Geschichte hatte. Dabei gab er sich stets sowohl seriös als auch etwas mysteriös. Das lässt auch heute noch eine gewisse Spannung aufkommen und zeigt wieder einmal mehr als deutlich, mit wie wenig Gestik und Mimik ein guter Schauspieler auskommen kann, wenn er es versteht, seine Stimme einzusetzen. Jede Episode beginnt und endet mit denselben Phrasen: „How do you do, ladies and gentlemen. I'm your host, Truman Bradley“ („wie geht es Ihnen, meine Damen und Herren, ich bin Ihr Gastgeber, Truman Bradley“) zu Beginn und "I hope you enjoyed our story. We'll be back one week from today with another exciting adventure from the world of fiction and science. Until then, this is your host, Truman Bradley, saying, see you next week." („Ich hoffe, unsere Geschichte hat Ihnen gefallen. Wir sehen uns in einer Woche von heute an mit einem weiteren, aufregenden Abenteuer aus der Welt der Fiktion und der Wissenschaft. Bis dann, Ihr Gastgeber Truman Bradley, wir sehen uns nächste Woche“).

 

In der Serie selbst wurden unter anderem Telepathie, Zeitreisen, Raumfahrt, Roboter, Atomkraft, Außerirdische, Erweiterung des Intellektes bei Mensch und Tier, Übertragung von Gedankenmustern auf Mensch und Maschine und Steuerung von Maschinen mittels Gedankenkraft thematisiert. Das Interessante ist, dass die Produzenten versuchten, sich soweit wie möglich an damalige neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu halten, oder den einzelnen Geschichten zumindest einen gewissen Realitätsanstrich zu verleihen, indem man sich an sie anlehnte. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Show bei weitem nicht die Masse an Spezialeffekten und guten Masken aufweist, wie beispielsweise die seit 1959 ausgestrahlte Twilight Zone. Dafür sind die Storys andererseits nicht nur sehr  spannend geschrieben, sondern i.d.R. auch ansprechend produziert.

 

So wurden als Regisseure etwa auch Größen wie Jack Arnold oder Wiliam Castle (u.a. „Es geschah um 8 Uhr 30“ und „Rosemaries Baby“ als Produzent) gewonnen. Gerade Arnold, der bereits 1953 und 1954 mit Filmen wie Gefahr aus dem Weltall und Der Schrecken vom Amazonas große Erfolge gefeiert hatte, war ein Gewinn für die Serie. Einige der von ihm gedrehten Episoden, wie zum Beispiel „Food for Tough“ oder „Spider Inc.“ weisen große Ähnlichkeiten zu Themen auf, die er  später ausführlicher in seinen Filmen aufgriff. Selbst in einer eigentlich nur 20 minütigen Geschichte, ca. 5 Minuten standen Truman Bradley zur Verfügung, beweist Arnold hierbei einmal mehr, wie brillant er als Regisseur war.

 

Auch von schauspielerischer Seite hat Science Fiction Theatre einiges zu bieten. So erleben wir etwa in der oben genannten „Spider Inc.“ Gene Barry, Hauptdarsteller aus Kampf der Welten . Der zurecht weltberühmte Vincent Price war zweimal zu bewundern und der später als „Daktari“ berühmt gewordene Marshal Thomson spielte gar siebenmal mit. Auch für die Star Trek Fans unter uns gibt es eine erfreuliche Nachricht: DeForrest Kelley verkörperte insgesamt drei Charaktere, unter anderem in „Y.O.R.D“ (1x05), die gewisse Ähnlichkeiten zu Das Ding aus einer anderen Welt aufweist. Auch in „The Long Day“ (1x34) und „Survival in Box Canyon“ (2x24) ist der spätere Bones/Pille alias Doctor McCoy zu sehen.

 

Allein für diesen Cast lohnt sich ein näherer Blick auf diese alte Klassiker-Serie schon. Die schauspielerischen Leistungen sind rundum gelungen, die Storys kurz/ knackig, aber gut, die Regiearbeit teilweise mehr als nur bemerkenswert. Kein Wunder also, dass George McFly die Show so mochte und ich schließe mich dieser kompetenten Meinung gerne an. Wer die einzelnen Episoden genießen möchte, sollte allerdings zum einen Englisch beherrschen und zum anderen nach Möglichkeit über einen Regional Code 1 DVD- oder Blu Ray Player verfügen. Denn wie im Header zur Serie erwähnt, wurde sie nie in Deutschland ausgestrahlt.

persönliche Bewertung: 5/6