Quelle: DVD Cover und Szenenfotos: Paramount Home Entertainment
Quelle: DVD Cover und Szenenfotos: Paramount Home Entertainment

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mork vom Ork, Original: Mork & Mindy (1978-1982)

Miller Milkis Productions, Henderson Productions, Paramount Television; 94 Folgen á ca. 25 min in vier Staffeln;

Produktionsland: USA; Idee: Joe Glauberg, Garry Marshall, Dale Mc. Raven; Produzenten: Bruce Johnson,

Brian Levant, Dale McRaven, Ed Scharlach, Tom Tenowich; Musik: Perry Botkin jr.

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Darsteller  
Robin Williams als Mork vom Ork   Pam Dawber als Mindy Beth McConnell
Shelley Fabares als Cathy McConnell  Conrad Janis als Fred „Fredzo“ McConnell
Jay Thomas als Remo Da Vinci Gina Hecht als Jeanie Da Vinci
Robert Donner als Exidor Elisabeth Kerr als Cora Hudson

Besprechung:

Inhalt:

Der Außerirdische Mork wird von seinem Vorgesetzten Orson auf die Erde strafversetzt. Dort soll er die Sitten und Gebräuche der primitiven Menschen studieren und wöchentlich berichten. Mit seinem eiförmigen Raumschiff macht Mork sich auf den Weg und landet nachts in einem Waldstück in der Nähe von Boulder, einer kleinen Stadt in Colorado.

Dort parkt auch die hübsche Mindy mit einem aufdringlichen Verehrer. Nachdem dieser nach einer Ohrfeige Mindy stehen lässt, bringt Mork sie nach Hause. Die junge Frau hält den Außerirdischen anfangs für einen Reverent, da er einen schwarzen Anzug verkehrt herum trägt, was wie eine Priestersultane wirkt. In Mindy' s Wohung angekommen offenbart der Außerirdische seine Herkunft und seinen Auftrag und liefert auch gleich einen Beweis für den Wahrheitsgehalt seiner Aussage, ein Außerirdischer zu sein: er trinkt ein Glas Zitronentee mit dem Zeigefinger!

Mindy ist begeistert und allen Schwierigkeiten ob der kindlichen Naivität Morks zum trotz, bietet die Studentin ihm eine Bleibe in ihrer Wohnung an. Von nun erleben die beiden viele gemeinsame Abenteuer des Alltags, denn für einen Außerirdischen wirken irdische Sitten genau so unerklärlich, wie die seinen für uns...


Fazit:

In den 70er Jahren war Fernsehen noch etwas Besonderes. Wenn eine gute Serie im TV lief, saßen Millionen Menschen vor den Bildschirmen, das Programm lief nicht 24 Stunden am Tag und Serien wurden nicht in Endlosschleife wiederholt. Filme und Serien konnten noch echte „Straßenfeger“ sein und bestimmte Sprüche wurden sogar in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen. Jeder ältere Zuschauer erinnert sich etwa noch an „entzückend“ oder „ich bin Dein Fan“ in „Kojak“. Auch der „Elektriktrick“ von "Catweazle" dürfte Erinnerungen wach rufen. Oder wie wäre es mit der Begrüßungsformel „Nano-Nano“, bei der man sich an die Ohren fasst, oder den Ausdruck „schaspat“ (oder "Shazbot"), der so viel wie „“Mist“ bedeutet? Oder wie wäre es mit dem sogar heute noch bisweilen im Gebrauch befindliche "oki doki"?

1979 kam eine Serie nach Deutschland, die vor allem bei uns Kindern sehr beliebt war. Soweit ich mich erinnere, lief sie Samstags im ZDF auf dem „Halb Fünf Sendeplatz“ und sorgte dafür, dass sich Kinder jahrelang mit eben jenem „Nano-Nano“ begrüßten. Die Rede ist natürlich von Mork vom Ork, der mit seinem kosmischen Ei vom Planeten Ork auf die Erde strafversetzt wurde, um die Menschheit zu beobachten und dem großen „Orson“ Bericht zu erstatten.

Die Serie war als klassische Sitcom entwickelt worden und scheint auf den ersten Blick für heutige Verhältnisse schlicht kitschig. Doch der Hauptdarsteller Robin Williams besaß ein unglaublich komisches Talent und war darüber hinaus sympathisch. Seine Beliebtheit beruhte nicht zuletzt auf seiner kindlichen, knuffigen Naivität. Williams besaß die Fähigkeit, uns die Welt mit unseren Kinderaugen sehen zu lassen, uns aber andererseits auch zeigen, was es heißt, erwachsen zu sein.

Lange war die Serie auch für mich in Vergessenheit geraten, bis ich neulich meine Archive durchforstete. Dabei stieß ich auf diverse Videoaufnahmen, die ich seinerzeit auf Kabel 1 mitgeschnitten hatte, so unter anderem auch Alf und eben diese alte Schätzchen.

Ich erinnere mich gut an die erste Folge, in der Mork den Auftrag erhält, zur Erde zu fliegen und wie sein eiförmiges Raumschiff auf der Erde landet. Die hübsche Mindy, sehr natürlich von Pam Dawber gespielt, trifft im Dunkeln auf einen vermeintlichen Priester. Natürlich handelt es sich um Mork, der lediglich seinen Anzug verkehrt herum trägt. Schon dieses Bild rang mir ein erstes Lachen ab. Weiter ging es mit Gimicks wie dem Trinken mit dem Zeigefinger, Morks telekinetischen Fähigkeiten, oder auch dem Sitzen auf dem Gesicht.

Wundervoll auch die Szenen ,in denen es um die Liebe ging und Mork zum ersten Mal küssen sollte. Hier wurde deutlich, dass es sich um einen Ableger der Serie „Happy Days“ handelte, denn in dieser Folge tauchte „Fonzie“ auf, gespielt von Henry Winkler, der in der Sitcom von 1974-1985 eine der Hauptrollen spielte. Wie er allerdings von Wisconsin („Happy Days“ spielte in Milwaukee, Wisconsin) nach Colorodo kam (Mork vom Ork spielte in Boulder, Colorado), verrät uns die Serie nicht.

Später verliebte sich Mork dann auch noch in eine Schaufensterpuppe, für uns Kids war das natürlich zum Schreien komisch. Sehr gut hat mir auch immer die Oma gefallen, die im Musikladen von Mindys Vater Fred arbeite. Fred McConnell wurde von Conrad Janis gespielt, ein Schauspieler, der irgendwie schon witzig aussah und für einige Lacher sorgte. Insgesamt waren die Schauspieler für diese Sitcom recht gut gewählt, vor allem Robin Williams erwies sich als Glücksgriff. Die Serie wurde sein Sprungbrett zum Weltruhm. Er hatte zuvor ein Jahr lang bei „Happy Days“ mitgewirkt, bevor man ihm die Rolle des Mork anbot. Durch die Show wies sich der am 21.07.1951 in Chicago geborene Mime nicht nur als pantomimisches Talent mit seinem lustigen Gesicht aus, sondern auch als Charakterdarsteller. Denn im späteren Verlauf der Serie kamen Folgen hinzu, die William' s Karriere durchaus ein wenig voraus ahnen ließen. 1979 wurde der Schauspieler für seine Rolle mit dem Golden Globe und dem People Choice Award ausgezeichnet.

 

Für mich wird Mork vom Ork immer ein Stückchen Kindheitserinnerung sein, auch wenn ich die Serie heute natürlich mit ganz anderen Augen betrachte. Aus heutiger Sicht ist die Serie eher kitschig, denn lustig, doch seis drum. Sie war damals im TV eine der seltenen Gelegenheiten, als Kind nachmittags wenigstens so etwas ähnliches wie SciFi genießen zu dürfen.

 

Update vom 12.08.2014: eine traurige Nachricht ist zu vermelden: Robin Williams wurde am 11.08.2014 tot in seinem Haus aufgefunden. Bisher gehen die Behörden von einem Suizid durch Ersticken aus. Williams war Alkoholiker und litt seit 2006, nachdem er fast 20 Jahre lang abstinent gelebt hatte, unter häufigen Rückfällen. Auch mit Depressionen hatte der Komiker und Charakterdarsteller (Der 200 Jahre Mann) offenbar zu kämpfen. Nun hat er diesen Kampf verloren und ein großartiger Schauspieler ist von uns gegangen. Möge seine Seele Frieden finden.

persönliche Bewertung: 4(-)/6