Quelle:DVD Cover und Szenenfotos: Studio Hamburg Enterprises, Spelling Entertainment Inc, CBS
Quelle:DVD Cover und Szenenfotos: Studio Hamburg Enterprises, Spelling Entertainment Inc, CBS

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Invasion von der Wega, Original: The Invaders (1966 - 1969)

ABC Broadcasting, 1970 im ZDF ausgestrahlt; Produktionsland: USA, 43 Folgen in zwei Staffeln á ca. 60 min,

davon 20 synchronisiert; Idee: Larry Cohen, Produktion: Quinn Martin, Musik: Dominic Frontiere

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Darsteller als Gaststars
Roy Thinnes als David Vincent Diane Baker
Kent Smith als Edgar Scoville Jeanette Nolan
Dick Wessom: Erzähler Peter Graves
William Woodson:Erzähler Michael Rennie und andere

 

Besprechung:

 

Inhalt:

Fremde Wesen aus dem Weltraum.

 

Ihr Ziel: Die Erde

 

Ihr Plan: sie für sich zu erobern

 

Ihre Ausgangsbasis: Amerika

 

 

 

David Vincent hat sie gesehen. Für ihn begann alles eines abends, als er auf einer einsamen Landstraße eine

 

Abkürzung suchte, die er nie fand.

 

Es begann an einem abgelegenen, verfallenen Gasthaus, wo er anhielt, da zu müde war, um weiter

 

zu fahren.

 

Es begann mit der Landung eines Raumschiffes von einem anderen Sonnensystem.

 

 

 

Jetzt weiß er, dass die Eindringlinge da sind.

 

Er wird erfahren, dass sie von einem Planeten der Wega kommen,

 

dass sie menschliche Gestalt angenommen haben

 

und er muss eine ungläubige Welt davon überzeugen, dass die lautlose Invasion bereits begonnen hat.“

Intro der Serie

 

Fazit:

Eindringlicher als durch die Worte des Sprechers im Intro kann man den Plot von Invasion von der Wega gar nicht beschreiben, deshalb versuche es ich auch erst gar nicht. Auf beeindruckende Weise wird der Invasionsgedanke durch den Kommunismus, der in den 50er und 60er Jahren in den USA weitverbreitet war, in dieser Serie als Ausgangspunkt für eine der schönsten SciFi Serien dieser Zeit genommen.Über 48 Folgen (in Deutschland leider nur 20, da, wie so oft, nur ein kleiner Teil der Serie hierzulande synchronisiert und gezeigt wurde) verfolgen wir David Vincent bei seinem einsamen Kampf gegen die Außerirdischen in Menschengestalt, die nur durch die Tatsache auffallen, dass sie weder einen Herzschlag, noch einen Puls haben.

Die einzelnen Folgen kommen abseits der Actionszenen mit erstaunlich wenig Spezialeffekten aus. Gelegentlich wird ein UFO gezeigt, wie es auf die Erde zusteuert oder landet. Aus schön designeten Handfeuerwaffen schießen die Aliens Hitzestrahlen auf ihre Gegner, die sich darauf hin rot glühend in Asche verwandeln. Tatsächlich bezieht The Invaders, so der Originaltitel, seinen Reiz aus der stets spürbaren latenten Bedrohung, da man sich als Zuschauer nie sicher sein kann, ob man einem Freund oder Feind auf dem Bildschirm begegnet.

Die mir bekannten 20 deutschen Folgen sind äußerst spannend geschrieben und bieten reichlich Abwechslung. Leider hat die deutsche Kaufversion allerdings den Nachteil, dass die Folgen in der Reihenfolge der Ausstrahlung und nicht in Produktionsreihenfolge präsentiert werden. Das bringt so manche Lücke im Plot mit sich. Man versteht beispielsweise nicht sofort, warum Vincent schon zu Beginn der Serie als Mann bekannt ist, der durch ganz Amerika reist, um über eine Invasion von Außerirdischen aufzuklären. Einiges wird durch das oben zitierte deutsche Intro aufgefangen, aber nicht alles.

Das tut dem Gesamteindruck aber keinen Abbruch. Mal tritt unser Held im Alleingang gegen die Invasoren an, manchmal findet er Freude. Doch schaffen die Außerirdischen es immer wieder, ihn am Ende unglaubwürdig dastehen zu lassen, indem sie alle Beweise vernichten. So wird unserem Held nur von jenen Menschen Glauben geschenkt, die an seinen Abenteuern beteiligt waren. Das ist eine sehr geschickte Idee, um den Zuschauer bei der Stange zu halten und gelingt sehr gut.

Schauspielerisch lässt der Hauptdarsteller Roy Thinnes, der 30 Jahre später noch einmal eine wiederkehrende Rolle in Akte X spielen sollte, keine Wünsche offen. Er ist sehr routiniert, ambitioniert und präsentiert uns einen glaubwürdigen Helden, der sich stets der latenten Gefahr, von der er umgeben ist, bewusst bleibt. Misstrauisch aber doch mitfühlend tritt er Menschen gegenüber, denen er begegnet. Es stört ihn nicht, dass er allerorts für verrückt gehalten wird. Dennoch gelingt es immer wieder, andere von der Wahrheit zu überzeugen, um das schlimmste zu verhindern. Er ist das typische Bild des guten Amerikaners jener Tage und tut entsprechend stets das richtige, auch wenn es ihm nicht immer leicht fällt. Sich auf einen einzelnen Hauptdarsteller zu konzentrieren, war eine gelungene Idee, denn so traten im Verlauf der Serie eine ganze Reihe Nebendarsteller auf, u.a. auch recht bekannte wie Peter Graves (Jim Phelps aus „Kobra übernehmen Sie“). Das wertet Invasion von der Wega mächtig auf.

Gerade für jüngere Zuschauer könnte es durchaus interessant sein, sich die Serie einmal anzuschauen, da sie eben nicht, wie oben angedeutet, auf Spezialeffekte, sondern auf Handlung Wert legt. Wen der aus heutiger Sicht altmodische Look der 60er Jahre nicht stört, sollte einmal vorbeischauen. Die deutsche Kaufversion enthält leider nur die 20 synchronisierten Folgen. Wer die Serie komplett besitzen möchte, sollte sich die Serie aus Großbritannien importieren lassen.

persönliche Bewertung: 4(+)/6