Quelle: DVD Cover und Szenenfotos: Ascot Elite Home Entertainment
Quelle: DVD Cover und Szenenfotos: Ascot Elite Home Entertainment

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Unsichtbare, Original: The Invisible Man (1975) NBC, Ascot Elite Home Entertainment, in Deutschland 1978 im

ZDF ausgestrahl; Produktionsland: USA; 1 Pilotfilm und 12 Folgen á 60 min in einer Staffel (in Deutschland: ca. 50

min), Idee: Harve Benett; Produktion: Harve Bennett, Musik: Henri Mancini und Pete Rugolo

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Darsteller  
David McCallum als Dr. Daniel Westin Melinda O. Fee als Walter Carlson
Craig Stevens als Walter Carlson Henry Darrow als Dr. Nick Maggio
Charles Aidman als Dr. Nick Maggio Arch Johnson als General Turner (Gastrolle)
 John Cedar als Lobby Wache (Gastrolle) Sandra de Bruin als Krankenschwester (Gastrolle)

Besprechung:

Inhalt:

Doktor Daniel Westin ist Wissenschaftler und arbeitet für die Klae Corporation, die seine Mittel zur Verfügung stellt. Heimlich hat er eine Maschine erfunden, die  jede Materie vorübergehend unsichtbar machen kann.

Die Klae Corporation sieht in dieser Entdeckung eine Möglichkeit, sie als Waffe zu verwenden und bietet die Pläne dem Pentagon an. Als Westin das herausfindet, entschließt er sich, sein Werk zu zerstören, da er nicht an einer Erfindung beteiligt sein möchte, die militärisch von solcher Brisanz ist. Er schleicht ins Labor, wird aber durch die Sensoren entdeckt. Um seinen Plan doch noch ausführen zu können, führt Westin einen Selbstversuch mit seinen Unsichtbarkeitsstrahlen durch. Tatsächlich wird er unsichtbar und es gelingt ihm, die Maschine und alle Unterlagen zu vernichten. Doch es gibt ein Problem: ein entwickeltes Gegenserum funktioniert nicht und Westin wird nicht wieder sichtbar.

Nur sein Freund Doktor Maggio, ein plastischer Chirurg, weiß von Dr. Westins Forschung und er ist bereit, seinem Freund zu helfen. Maggio hat eine künstliche Haut entwickelt, die man mit einem Pinsel auftragen kann und die Körperteile lebensecht nachbildet. So gelingt es, Daniel Weston mit einer Maske und Handschuhen aus Dermaplex und einer Perücke auszustatten. Doch wie soll dieser je seine Sichtbarkeit zurück erhalten?...

 

Fazit:

In den 60er und 70er Jahren sind in den USA eine ganze Reihe Serien mit Agententhematik entstanden. Eine der erfolgreichsten war wahrscheinlich die wegweisende Show „Kobra übernehmen Sie“ der Desilu Studios, wo auch Raumschiff Enterprise enstanden war. Im Fahrwasser dieser Erfolgswelle schwammen natürlich auch einige Konzepte, die das Agenten- mit dem Science Fiction Genre verbanden.

Das trifft unter anderem auch auf Der Unsichtbare zu, eine der ersten Arbeiten von Harve Benett, der Star Trek Fans durch seine Arbeit am dritten, vierten und fünften Star-Trek-Film bekannt sein dürfte. Benett brachte einige gute Ideen mit, die den Invisible Man, einer kurzlebigen britschen Show aus den späten 50er Jahren, neues Leben einhauchen sollte.

Und ähnlich wie beim UK-Vorbild zeigt sich der Produktionsstandard ist für seine Zeit tatsächlich recht hoch. Die Blue-Screen-Aufnahmen befinden sich auf hohem Niveau und die Bildmontagen, die die Aktionen des unsichtbaren Wissenschaftlers und Agenten Dr. Daniel Westin erst ermöglichen, sind geschickt ausgeführt. Auch musikalisch ist nichts auszusetzen, Henry Mancini (u. a. "Hatari" und "Frühstück bei Tiffany' s") und Pete Rugolo leisten gute Arbeit und liefern Musik ab, die ins Agentensetting passt. Doch genau hier liegt auch das Kernproblem.

Denn bei den dreizehn existierenden Episoden handelt es sich mehr oder weniger eben um reine Agentenstorys, die obendrein, wie ich finde, von anderen Serien wie beispielsweise Der Sechs Millionen Dollar Mann, in dessen direkter Konkurrenz die Serie letztlich lief, spannender umgesetzt wurden. Lee Majors war außerdem nicht nur der charismatischere Schauspieler, sondern auch der präsentere. Der bionische Mann verfügt über wesentlich mehr Action und die temporeicheren Storys und wirkt damit auch heute noch wesentlich unterhaltsamer.

 

Die Folgen mit dem Unsichtbaren sind dabei nicht übel in Szene gesetzt, dafür aber inhaltlich bisweilen recht ideenlos. Die Drehbücher zeigen sicherlich  gute Ansätze und lassen es auch nicht anHumor und Witz mangeln , es gibt durchaus die ein oder andere situationskomische Szene. Aber schaut man sich, um markante Beispiele zu nennen, die Episoden zwei und drei an, fühlen sie die jeweiligen Plots schlicht nach purer Durchschnittskost jener Tage an. Aus der Unsichtbaren-Thematik wird für meinen Geschmack leider viel zu wenig heraus geholt. Da wäre noch etwas mehr Mut zur Skurilität gepaart mit intelligentem Witz und etwas mehr wissenschaftlicher Fiktion sicherlich hilfreich gewesen. Wo sind die futuristisch anmutenden Arbeiten im Labor, die im Vorspann erwähnten Fehlversuche? Dabei hatte es mit dem Pilotfilm so vielversprechend begonnen.

 

Westin und seine Frau arbeiten in einem wundervoll gebauten Set voller Flair und Atmosphäre. Ich hätte mir mehr solche Szenen gewünscht, etwa ernsthafte Versuche, die Auswirkungen der Strahlung tatsächlich rückgängig zu machen. Stattdessen verlor man sich für meinen Geschmack zu sehr darin, David McCallum ohne Kopf oder Unterkörper herumlaufen, oder Gegenstände wie durch Geisterhand durch die Gegend fliegen zu lassen. Das mag vielleicht anfangs noch interessant sein, auf Dauer bindet das den Zuschauer allerdings nicht. Der Unsichtbare bietet weder die subtile Spannung, die durch die latente Bedrohung durch die Außerirdischen in Invasion von der Wega erzeugt wird, noch, wie oben bereits erwähnt, die Action der sympathischen, bionischen Helden Steve Austin und Jaime Sommers. Auch der Mysteryfaktor einer Show wie  S.R.I: und die unheimlichen Fälle oder Grenzfälle, es geschah übermorgen fehlt gänzlich.Genauso wenig wird ein futuristischer Aspekt wie bei Mondbasis Alpha 1  oder S.H.A.D.O. (1969) in den Vordergrund gerückt. Es fehlt, abgesehen von der Grundidee, an Eigenständigkeit. Die Serie hat damit eigentlich kaum einen Wiedererkennungswert für mich. So bewegt sich Der Unsichtbare leider nach einem starken Stark insgesamt auf sehr durchschnittlichem Niveau, was auch der Grund dafür gewesen sein dürfte, dass die Serie nach nur 13 Folgen abgesetzt worden ist.

 

Für Sammler alter Science-Fiction-Serien  hat diese serielle Neuverfilmung des Universal-Klassikers  natürlich dennoch ihren Wert. Mit einem nostalgischen Auge betrachtet ist es ohne Zweifel eine Freude, die DVD-Box zu besitzen. Doch es gibt andere Serien dieser Zeit, die hier fraglos zu bevorzugen sind.  Das soll nun bitte aber niemanden abhalten, seine Sammlung entsprechend zu ergänzen. Wie bereits gesagt: Nostalgiker dürften einigen Spaß mit der Show haben.

persönliche Bewertung: 3(+)/6