Quelle: Cover und Szenenfotos: 20th Century Fox, Orion Pictures
Quelle: Cover und Szenenfotos: 20th Century Fox, Orion Pictures

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Terminator, original: Terminator (1984)

Orion Pictures, Hemdale Film, Pacific Western, 20th Century Fox; Produktionsland: USA; Länge: ca. 107 min

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Darsteller Team
Arnold Schwarzenegger als T-800 Regie: James Cameron
Linda Hamil als Sarah J. Connor 
Produktion: Gane Anne Hurde
Michael Biehn als Kyle Reese Drehbuch: James Cameron
Paul Winfield als Lieutenant Ed Traxler    Kamera: Adam Greenberg
Lance Henriksen als Detective Vukovich Schnitt: Mark Goldblatt
 Rick Rossovich als Matt Buchanan
 Musik: Brad Fiedel

Besprechung:

Inhalt:

Im Jahr 1984 führt die Kellnerin Sarah Connor ein ruhiges, unauffälliges Leben. Dies wird jäh gestört, als im Fernsehen verlautbart wird, dass eine 35jährige Sarah Connor aus nächster Nähe mit mehreren Schüssen aus einer großkalibrigen Waffe getötet wurde.

Anfangs glaubt Sarah an einen unglücklichen Zufall. Doch als sie eines Abends ihr Freund versetzt, beschließt sie ins Kino zu gehen, da ihre beste Freundin und Mitbewohnerin Ginger ihren Freund Matt erwartet. Die junge Kellnerin verlässt die Wohnung, hat aber das unbestimmte Gefühl, beobachtet zu werden. In einer Bar hört sie dann die schreckliche Neuigkeit: eine weitere Sarah Connor wurde auf ähnliche Weise getötet, wie die erste Frau. Schnell findet sie heraus, dass der Täter offenbar nach dem Telefonbuch vorzugehen scheint und sie ist die nächste in der Reihe. Ein Versuch bei der Polizei anzurufen scheitert, da die Telefonzelle in der Bar defekt ist.

 

Als Sarah diese verlässt bemerkt sie einen Mann, der sie eindeutig verfolgt. Verängstigt flüchtet sie in eine Disco und ruft die Polizei. Doch es ist zu spät: ein weiterer, großer und schwerbewaffneter Mann taucht unvermittelt auf und richtet eine Waffe auf Sarah. Im letzten Moment wird der Schütze jedoch von Schrotgewehrkugeln getroffen, abgefeuert von dem Mann, der sie verfolgte. „Komm mit mir, wenn Du leben willst“, lautet seine kurze Anweisung und Sarah hat keine andere Wahl, als mit ihm zu gehen. Doch das Schrecklichste ist: der mit Schrotpatronen niedergestreckte Mann steht plötzlich, anscheinend vollkommen unverletzt, wieder auf und nimmt die Verfolgung auf. Kyle, ihr neuer Beschützer erklärt ihr, warum: Der Mann ist Wirklichkeit eine Maschine, ein Terminator T-800 von Cyberdine Systems und Sarah wurde zur Vernichtung ausgesucht...

 

Fazit:

Ich gebe es ja zu: ich bin ein Arnie-Fan. Seit ich damals „Conan, der Barbar“ im Kino sah, konnte ich von dem Muskelprotz mit dem fürchterlichen österreichischen Englischakzent nicht genug bekommen. Spätestens seit Anfang der 80er Jahre hat der Bodybuilder, Schauspieler und Politiker das Bild des amerikanischen Actionfilms stark mitgeprägt. Obwohl er bereits in den 70er Jahren erste Gehversuche als Schauspieler tätigte, ging seine Karriere doch erst 1982 mit obengenannten Conan, eine Verfilmung der grandiosen Kurzgeschichten von Robert E. Howard, richtig los.

1984 folgte dann der Beginn eines der erfolgreichsten Science Fiction Franchises aller Zeiten: der von James Cameron geschriebene und gedrehte Film „Terminator“. Ich war von Anfang an ein großer Fan des Blockbusters. Und mit Arnold Schwarzenegger hatte man eine so eindrucksvolle Persönlichkeit als T-800 engagiert, dass die Vorstellung wie eine solche Maschine auszusehen hat, noch heute die Gedankenwelt von Millionen Kinogängern prägt. Das sah mal selbst in der bislang schwächsten Fortsetzung des Franchise, „Terminator: Die Erlösung“ von 2009 so, als man zum Ende des Films Arnolds Gesicht auf einen T-800 animierte. Die Idee kam bei den Fans genauso wenig an, wie der Film an sich.

 

Insgesamt spricht Schwarzenegger im gesamten „Terminator“ von 1984 keine 30 Sätze, doch darauf kommt es in diesem Fall auch nicht an. Er hat eine derartige körperliche Präsenz, seine Mimik ist so gestenarm, seine Bewegungen fast wie computerberechnet, dass man ihm die Existenz als Menschenkiller-Maschine sofort abkauft.

Doch auch die anderen Schauspieler, die so verletzlich wirkende Linda Hamil als Sarah Connor und der gefühlvolle agierende Michael Biehn als Kyle Reese waren hervorragend besetzt. Biehn spielte den Reese mit einer großen Portion Emotionen, wies aber das richtige Maß an Verständnis für Actionsequenzen auf. Das passte hervorragend zum Charakter des Soldaten aus der Zukunft, der sich in ein Foto verliebt hatte, dass er einst von seinem Anführer John Connor bekommen hatte. Die Liebesszene zwischen Hamil und Biehn gehört daher für mich bis heute mit zu den schönsten Sequenzen des Films, der ansonsten ja sehr actionlastig ist.

 

 

James Cameron hat mit „Terminator“ und Terminator 2 eine düstere dystopische Zukunftsvision geschaffen, in der die Entscheidungen eines Computersystems über die des Menschen gestellt werden,. Das führt dazu, dass das Computersystem Skynet, entwickelt von „Cyberdine Systems“, den Menschen als einzig wahre Bedrohung des Planeten erkennt. Die Folge ist der Plan zur vollkommenen Auslöschung derselben. In einer Zeit, in der Fälle wie der anfangs für real gehaltene simulierte Raketenangriff der U.S.A. auf die U.d.S.S.R. bekannt wurden, schien dieses Thema aktueller, denn je. Ohne den diensthabenden sowjetischen Offizier Stanislaw Petrow, der diesen „Angriff“ nicht an seine Vorgesetzten weiterleitete, hätte diese Panne des amerikanischen Sicherheitssystems vielleicht zum Ausbruch eines Atomkrieges geführt. Und auch gerade in der heutigen Zeit, in der unser Leben immer mehr durch Computer und Satelliten bestimmt wird, hat der Film nichts von seiner Aktualität verloren.

 

 

Natürlich war es nicht Camerons erstes Anliegen, einen politischen Film zu drehen. „Terminator“ war und ist ein SciFi Actioner, in dem es gewaltig kracht. So seicht der Plot an sich auch ist, die Action ist hervorragend in Szene gesetzt. Ich habe den Film damals leider nicht im Kino gesehen sondern erst später auf VHS-Videokassette. Wir befanden uns mit mehreren Jungs im Zimmer eines Freundes und machten einen Videotag bei Cola, Bier und Chips. Ich erinnere mich tatsächlich noch recht gut an den eindrücklichen Beginn, in der uns die düstere Zukunft des Krieges offenbart wird. Dann erfolgt ein Schwenk in die Gegenwart (also das Jahr 1984), in der ein nackter Arnold Schwarzenegger aus einem Gebilde aus Rauch und Blitzen erscheint. Was dann folgt, ist vielleicht eine der spannungsgeladensten Filmmusiken überhaupt, die zum Markenzeichen des Franchises wurde. So oder in ähnlicher Form hören wir sie in allen weiteren Filmen und der sehr guten, aber leider viel zu früh eingestellten TV-Serie Terminator TSSC. Dessen Besprechung vom 30.06.2014 bildete den Auftakt für die Einbindung des Franchises auf www.greatscifi.de.

 

Die erste Gewaltszene, in der Arnie alias T-800 einem jungen Punk seine Hand in den Leib rammt und ihm das Herz oder die Leber herausreißt, sorgt auch heute noch dafür, dass man spätestens ab jetzt gebannt dem Film folgt. Cameron ist ein toller Regisseur, der ebenso tolle SciFi Franchises und -filme geschaffen hat. Außer Terminator war Cameron als Regisseur und Drehbuchautor für "Aliens- Die Rückkehr" tätig. 1989 folgte der hervorragende „Abyss – Abgrund des Todes“, 2002 inszenierte er die ebenso tolle aber leider vorzeitig eingestellte TV-Serie „Dark Angel“ und 2009 schließlich die beeindruckend schöne Welt von „Avatar“. Und auch wenn dichte und tiefgründige Stories offenbar nicht zu den Stärken Camerons zählen, so schafft es aber doch immer wieder, uns in fantastische Welten zu entführen.

 

James Cameron hat als Regisseur ein außerordentliches Talent für den Umgang mit der Kamera. Seine Actionszenen vermitteln dem Zuschauer das Gefühl, mitten drin zu sein. Oft verwendet er Nachtszenen oder zumindest solche, die nicht im hellen Tageslicht angesiedelt sind (z.B. auch „The Abyss“ oder „Avatar“). So wurden auch die meisten großen Actionszenen, zum Beispiel das spannende Finale, nachts gedreht.

 

Dazu gesellen sich Spezialeffekte, die zwar heute etwas veraltet wirken mögen, für die damalige Zeit aber Top Qualität aufwiesen. Die Stop Motion Effekte, mit denen man das Chassis des T-800 animierte, sind beispielsweise sehr flüssig. Das war 1983 gar nicht einfach zu bewerkstelligen, wir waren noch Jahre von den Möglichkeiten eines "Jurassic Park" entfernt. Auch die vom leider bereits 2008 mit nur 62 Jahren verstorbenen Masken von Stan Winston suchen ihres gleichen und gehören mit zum besten, was das Kino der 80er Jahre zu bieten hatte. Man muss bedenken, dass man damals nicht einfach eine Computermaske über ein Gesicht stülpen konnte. Szenen wie die, in der sich Schwarzenegger in seinem Zimmer das Auge herausschneidet und die Sonnenbrille aufsetzt, waren reine Handarbeit. Bei genaueren Hinsehen fällt dann auch auf, dass das Gesicht im Spiegel, in dem man das künstliche Auge des Terminators erkennen kann, eine Animationsarbeit der Spezial Effects Leute in Kombination mit der der Maskenbildner ist.

 

„Terminator“ ist ein Film, der von der ersten bis zur letzten Minute spannend und actionreich bleibt. Ich liebe dystopische Zukunftsvisionen, von daher war ich zwar etwas enttäuscht darüber, dass man nicht etwas mehr über den Krieg zwischen Skynet und der Menschheit erfährt, aber das gab die Filmlänge von nur 107 Minuten wohl auch nicht her. Und gottseidank gibt es ja drei Fortsetzungen und eine TV-Serie, wobei der dritte Teil etwas hinter eins und zwei zurückfällt und „Termintaor – Die Erlösung“ leider eher enttäuschend ist, obwohl er gerade diese Lücke füllen sollte. Die Fernsehserie hätte viele Fragen zwischen dem zweiten und dritten Kinofilm klären können, wenn man Terminator TSCC nur noch etwas mehr Zeit gegeben hätte. So bleibt uns leider nur, auf das Reboot im Jahr 2015 zu vertrauen. Das soll uns nicht nur neue Filme, sondern auch eine neue Serie bringen. Wir dürfen also gespannt sein.

persönliche Bewertung: 5/6