Quelle: DVD Cover, Copyright alle Star Trek Bilder: CBS/Paramount
Quelle: DVD Cover, Copyright alle Star Trek Bilder: CBS/Paramount

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart, Original: Star Trek IV: The Voyage Home (1986)

Paramount, Produktionsland: USA, Länge: 119 min

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Darsteller Team
William Shatner als Admiral James T. Kirk Regie: Leonard Nimoy
Leonard Nimoy als Cpt. Spock  Produktion: Harve Bennett
DeForest Kelley als Doktor "Pille" Leonard McCoy  Drehbuch: Steve Meerson, Peter Krikes
James Doohan als Com. Montgomery Scott Have Bennett, Nicholas Meyer, Leonard Nimoy
Walter Koenig als Com. Pavel Chekov Kamera: Don Peterman
George Takei als Lt. Com Hikaru Sulu Schnitt: Peter E. Berger
 Nichelle Nichols als Lt. Com Nyota Uhura Musik: Leonard Rosenmann

Besprechung:

Inhalt:

Die Crew der Enterprise befindet sich nach den Ereignissen von Star Trek II und Star Trek III mit einem gekaperten klingonischen Bird of Prey im Exil auf Vulkan, um Spocks Gedächtnis wiederherzustellen, dessen Körper sich auf dem neu geschaffenen Planeten Genesis regeneriert hat. Als Spock weiter gesundet entschließt sich Kirk, zur Erde zurückzukehren, um sich vor einem Föderationsgericht für seine vorangegangenen Taten zu rechtfertigen. Alle Besatzungsmitglieder außer die Vulkanierin Lt. Saavik entschließen, Kirk zu folgen. Auch Spock entscheidet sich, trotz seiner traumatischen Erlebnisse, zu seinen Kameraden zu stehen.

Im Solsystem angekommen stellt Kirk fest, dass eine riesige Sonde unaufhaltsam auf die Erde zusteuert und dort aufgrund von ihr ausgesendeter, unverständlicher aber überaus starker, Signale für schreckliche Wetterkatastrophen sorgt. Der Präsident der Föderation rät allen Raumschiffen, die Erde zu meiden. Spock analysiert die eingehenden Daten und stellt fest, dass die Sonde  Buckelwalgesänge in einer so großen Intensität auszusenden scheint, dass diese die Erde auf kurze Sicht zerstören wird. Da jedoch diese Spezies etwa ein Jahrhundert zuvor von der Menschheit ausgerottet worden war, ist niemand auf der Erde mehr in der Lage, die Walgesänge zu deuten, oder zu beantworten.

Da kommt Kirk eine wahnwitzige Idee: man könnte, wie schon einmal zu Sternzeit 3112,3 geschehen, einen Zeitsprung mit Hilfe der Sonnenschwerkraft vollführen und so in die Vergangenheit reisen, um von dort Buckelwale in die Zukunft zu transportieren. Da sich dies als einzige Möglichkeit zur Rettung der Erde erweist, wird der Plan durchgeführt und gelingt. Nun befindet sich die Crew der Enterprise in der Vergangenheit im Jahr 1984 und muss nicht nur die Erde der Zukunft retten, sondern sich auch mit primitiven Ärztetechniken, Punkern, Soldaten, die Chekov für einen Spion halten und einer Meeresbiologin herumschlagen, die Kirk und Spock schlicht für ufogläubige Irre hält...

 

Fazit:

Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart ist für mich bis heute einer der besten Star Trek Filme überhaupt. Die Idee, aus den Filmen 2, 3 und 4 eine in sich abgeschlossene Trilogie zu machen, dessen Plots auch noch unmittelbar aneinander anschließen, war für mich immer grandios und passt hervorragend zum Geist der alten Serie. Der Titel hat außerdem alles, was gutes Star Trek in meinen Augen braucht.

Die Story ist tiefsinnig und hat Witz. Es gibt zahlreiche Szenen, die zum schmunzeln einladen. Dabei lässt uns der Beginn eigentlich an ein Dejavu denken. Eine unbekannte Sonde steuert auf die Erde zu und vernichtet alles, was ihr im Wege zu stehen scheint. Sie erreicht das Solsystem, die Erde wird bedroht, der Präsident fleht um Hilfe. So weit, so bekannt aus Star Trek: Der Film . Doch damit hat es sich eigentlich dann auch schon mit irgendwelchen Ähnlichkeiten zwischen beiden Werken. Der Anfang der Geschichte dient hier nur als Aufhänger für eine Zeitreisestory in bester Star Trek Tradition. Die Folgen „Implosion in der Spirale“ (7), „Morgen ist Gestern“ (21), „Griff in die Geschichte“ (28), „Ein Planet genannt Erde“ (55) und „Portal in die Vergangenheit“ (78) gehören tatsächlich zu den Episoden, die mir bei Classic Trek zusammen mit einigen anderen wie „Platons Stiefkinder“ (67), „Der Fall Charlie“ (9) oder „Kennen Sie Tribbles“ (42) am besten im Gedächtnis haften blieben und mich zum ewigen Fan werden ließen.

Humor hat in Star Trek ebenfalls eine lange Tradition und so verwundert es vielleicht nicht, dass ein Film, der einen Zeitreiseplot mit einer Komödie verbindet, bei mir so hoch punktet. Tatsächlich zeigen sich aber auch meine Lieblingshelden in absoluter Hochform. Chekovs, im perfekten russischen Akzent gesprochenes“: „Entschuldigen Sie, wir suchen die atombetriebenen Kriegsschiffe“ ist genauso legendär, wie Pilles Auftrit in einer Klinik, der zu dem belustigenden Aufschrei einer alten Dame führt: „Herr Doktor, mir ist eine neue Niere gewachsen“. James Doohan mit seinem Schottisch-Dialekt hat andererseits nicht das geringste Problem damit, einem Klein-Industriellen die Erfindung von transparenten Aluminium zuzuschieben: „Wieso, es könnte doch alles auf seinem Mist gewachsen sein“.

 

Das ist genauso lustig wie Spocks Auftritt in der Straßenbahn, in der er kurzerhand einen Punk seinen vulkanischen Nackengriff spüren lässt und dafür donnernden Applaus erntet. Nun gut, all dies verletzt eigentlich die Oberste Direktive (der geneigte Fan weiß, wovon ich schreibe), doch jeder der Stars hat hier endlich seinen großen Auftritt. Und sie alle nutzen diesen konsequent zur Weiterentwicklung ihrer inzwischen zur Legende gewordenen Figuren. Man merkt einfach, dass diese Menschen längst zu einer Familie zusammen gewachsen waren und wie viel Freude sie bei diesem Streifen hatten.

Hach, ich erinnere mich so gern an diese Szenen und gerade derzeit, wo so viele der Helden meiner Kindheit von uns gegangen sind, Leonard Nimoy verließ uns am 27.02.2015, der Produzent von Star Trek IV, Harve Bennett bereits am 25.02. und Grace Lee Whitney am 01.05.2015 (sie mögen in Frieden ruhen), schaue ich mir alle Filme und die Originalserie in der bangen Hoffnung wieder an, dass ich wenigstens den Rest der Crew nächstes Jahr zum 50jährigen Jubiläum noch einmal sehen darf.

 

Doch widmen wir uns schöneren Themen. Wie also oben erwähnt, handelt es sich bei „Zurück in die Vergangenheit“ eher um eine Science Fiction Komödie, in der, wie schon in Teil III, wieder Leonard Nimoy als Regisseur und Schauspieler auftrat. Sein Gespür für erinnerungswürdige Szenen und für das Star Trek Franchise war einfach unschlagbar und so fügen sich die beiden Filme nahtlos ineinander und beginnen mit einigen denkwürdigen Sequenzen. Die Wartung des „HMS Bounty“ genannten, von der Enterprise Crew gekaperten, klingonischen Bird of Prey auf Vulkan ist einfach nur klasse. Sehr viele bewegte Bilder gibt es ja leider nicht gerade, die auf Spocks Heimatplaneten angesiedelt sind, doch diese passen so gut zum ersten Kinofilm, dass hier kein Bruch in der Tradition entsteht. Später sollten neue Regisseure leider weniger auf solche Details achten. Auch die Actionszenen sind, wie übrigens auch Nimoys Schauspielleistung selbst, mehr als nur gelungen.

Das gilt, nebenbei erwähnt, auch für die wirklich gut besetzten weiteren Rollen, so etwa Catherine Hicks als Dr. Gillian Taylor, die am Ende alles hinter sich zurück lassen wird, um mit in die Zukunft zu reisen. Auch das Wiedersehen mit Mark Lenard als Botschafter Sarek dürfte echten Fans die Freudentränen in die Augen treiben. Viel zu kurz tritt leider Majel Barrett, inzwischen als Dr. Christine Chapel, in Erscheinung.

 

Was der Film schauspielerisch und regisseurtechnisch zu bieten hat, trifft auch für die wieder einmal sehr ansehnlichen Effekte der Star Trek Stammschmiede Industrial Light and Magic zu. Der Bird of Prey auf Vulkan sieht genauso beeindruckend aus, wie sein Flug nahe an der Sonne vorbei, um den Zeitsprung zu erzeugen. Diese Technik wurde nebenbei erwähnt zum ersten mal in der oben schon erwähnten Episode „Morgen ist gestern“ erklärt und in Star Trek IV wieder aufgenommen, ein ganz klares Indiz dafür, wie viel Mühe mit der Kontinuität man sich damals noch gab. Man wollte den Fans eben das Gefühl eines homogenen Franchise vermitteln. Und das gelang im Gegensatz zu heute sehr gut.

Sehr schön hat man auch das getarnte klingonische Raumschiff in Szene gesetzt, das Hochbeamen der Wale und natürlich die schreckliche Sonde am Anfang und am Ende des Films. Wie immer stecken die Kinofilme also trotz eines verhältnismäßig kleinen Budgets voller guter Spezialeffekte, die auch heute auf einem HD TV noch sehr sehenswert sind. Ich hoffe immer noch, es gibt irgendwann einmal eine erneute Star Trek Kinonacht, oder vielleicht sogar eine ähnlich gute 3D Variante wie zum Beispiel die sehr gelungene Aufarbeitung von Jurassic Park.

Alles in allem ist Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart also nicht nur schöne Erinnerung für den Star Trek Fan, er ist auch ein wirklich guter Science Fiction Film, der dem Zuschauer auch heute noch, wie ich meine, eine ganze Menge zu bieten hat.

persönliche Bewertung: 6/6