Quelle: DVD Cover, Copyright alle Star Trek Bilder: CBS/Paramount
Quelle: DVD Cover, Copyright alle Star Trek Bilder: CBS/Paramount

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock, Original: Star Trek III: Search For Spock (1984)

Paramount, Produktionsland: USA, Länge: 105 min

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Darsteller Team
William Shatner als Admiral James T. Kirk Regie: Leonard Nimoy
Leonard Nimoy als Cpt. Spock  
Produktion: Harve Bennett
DeForest Kelley als Doktor "Pille" Leonard McCo Drehbuch: Have Bennett
James Doohan als Com. Montgomery Scott Kamera: Charles Correll
Walter Koenig als Com. Pavel Chekov Schnitt: Robert F. Shugrue
George Takei als Lt. Com Hikaru Sulu Musik: James Horner
 Nichelle Nichols als Lt. Com Nyota Uhura   -

Besprechung:

Inhalt:

Die Enterprise hat den Kampf gegen Khan schwer beschädigt überstanden und befindet sich auf dem Rückflug zur Erde. Kirk hat seinen besten Freund Spock verloren, entsprechend niedergedrückt ist die Stimmung an Board. Plötzlich registriert Mr. Chekov eine Lebensanzeige aus dem Quartier des Vulkaniers. Kirk geht dem sofort nach und findet Dr. „Pille“ McCoy vor, der wirres Zeug zu reden scheint.

Auf der Erde erfährt die Crew, dass die Enterprise ausgemustert werden soll. Zu einem letzten gemeinsamen Drink trifft man sich bei Kirk, als Botschafter Sarek, der Vater Spocks, Kirks Wohnung betritt und verlangt, allein mit dem Captain zu sprechen. Sarek offenbart ihm, dass die Seele Spocks nicht tot sei und dass es der vulkanischen Sitte entspreche, kurz vor dem Tod eine Gedankenverschmelzung mit einer nahe stehenden Person durchzuführen.

 

Schnell stellt sich fest, dass Spock diese telepathische Verbindung zu McCoy eingegangen ist, also bittet Kirk die Admiralität, zum Planeten Genesis zurück kehren zu dürfen, wo Spock beigesetzt wurde. Da sich das Genesis-Projekt allerdings zu einem interplanetaren Zwischenfall ausgeweitet hat, verwehrt man der Enterprise-Crew diese Bitte. Also handeln die alten Haudegen auf eigene Rechnung, stehlen die Enterprise und fliegen mit Warp-Geschwindigkeit in Richtung Genesis. Doch sie wissen nicht, dass ihnen bereits ein gefährlicher Gegner auf den Fersen ist, denn der Klingone Lord Kruge will das Genesis-Programm unter allen Umständen in seine Hände bekommen. Als die Enterprise auf dem neu erschaffenen Planeten eintrifft, entbrennt ein Kampf auf Leben und Tod...

 

Fazit:

Bekanntermaßen bilden Star Trek II bis Star Trek IV eine Trilogie, wobei der nächste Film jeweils nahtlos an den vorherigen anschließt. Das trifft besonders beeindruckend auf Leonard Nimoys erste Regiearbeit im Star Trek Universum zu: Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock. So schrecklich und verwirrend der 2. Teil auch für den Fan endet, so beginnt auch der dritte, nämlich mit Spocks letzten Worten: „ Es war eine logische Entscheidung. Das Wohl von Vielen, es wiegt schwerer, als das Wohl von Wenigen oder das von Einzelnen. Ich war es immer und werde es immer sein, Ihr Freund. Leben Sie lange und in Frieden“. Noch einmal erleben wir mit, wie Spock im radioaktiv verseuchten Maschinenraum zu Tode kommt, noch einmal sieht man den Sarg, wie er die Enterprise in Richtung des durch das Genesis Projekt zu neuen Leben erweckten Planeten verlässt.

 

Bezogen auf meine Person hieß das, dass es schon wieder ein Star Trek Film in meinem kurzen Cineastenleben geschafft hatte, mir einige Tränen aus dem Auge drücken. Der geneigte Fan ist nach so einer Szene auf das Folgende eingestimmt, dem neu hinzu gekommenen Zuschauer wird eine kurze Übersicht darüber gegeben, was im letzten Film geschah und warum sich die Enterprise überhaupt auf die Suche nach Spock begeben muss. Es bedarf schon einigen Feingefühls, einen Film auf so eine Art beginnen zu lassen, zumal er erst einmal recht verwirrend weiter geführt wird. Denn in Spocks Raum wird eine Lebensform registriert. Dr. McCoy scheint psychisch labil geworden zu sein und nicht zu wissen, wovon er redet. Auch wenn böse Zungen bisweilen behaupten, DeForestKelley wäre ein miserabler Schauspieler gewesen, für Star Trek V wurde er sogar für die Goldene Himbeere nominiert, sieht man in dieser Szene, dass dies nicht zutrifft. Kelley's Augen sprechen Bände, der Wahnsinn scheint ihm ins Gesicht geschrieben. Den ganzen Film hindurch spürt man, wie Spocks Geist immer mehr Besitz von McCoy ergreift. Für mich ist das wirklich gut gespielt.

 

Als die Enterprise im Raumdock eintrifft, erfahren wir recht schnell, dass sich das Genesis Projekt zu einem interplanetaren Zwischenfall entwickelt hat. Die Klingonen befürchten einen Machtverlust und drohen mit Krieg. Stück für Stück baut Nimoy den Plot auf und lässt sich Zeit dabei. Doch nicht so viel, dass es langweilig würde, im Gegenteil. Die ersten zehn bis fünzehn Minuten enthalten so ziemlich alle Informationen, die sowohl der bedarfte, als auch der unbedarfte Zuschauer braucht, um der Geschichte angemessen folgen zu können. Und das gelingt mit einer gehörigen Portion Spannung im Gepäck. Denn der diesmalige Antagonist zu Kirk, der Klingonen-Lord Kruge, wurde in einer kleinen, aber wichtigen Szene auch schon eingeführt und es ist völlig klar, dass dieser alles tun wird, um Genesis in seinen Besitz zu bringen. Christopher Lloyd spielt seinen Part als Bösewicht wirklich hervorragend und ist und ein würdiger Gegner für den alternden Haudegen Kirk.

berhaupt sind die wichtigen Nebenrollen wieder einmal gut besetzt. Merritt Butrick ist wieder als Dr. David Markus dabei und Robin Curtis spielt die Vulkanierin Lt. Saavik sehr einfühlsam. Die beiden Charaktere sind an Board eines Schiffes der Oberth-Klasse, dass sich im Orbit des Genesis-Planeten befindet. Natürlich freut sich der Fan ebenfalls über einen weiteren Auftritt von Mark Lenard, der in der Originalserie zuerst als Romulaner und dann als Vater Spocks aufgetreten war. Diese Rolle war ihm auf dem Leib geschrieben und so erhielt der Charakter Sarek seinen würdigen Abschied in TNG in einer der schönsten Folgen der Serie (Folge 3.23). Das Drama nimmt seinen Lauf und nach  Teil 2 erlebt der Zuschauer den zweiten schweren Verlust, den Kirk hinnehmen muss. Nach Spock wird nun auch noch sein Sohn getötet.  In Bezug auf Spock gelingt es Harve Benett andererseits sogar, einen einigermaßen nachvollziehbaren Grund dafür zu finden, warum der beliebte Vulkanier eben doch nicht tot ist. Drehbuchautor und Regisseur greifen wunderbar ineinander und so schafft es der Film, glaubwürdig zu bleiben.

 

Die Spezialeffekte bewegen sich, wie immer, auf höchstem Niveau. George Lucas' Industrial Light and Magic hat auch in Star Trek III - Auf der Suche nach Mr. Spock ganze Arbeit geleistet. Die denkwürdigste Szene ist vielleicht die Landung des durch die Enterprise-Crew eroberten klingonischen Bird of Prey auf Vulkan. Sie gehört mit zu meinen Lieblingsszenen. Doch auch die Zerstörung der 1701-A und die Flucht vor der Excelsior sehen einfach nur toll aus und können sich auch heute noch absolut sehen lassen.

Abschließend sei noch die Musik von James Horner gewürdigt, die sich natürlich am Stil von Star Trek II orientiert, zu der Horner auch schon die Filmmusik verfasst hatte. Wie ich schon öfter betonte, mag ich orchestrale Soundtracks bis heute am liebsten. Sie sind organisch, einfühlsam und bisweilen episch. Das Gefühl, dass ein Orchester beim Hörer auslöst, kann nur schwer von elektronischer oder auch Rockmusik erreicht werden.

 

Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock ist vielleicht der Film, dem bis heute die geringste Aufmerksamkeit der oben genannten Trilogie beschert wird. Das liegt weniger daran, dass das Werk nicht gemocht wird, im Gegenteil! Vielleicht bleibt aber  Star Trek II: Der Zorn des Khan aufgrund seines kultigen Antagonisten mehr hängen - Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart   verfügt einfach über einen untrüglichen Sinn für feinen Humor, der den Streifen zu einem Alleinstellungsmerkmal verhilft. Dem hier besprochenen Streifen wird allerdings die eher undankbare Aufgabe zuteil, als Bindeglied zu fungieren. Dennoch ist die Suche nach der beliebtesten Figur im gesamten Star Trek Universum ein emotionaler und spannender Trip, der die tiefgehende Beziehung zwischen Kirk und seinem Freund Spock noch einmal auf ein neues Level hebt. Die von Nimoy implementierte Charakterstudie diente somit auch als Basis für die drei folgenden Star Trek Filme, die das Thema Freundschaft immer wieder neu vertieften. Wenn das nicht reicht, diesem Film einen besonderen Platz im Herzen des Fans, Nerds und Geeks zu sichern, was dann?

persönliche Bewertung: 5/6