Quelle: Blu Ray Cover und Bildzitate: Splendid Films
Quelle: Blu Ray Cover und Bildzitate: Splendid Films

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Space Battleship Yamato, original: Uchú Senkan Yamato (2010)

Abe Shuji, Chubu-nippon Broadcasting Company, Hakuhodo DY Media Partner, Hokkaido Broadcasting Co,

J Dream,  Mainichi Broadcasting System, TBS, Tokyo FM Broadcasting, Splendid Film;

Produktionsland: Japan; Länge: 138min

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Darsteller Team
Takuya Kimura als Susumu Kodai Regie: Takashi Yamazaki
Meisa Kuroki als Yuki Mori Produktion: Robot Communication
Toshirò Yanagiba als Shirō Sanada, technicher Offizier Drehbuch: Shimako Sato
Naoto Nagata als Daisuke Shim, Navigator Kamera: Kozo Shibasaki
Reiko Takashima als Schiffsärztin Dr. Sado Schnitt: Ryuji Miyajima
Hiroyuki Ikeuchi als Hajime Saitō, Space Marine Musik: Naoki Sató

Besprechung:

 

Inhalt:

Das Jahr 2199: Die Erde ist von den zahlreichen Angriffen der Außerirdischen Gamilon verseucht und so gut wie unbewohnbar. Die Verteidigungsarmee der menschlichen Allianz ist fast vollkommen vernichtet. Nur das Space Battleship Yamato hat den Kampf bisher überlebt. Ausgestattet mit einer mächtigen vom Feind erbeuteten sogenannten Wave Gun, soll sich das Schiff nun auf die Suche nach dem Planeten Iskander begeben. Denn eine von dort abgeschickte Sonde scheint darauf hinzuweisen, dass es in dieser fremden Welt einen Strahlenschutz gibt, der nicht nur in der Lage ist, jeden Angriff der Gamilon abzuwehren, sondern auch die Verstrahlungen zu neutralisieren und die Erde somit zu retten.

Gestützt wird die These durch einen seltsamen Vorfall, der sich beim Einschlag der Sonde ereignete: der junge Pilot Susumu Kodai, der nach der Quittierung seines Dienstes in einem der zahlreichen unterirdischen Flüchtlingslager auf der Erde lebt, hielt sich an der Oberfläche auf, als die seltsame außerirdische Sonde direkt vor seinen Füßen einschlug. Obwohl ihm die Schutzmaske vom Gesicht gerissen wurde, wies der Mann keinerlei Anzeichen von Verstrahlung auf. Alle Untersuchungen weisen darauf hin, dass dieser Umstand mit dem außerirdischen Objekt in Verbindung steht.

Kurz vor dem Aufbruch der Yamato meldet sich Kodai freiwillig zum Dienst auf dem Schiff. Ohne es zu ahnen, wird der Soldat bald eine Schlüsselrolle bei der Rettung der Erde einnehmen, doch bis dahin wird es ein harter, verlustreicher Kampf...

 

Fazit:

Ich kann mir jetzt schon die Aufschreie einiger Fans am Ende dieses Berichtes denken. Warum nur bekommt ein Film wie Space Battleship Yamato eine so hohe Bewertung, während ein Film wie beispielsweise Planet der Affen: Prevolution nur 2 läppische Pünktchen bekommt? Die Antwort auf diese Frage ist ganz einfach: ich mag japanische SciFi und ich mag Space Battleship Yamato, und das nicht nur, weil es sich um eine der seltenen Space Operas handelt. Nein, ich habe durchaus einen Faible für japanische Filme, gerade weil sie so anders als westliche Produktionen sind.

Man muss sich schon ein wenig auf die japanische Kultur einlassen können, um dem ganzen Pathos gewachsen zu sein, der einem in japanischen, bzw. asiatischen Produktionen gerne einmal um die Ohren fliegt. Die Japaner haben ein seit Jahrhunderten überkommenes Ehr- und Pflichtgefühl, wie es in der heutigen Welt einzigartig ist. Für den einen mag das antiquiert wirken. Ich bewundere Japan dafür, dass die Menschen den Drahtseilakt zwischen Moderne und überlieferten Traditionen immer noch schaffen und die Werte ihrer Vorfahren aufrecht halten. Genau diese Haltung ist Space Battleship Yamato in vielen Szenen anzumerken, begonnen beim Salutieren, bis hin zur Opferbereitschaft für Freunde, Volk und Vaterland. Vielen westlichen Zuschauern mag das etwas „too much“ sein. Ich für meinen Teil kann damit genauso gut leben, wie mit dem immer wieder ins Auge fallenden, für westliche Begriffe, Overacting einiger Nebendarsteller. Ähnliches lässt sich allerdings auch in chinesischen und südkoreanischen Produktionen wie z.B. Sektor 7, feststellen, dem ich mich demnächst noch näher widmen werde. Diese Menschen haben nun einmal eine völlig andere Körpersprache und ich beobachte derartiges immer wieder mit großem Interesse.

tory-technisch handelt es sich um eine klassische Military Space Opera, die zwar stets vorhersehbar bleibt, dafür aber durchaus unterhaltsam ist. Natürlich sollte man, wie in vielen SciFi Filmen, über die zahlreichen Logiklöcher hinwegsehen können. Das beginnt schon damit, dass die Yamato ein Umbau des berühmten 2. Weltkriegs-Schlachtschiffes gleichen Namens ist, das am 7. April 1945 1945 versenkt wurde. Wie ein in zwei Teile zerrissenes Schiffswrack, dass demnach mehr als 200 Jahre (!!!) nach seiner Versenkung im Meer vor sich hinrottete geborgen und zu einem mächtigen Raumschlachtkreuzer umgebaut werden konnte, bleibt Eurer Fantasie überlassen. Doch seis drum. Die Yamato sieht einfach cool aus und ballert ständig aus allen Rohren. Das weiß zu gefallen und verbunden mit dem flotten Erzähltempo, dem ganzen Pathos, einer Prise Lovestory, sowie dem tollen und von Steven Tyler (Aerosmith) gesungenen Song „Love lives“ macht mir der Film vom Anfang bis zum Ende einfach nur Spaß. Nebenbei erwähnt wird übrigens die Information, worum es sich bei der Yamato handelt, gegenteiligen Behauptungen, zum Beispiel innerhalb der Amazon Rezensionen, zum Trotz tatsächlich auch in der deutschen Fassung erwähnt.

 

Zu den oben erwähnten Vorzügen gesellen sich zeitgemäße und für das recht niedrige Budget von insgesamt nur rund 15 Millionen Dollar recht ansehnliche CGI Effekte in großer Zahl. Von Raumgefechten der Yamato mit einem der riesigen Schlachtschiffe der Gamilon, der bösartigen Alienrasse im Streifen, bis hin zu toll inszenierten Dogfights und nicht minder spannenden Bodenkämpfen wird allerhand geboten. Gut gebaute Sets, etwa die Darstellung der unterirdisch lebenden Erdbevölkerung, oder auch die Brücke der Yamato runden das positive Bild ab. Vor allem das Finale hat mich optisch überzeugt, obwohl die „final Battle“ ruhig etwas kürzer hätte ausfallen dürfen. Das tut dem guten Gesamteindruck allerdings keinen Abbruch.

Schauspielerisch muss man sich, wie oben schon erwähnt, an den japanischen Stil gewöhnen. Entweder man kann mit den typisch japanischen Eigenheiten des Filmemachens leben, oder man sollte besser gleich bei westlichen Produktionen bleiben. Was mir besonders gut gefällt ist die Andersartigkeit in Gestik und Mimik, obwohl gerade die beiden guten Hauptdarsteller, Takuya Kimura als Stellvertreter-Captain Susumu Kodai und die ebenso gut aussehende wie offenbar talentierte Meisa Kuroki als weibliches Fliegerass Yuki Mori, sehr bemüht sind, etwas „westliches Flair“ in den Film einfließen zu lassen. Kuroki sprach unter anderem die Vexille im gleichnamigen sehr guten Animationsfilm und ist seit 2005 in Japan eine sehr bekannte Schauspielerin, Sängerin und Modell. Takuya Kimura ist ebenfalls in Japan ein Star und dort aus zahlreichen TV Produktionen, wie zum Beispiel Hero und Hero SP bekannt. Auch als Sänger ist er erfolgreich.

Ich kenne bisher die Zeichentrickvorlage zu meinem Bedauern noch nicht, obwohl ich seit geraumer Zeit versuche, eine DVD zu finden. Leider gestaltet sich das nicht allzu leicht, so dass ich wohl vorerst auf die „Tube“ zurückgreifen muss. Insgesamt soll der Film aber der zum Kult gewordenen Anime Vorlage recht nahe kommen, so dass Fans der Zeichentrickserie hier ebenso auf ihre Kosten kommen sollten, wie Fans einer auf sehr gutem TV-Niveau produzierten Space Opera.

persönliche Bewertung. 4/6