Quelle: DVD Cover und Szenenfotos: WGF
Quelle: DVD Cover und Szenenfotos: WGF

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Space Rangers, original: Hyper Space (1989)

Consortium Entertainment Group Inc, Silver Star Film, WGF (DVD Release), Produktionsland: USA;

Länge: 88 min

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Darsteller Team
Richard Norton als Thomas Stanton Regie: David Huey
Don Stroud als Ryan Drezak Produktion: Jerold E. Chan, David Huey, K. Y. Lim
James van Patten als Raymond Scully Drehbuch: David Huey, Richard Dominguez
Ron O'Neal als Samuel 'Tubbs' Tubarian Kamera: Roger Olkowski
Lynn Holly-Johnson als Arias Christensen Schnitt: Dennis Phung
 Rebecca Cruz als Roberta Villalobos  Musik: Dino Alden

Besprechung:

Inhalt:

Einst war Thomas Stanton ein Space Ranger. Der Tod seines besten Freundes und Kollegen veranlasste ihn aber eines Tages, sich zum Dienst auf einem Raumschiff versetzen zu lassen, dass Atommüll der Erde im All entsorgen soll. Sein väterlicher Freund Tubbs dient auf demselben Schiff als Sergant. Seit Jahren streifen die beiden durchs All, ertragen die Strapazen des künstlichen Tiefschlafs während der langen Flüge und träumen davon, sich irgendwann zur Ruhe zu setzen.

 

Nun erwacht die Crew des Mülltransporters wieder einmal aus einer langen Nacht und freut sich auf daheim. Bei einem Routinecheck entdeckt die Navigatorin Arias Christensen aber, dass dieses mal etwas schief gelaufen ist. Die Computer sind teilweise ausgefallen, das Schiff vom Kurs abgekommen. Tubbs bemerkt darüber hinaus , dass bereits 73% des Treibstoffes verbraucht ist,  zu wenig um zurück zur Erde zu gelangen. Die einzig mögliche Hilfe ist das Rettungs-Shuttle. Doch das kann nur ein Crewmitglied sicher zurück bringen, um Hilfe anzufordern. Doch wer soll fliegen? Der drogensüchtige Captain Raymond Scully sieht natürlich sich selbst als Rettungsanker, die Pilotin Roberta meint, sie wäre die beste Wahl. Schließlich übernimmt Stanton die Führung und lässt losen. Doch ausgerechnet Stantons bester Freund und ältestes Crewmitglied , Samuel Tubbs, gewinnt. Dennoch ist niemand bereit, auf seine Chance zu überleben zu verzichten. Aus Kollegen werden Feinde und Samuel wird ermordet in seinem Quartier aufgefunden. Von nun an gilt: der Stärkste überlebt...und fliegt nach Hause...

 

Fazit:Space Rangers, oder wie der Film im Original passender heiß, Hyperspace, ist eine relativ typische Direct TO VIDEO Veröffentlichung der End-80er. Das klingt nun schlimmer, als es in Wirklichkeit ist. Die Grundidee des Films ist einfach, aber spannend: Ein Raumschiff strandet mit einer sechsköpfigen Crew im All und es gibt nur ein Rettungsshuttle. Niemand möchte zurück bleiben. Da sind Konflikte vorprogrammiert. Bald beginnt ein Kampf jeder gegen jeden. Ähnliche Motive sind uns aus zahlreichen anderen Filmen bekannt. Die gute spanische Independent Produktion Náufragos wäre nur eines von vielen Beispielen. Obwohl der Plot sehr einfach gehalten ist, lässt sich doch eine ganze Menge aus so einer Situation herausholen und Space Rangers müht sich redlich, dies auch zu schaffen. Was dem letztlich im Wege stand, war wohl in erster Linie das geringe Budget.

Tatsächlich standen dem Regisseur, mehr oder weniger berühmt-berüchtigt durch B-Movie Produktionen wie Reptilicant, Internetrix, Future War oder Full Impact, hier offenbar nur wenige Mittel zur Verfügung. Dafür hat er sich zwar insgesamt ins Zeug gelegt, sparte aber auch an dem ein oder anderem falschen Ende, wie ich meine. Die wenigen Raumschiffaufnahmen sind zum Beispiel durchaus angemessen. Für den Atommüll-Transporter wurde ein wirklich gelungenes Modell geschaffen. Es ist mir allerdings relativ unverständlich, warum man sich derart abmühte, um das Schiff dann im fertigen Film insgesamt weniger als eine Minute zu zeigen, obwohl diese Sequenzen durchaus gut gelungen sind. Ich glaube nicht, dass es den Film extrem verteuert hätte, ein paar Szenen mehr einzubauen, zumal ja die Voraussetzungen vorhanden waren. Die Sets sind zwar nicht gerade ein Meilenstein der Filmgeschichte, aber doch auch nicht so schlecht. Die Messe und Luftschleuse, sowie die Mannschaftsquartiere finde ich gelungen. Gerade mit der Brücke und dem Maschinenraum hätte man sich aber doch etwas mehr Mühe geben dürfen. Hier wird leider nur allzu deutlich, dass es sich um eine Billigproduktion handelt.

 

Abgefedert wird dieser durchwachsene Gesamteindruck von dem insgesamt doch recht spielfreudigen Cast. So wird die Rolle des SamTubbs sehr gut vom leider 2004 verstorbenen Ron O'Neal getragen, der durch den Blaxploitation Film Superfly bekannt geworden war. Die Hauptrolle des Thomas Stanton wird von Richard Norton gespielt. Dem deutschen Publikum dürfte Norton durch seine wiederkehrende Rolle in Walker, Texas Ranger oder aus dem Überraschungshit Spartacus (2013) ein Begriff sein. Doch auch in B-Action-Kultfilmen wie American Fighter, The Kickfighter, Karate Champ – Das Schwert des Todes oder im relativ bekannten SciFi-B-Moviefranchise Cyber Tracker mit Don the Dragon Wilson war der auch als Stuntman arbeitende Schauspieler mit seiner starken körperlichen Präsenz zu sehen. 2015 wird er übrigens im Mad Max Reboot Mad Max: Fury Road zu sehen sein.

Weiter zu sehen sind unter anderem Don Stroud, zuletzt 2012 im großartigen Django Unchained als Sheriff Bill Sharp zu bewundern, Holly Johnson (James Bond: In tödlicher Mission) und James van Patten (Saw IV, Saw VI, Saw 3D) und Rebecca Cruz, die allerdings sehr negativ aus dem Ensemble hervorsticht. Dem relativ guten Cast haben wir es auch, wie ich meine, zu verdanken, dass Space Rangers insgesamt doch ganz ansehnlich geworden ist.

Schade es ist lediglich um das Ende. Gestaltet sich der Kampf um den einzigen und damit rettenden Shuttleplatz noch ganz spannend, ist gerade der Endkampf einfach viel zu kurz. Zudem hätte ich persönlich lieber den Wrestler Big John Studd gesehen, der zu Beginn des Films eine Gastrolle hatte. Doch leider gehörte er nicht zur Schiffscrew. Schade auch, dass hätte den Actiongehalt sicherlich noch um einiges erhöht und außerdem einen heißen Endkampf nach sich gezogen. So müssen wir mit John van Pattern vorlieb nehmen, dem die Drehbuchautoren David Huey und Richard Dominguez ein viel zu schnelles, unrühmliches Ende verpasst haben.

 

Insgesamt ist Hyper Space sicherlich weder ein Meilenstein, noch ein Kult-B-Movie wie etwa Death Race 2000 oder Trancers 1. Doch zum einmaligen anschauen an einem ansonsten langweiligen Abend lohnt sich der Titel allemal. Wer auf 80er Jahre B-Filme steht, darf also gerne einen Blick riskieren, zumal der Film zusammen mit drei anderen relativ guten Billigproduktionen für 4,99€ in einer Box enthalten ist

persönliche Bewertung: 3(+)/6