Quelle: Promoposter und Bildzitate: Metro-Goldwyn-Mayer
Quelle: Promoposter und Bildzitate: Metro-Goldwyn-Mayer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

SOS Raumschiff, original: The Invisible Boy (1957)

Metro-Goldwyn-Mayer, Blu Ray: MGM Home Entertainment; enthalten als Bonus auf der Blu Ray Edition

von Alarm im Weltall, Sprache: englisch mit deutschen Untertiteln, Produktionsland: USA, Länge: 90 Minuten

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Darsteller Team
Richard Eyer als Timmie Merrinoe Regie: Herman Hoffman
Philip Abbott als Timmies Vater Dr. Merrinoe Produktion: Nicholas Nayfack
Diane Brewster als Timies Mutter Drehbuch: Cyril Hume
Harold J. Stone als General Swayne Kamera: Harold E. Wellma
Robert J. Paris als Prof. Allerton Schnitt. John Faure
 Alexander Lockwood als Arthur Kelvaney  Musik: Les Baxter

Besprechung:

Inhalt:

Dr. Merrinoe ist ein hervorragender Mathematiker, aber ein miserabler Vater. Er hat es geschafft, einen Computer zu bauen, der das gesamte menschliche Wissen speichern kann, ist aber nicht in der Lage, seinem Sohn den Wert der Arithmetik zu vermitteln. Außerdem vernachlässigt er ihn in seinem Übereifer. Merrinoes Elektronenhirn funktioniert dafür umso besser und wird erfolgreich für die Weltraumforschung auf einer Militärbasis eingesetzt, auf der eine neuartige Rakete getestet wird.

 

Eines Tages, als er wieder an seiner Aufgabe als Vater verzweifelt, nimmt der Wissenschaftler seinen Sohn mit ins Labor. Plötzlich geschieht etwas sonderbares, denn der Superrechner hypnotisiert den Jungen und steigert so seine Intelligenz exponentiell. Diese Behandlung versetzt Timmie in die Lage, einen Roboter zu reparieren, der seit Jahren in einer Abstellkammer aufbewahrt wurde und offenbar aus der Zukunft auf die Erde gelangt sein muss. So erwacht das Maschinenwesen zu neuem Leben und gehorcht dem Jungen von nun an aufs Wort. Der "Robby" getaufte Gefährte erfüllt ihm von nun an mittels seiner unglaublichen Fähigkeiten jeden erdenklichen Wunsch, außer einem: den Wunsch zu fliegen.

Verzweifelt wendet sich der kleine Merrinoe an den Supercomputer, doch dieser wurde inzwischen von einer außerirdischen Macht übernommen, die eine geheime Basis auf dem Mond unterhält. Robby wird umprogrammiert und soll den Jungen, als Druckmittel gegen seinen Vater, zum Mond entführen. Mit rasanter Geschwindigkeit berechnet der Roboter die Lichtbrechung des Kindes und macht ihn so zeitweise unsichtbar. So kann sich Timmie heimlich an Bord, der gerade zu einem Testflug, aufgetankten Rakete begeben. Robby folgt bald und startet trotz heftiger militärischer Gegenwehr zum Mond. Wird es Dr. Merrinoe und seinen Kollegen gelingen, das elektronische Superhirn auszutricksen, um die Erde vor einer feindlichen Übernahme zu retten? Und wird es Robby gelingen, seine Umprogrammierung zu überwinden und den Jungen zu schützen?...

 

Fazit:The Invisible Boy von 1957 wäre vielleicht gar nicht unbedingt eine Erwähnung wert, wenn der Streifen nicht von MGM als offizielle Fortsetzung zu Alarm im Weltall beworben worden wäre. Dieser heutige Klassiker war ein Jahr zuvor finanziell eigentlich ein Flop gewesen. Doch Robby, der Roboter kam vor allem beim jungen Publikum gut an. Da seine Erbauung das Studio allein schon rund 125000 Dollar gekostet hatte, lag es also auf der Hand, ihn zum Star einer Billigproduktion zu machen. Auf diese Weise hoffte man, die Enttäuschung des Vorjahres etwas besser kompensieren zu können.

Tatsächlich gelang dieser kleine Geniestreich, denn das Werk spielte bei Produktionskosten von nur 384000 Dollar fast das zweieinhalbfache wieder ein und wurde somit zu einem veritablen Erfolg. Die Strategie dahinter ist durchaus verständlich. Das macht den Film für mich allerdings nicht unbedingt besser. Klar: SOS Raumschiff ist zwar ein durchaus unterhaltsamer Familienfilm der 50er Jahre und ein Wiedersehen mit Robby ist sicherlich auch nicht zu verachten. Doch der in den 50er Jahren schnell zum Star avancierte Superroboter war für mich eben nie ein zentraler Bestandteil von Alarm im Weltall.

 

 

Cyril Hume schrieb das Drehbuch nach einer gleichnamigen Erzählung von Edmund Cooper. Für die Hauptrolle engagierte man den Kinderstar Richard Eyer. Wirklich bekannt geworden war der Junge durch seine Rolle in „Unter zwei Flaggen“ mit Anne Bancroft, Richard Boone und Lee Marvin. Bis 1957 hatte er bereits in acht Filmen und einer TV Serie mitgewirkt und war dem amerikanischen Zuschauer bestens bekannt. Der Bengel mag mit seinen Sommersprossen, dem T-Shirt und der Baseballcap ja dem „All American Boy“ jener Tage entsprochen haben. Als geborener Ruhrpottler geht mir „dat Blach aber gehörich auf'en Senkel". Ein bisschen Frechheit gepaart mit Dummheit ist ja nett, aber das Kind erscheint mir persönlich schon sehr nett! Na gut, ist halt alles Geschmackssache und ich habe es mit Kinderstars, mal abgesehen von einigen Ausnahmen, nicht so sehr.

Der Filmmusiker Lex Baxter dürfte Nostalgikern und Roger Corman Fans eventuell noch ein Begriff sein. Ihm haben wir die „ohrwürmige“ Titelmusik der All-Time-Classic-Serie „Lassie“ zu verdanken, die seit 1954 erfolgreich im TV lief und auch in Deutschland ein Riesenhit wurde. Später verlegte er sich auf das Kino und schrieb unter anderem den Score für „Die Verfluchten“, „Der Rabe“, „Das Pendel des Todes und dem Klassiker Der Mann mit den Röntgenaugen (alle zwischen 1960 und 1963). Entsprechend ist die Filmmusik hier sehr eingängig und erzeugt an genau den richtigen Stellen ein Gefühl von Bedrohlichkeit und Spannung.

Als Gesamtfazit lässt sich festhalten, dass SOS Raumschiff ein typisches 50er Jahre SciFi B-Movie mit einer netten Story und insgesamt ansehnlichen, Darstellern ist (sehen wir einmal von Richard Eyer ab). Die Spezialeffekte gehen für das geringe Budget in Ordnung. Die Filmmusik stellt für mich einen der Höhepunkte des Werks dar. Da der Streifen sich als Bonus auf der Blu Ray zu Alarm im Weltall

 

 

Philip Abbott kann zwar nicht Star, aber doch als nicht gänzlich unbekannt bezeichnet werden. Deutschen Serienjunkies dürfte er am ehesten durch seine Auftritte in Shows wie „77 Sunset Strip“, „FBI“, Die sieben Millionen Dollar Frau, Der unglaubliche Hulk oder The Outer Limits bekannt sein. Diane Brewster spielte in jüngeren Jahren neben Größen wie James Garner, George Montgomery oder Paul Newman, erhielt nach 1060 allerdings keine größeren Rollen mehr und zog sich Ende der 60er Jahre aus dem Geschäft zurück. Alles in allem wählte MGM hier Darsteller, die zwar nicht gänzlich unbekannt, aber dafür auch relativ günstig zu bekommen waren.

 

Dieser Eindruck passt auch zu den insgesamt eher bescheidenen Mitteln, mit denen der Streifen ansonsten realisiert wurde. Weder die Kostüme, noch die Sets waren wirklich aufwendig gestaltet worden. Einziges echtes Highlight ist hier meiner bescheidenen Ansicht nach, der als Antagonist fungierende, Supercomputer, Ansonsten wurde mit einfachen fotografischen Tricks, wie etwa der Rückprojektion, oder lebensechten Modellen gearbeitet. Das geht zwar in Ordnung, habe ich allerdings in Filmen jener Zeit auch schon wesentlich besser gesehen.

persönliche Bewertung: 3/6