Quelle: DVD Cover und Bildmaterial: Schröder Media
Quelle: DVD Cover und Bildmaterial: Schröder Media

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Robot Jox - Die Schlacht der Stahlgiganten; Alternativ: Steel Robot, Original: Robot Jox (1989)

Empire Pictures, Altar Productions; Produktionsland: USA, Italien; Länge: 85 min

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Darsteller Team
Gary Graham als Achilles Regie: Stuart Gordon
Paul Koslo als Alexander Produktion: Epic Productions, Trans World Entertainment
Anne-Marie Johnson als Athena  Drehbuch: Stuart Gordon und Joe Haldemann
Hilary Mason als Professor Laplace Kamera: Mac Ahlberg
Dany Kamekona als Dr. Matsumoto Schnitt: Lori Ball und Ted Nicolaou
 Robert Sampson als Commissioner Jameson Musik: Frédéric Talgorn

Besprechung:

Inhalt:

Fünfzig Jahre nach dem dritten Weltkrieg sind nur noch zwei weltpolitische Bündnisse verblieben: die von Amerika geführte Western Market und die Russische Konföderation. Kriege sind mittlerweile geächtet. Zu viel Lebensraum ist unwiederbringlich verloren.

Doch das bedeutet nicht, dass es keine Konflikte um Ressourcen mehr gäbe. Die werden jetzt allerdings durch Robot-Kämpfe ausgefochten. Riesige Mechs, gesteuert von den wie Rockstars gefeierten „Robo-Jox“, treffen in riesigen Arenen aufeinander und kämpfen um Gebiete, die eine der beiden Nationen für sich beansprucht. Die Jockeys verpflichten sich, zehn Kämpfe zu bestehen, dann steht ihnen eine stattliche Abfindung und eine Rente auf Lebenszeit zu.

 

Achilles ist der beste von ihnen. Er ist Teil eines Teams, das aber inzwischen stark vom konföderierten Jockey Alexander dezimiert wurde. Der russische Kämpfer ist skrupellos und tötet seine Gegner ohne zwingenden Grund. Dies ruft den amerikanischen Star-Jockey auf den Plan. Als es um das ölreiche Alaska geht, tritt er an, um dem brutalen Alexander Einhalt zu gebieten. Doch der nutzt unfaire Mittel und bringt den Mech der Western Market so ins schwanken, dass er in eine Zuschauertribüne stürzt. Bei dem Unfall kommen Hunderte Menschen ums Leben, Alaska geht verloren.

Achilles zieht sich, voll von Schuldgefühlen, aus dem aktiven Dienst zurück. Dann lernt er Athena kennen, eine Frau, die eigens dafür gezüchtet wurde, ein Jox zu sein. Und nun hat der einstige Superstar wieder einen Grund zu kämpfen, denn er hat sich in die geklonte Frau verliebt und die steht kurz vor dem Kampf ihres Lebens...

 

Fazit:

Jahre bevor die Transformers in die Kinos kamen, gab es die lebendigen Mechas von einem anderen Planeten bereits als Spielzeug zu kaufen. Klar, dass dies auch einige Filme, die meisten davon im B-Segment angesiedelt, nach sich zog. Einer der besseren ist der hier zu besprechende Robot Jox, in Deutschland auch als „Steel Robot“ bekannt.

In der Hauptrolle ist Gary Graham zu sehen, der zur selben Zeit, als dieser Film entstand, auch in der leider viel zu kurzlebigen Serie Alien Nation in der Hauptrolle zu sehen war. Als Regisseur fungierte Stuart Gordon, bekannt durch Filme wie Body Snatchers, Liebling ich habe die Kinder geschrumpft, Reanimator und dem sehr guten Fortress. Gordon galt einmal als Hoffnung des Horror Genres. Wir haben also ganz gute Voraussetzungen für einen unterhaltsamen DVD-Abend und entsprechend machte Gordon auch einen guten Job. Handwerklich kann man dem Film jedenfalls nicht allzu viel vorwerfen. Sehr viel Raum für Dramaturgie gab das Drehbuch ja nun auch nicht her.

 

 

Der Plot an sich ist recht simpel gestrickt. Trotzdem macht es einigen Spaß, den Streifen anzuschauen. Der Streifen möchte keine tiefsinnige Geschichte erzählen, will keine Gesellschaftskritik oder ein Drama sein. Gordon liefert hier unterhaltsame B-Moviekost mit coolen Robots ab, die durch  hochprozentige Action überzeugen möchte. Dies gelingt auch recht gut. Die Hintergrundgeschichte ist mit Blick auf die Entstehungszeit des Werks, der Epoche des abklingenden Kalten Krieges, zwar nicht innovativ, aber durchaus stimmig. Dystopische Zukunftsvisionen gefallen mir persönlich ohnedies immer gut.

Gary Graham ist ein ganz ordentlicher Schauspieler und macht hier seine Sache  als Jockey eines riesigen Mechs, mit dem er um ressourcenreiche Gebiete auf der Erde kämpft, gewohnt gut. Dass die Teams von ihren Regierungen wie Topstars bezahlt werden, dafür aber fast unkündbare Verträge abschließen müssen, um ihr Leben als angebliche Soldaten auf dem Schlachtfeld zu opfern, ja, sogar zu den Rockstars der Zukunft avancieren, lässt dann sogar noch einen Hauch Gesellschaftskritik an der militärfreudigen amerikanischen Öffentlichkeit erahnen. Gerade zu Beginn des Films quittiert Graham diesen Ansatz mit einer gut gespielten Arroganz und Überheblichkeit, die im weiteren Verlauf Folgen haben soll. Seine Kollegen Anne-Marie Johnson und Paul Koslo reichen zwar qualitativ nicht an den Serienstar heran, machen ihren Job aber insgesamt zufriedenstellend, wenn sie auch dann und wann etwas arg hölzern wirken.

 

Der Streifen war mit 10 000 000$ büdgetiert, was für einen Fernsehfilm recht hoch ist. Zum Vergleich hatte etwa der Kinoerfolg Sie Leben ein Budget von 13 Millionen Dollar. Diesem finanziellen Vertrauensvorschuss wird Robo Jox allerdings nicht in jeder Weise gerecht. Die Spezialeffekte für die Mechs wurden etwa in Stop Motion gedreht und fallen zwar nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut aus. Der Rest, etwa die Strahlenwaffen, sind  gut gelungen und auch das Blue Screen Verfahren wurde soweit ansehnlich umgesetzt. Insgesamt bewegt sich die Tricktechnikauf einem, für jene Tage, durchschnittlichen Niveau. Gleiches gilt für die Kostüme und die Kulissen.

Mit der teils etwas pathosbehafteten Musik, die aber zum Film passt, haben wir hier also einen nicht schlechten, aber auch nicht sonderlich guten SciFi Actioner vor uns, der allerdings dadurch, dass gut gemachte Mechs zum Einsatz kommen, die ich nach wie vor einfach nur cool finde, durchaus ansehnlich ist. Zu mehr als Durchschnitt reicht es aber nicht. Davon solltet Ihr euch aber nicht abhalten lassen. Bedenkt man nämlich, dass man den Streifen mittlerweile für ca. 2,99€ am Grabbeltisch bekommt, kann der geneigte Fan bedenkenlos zugreifen. Ich hab den Kauf jedenfalls nicht bereut und kann ihn jedem Mech-Fan ohne Gewissensbisse empfehlen.

persönliche Bewertung: 3(+)/6