Quelle:Cover und Bildzitate: Mig Filmgroup, Cover: VMP
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Reise ins Zentrum der Zeit, Original: Journey To the Center of Time, alternaiv: Time Warp (1967)

American General Pictures, Borealis-Dorad Enterprises, Produktionsland: USA; Länge: 82 min

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Darsteller Darsteller
Scott Brady als Stanton Regie: David L. Hewitt
Anthony Eisley als Mark Manning
Produktion: David L. Hewitt und Ray Dorn
Gigi Perreau als Karen White Drehbuch: David L. Hewitt
Abraham Sofaer als Dr. von Steiner Kamera: unbekannt
Austin Green als Mr. Denning Schnitt: Wil Welburn
 Poupee Gamin als Vina  Musik: Marlin Skiles

Besprechung:

Inhalt:

Nach dem Tod seines Vaters übernimmt Mr. Stanton jr. zusammen mit seinem riesigen Konzern auch eine wissenschaftliche Forschungsabteilung, die sich mit dem Thema Zeitreisen befasst. Dort arbeiten die ambitionierten Wissenschaftler Mark Manning, Dr. von Steiner und Karen White. Sie haben zwar erste Erfolge zu verbuchen, indem sie es schaffen, eine Raum/Zeit-Kapsel 24 Stunden in die Zukunft zu bewegen, der große Durchbruch bleibt jedoch aus. Stanton, den im Gegensatz zu seinem verstorbenen Vater nur Geld interessiert, verlangt vom Wissenschaftlerteam innerhalb von vierundzwanzig Stunden gewinnversprechende Resultate, sonst wird er das Projekt zugunsten der Waffenproduktion einstellen.

 

Als der Konzernchef tags darauf im Labor erscheint, geht das Trio bis an seine Grenzen und belastet die Maschinen bis über den Anschlag. Das löst einen Unfall aus, der die Raum/Zeitkapsel vom Kontrollcenter des Labors trennt und weit in die Zukunft schleudert. Trotz allen wissenscahftlichen Fortschritts hat sich die Menschheit jedoch  nicht weiterentwickelt und es herrscht noch immer Krieg. Im letzten Augenblick schaffen es die vier Zeitreisenden, in die Kapsel zu fliehen. Doch anstatt wieder in die Gegenwart zu gelangen, reißt sie die unkontrollierbare Maschine mit sich in eine noch weiter entfernte Zukunft. Und hier herrscht ein Krieg, der für die Menschheit das endgültige und unwiderrufliche Aus bedeuteten könnte...


Fazit:

Wäre „Reise ins Zentrum der Zeit“ 1956 als B-Movie erschienen, er hätte sicherlich ein Pünktchen mehr verdient. So schlecht ist er nämlich gar nicht mal erzählt. Doch der Streifen stammt aus einer Zeit, in der wirklich gute Filme, wie Die phantastische Reise,entstanden sind. Zu billig wirken  die Kulissen, wobei man gerade hier mit realtiv einfachen Mitteln wesentlich mehr hätte erreichen können. Ein paar bunte Wände, einige Knöpfe und Tachometer, sowie ein ovaler Bildschirm reichten 1967 einfach nicht mehr, um das Publikum zu überzeugen. In den bekannten Fernsehserien dieser Ära, etwa in Time Tunnel oder Planet der Giganten, wird da wesentlich mehr geboten.

Des weiteren wurde bei der Darstellung der Zeitreise zu viel  Material aus alten Filmen verschiedener Sparten verwendet. Das ist an sich nicht schlecht, in der oben erwähnten TV Serie Time Tunnel gehörte diese Sparmaßnahme sogar zum Konzept. Nur sind die Sequenzen in der Serie qualitativ wesentlich hochwertiger und darüber hinaus wesentlich besser in die Handlungen integriert. Ganz im Sinne des Plots wird uns eine Kriegsszene nach der anderen vorgeführt. Leider bleibt diese Form der Holzhammermethode ohne Effekt. Mir ist als Zuschauer auch so klar, dass der Streifen auf Biegen und Brechen mit einer Message punkten will. Die Protagonisten Vina, deren Name durchaus eine Hommage ans den Klassiker Die Zeitmaschine sein könnte, bittet unsere Helden schließlich nicht zufällig, in die Vergangenheit zurück zu kehren und weitere Kriegsausbrüche zu verhindern. Entsprechend flimmern denn auch schon wieder schwarz/weiße Bilder aus Kriegs-, Piraten- und Mantel und Degen-filmen an uns vorüber, Tatsächlich kommt das selbst in einem Film von 1967 recht altbacken rüber, erfüllt aber immerhin seinen Zweck.

 

Des öfteren ertappte ich mich bei dem Gedanken, ob hier nicht ein Pilotfilm für eine letztlich nicht realisierte Serie vorliegen könnte. Schließlich ist das Ende offen und die beiden überlebenden Helden, Mark und Karen, treiben hilflos in ihrer Zeitmaschine dem nächsten Abenteuer entgegen. Dagegen spricht der Regisseur des Movies. David L. Hewitt war von Anfang ein B-Movie Regisseur, er drehte immerhin sieben Filme zwischen 1965 und 1969. Der mir vorliegende Streifen ist dabei nur eine Variation eines seiner frühen Filme, nämlich 2071 - Mutanbestien gegen Roboter, der für Trashfans zwar eine ausgesprochene Perle ist, nicht gerade zu den einhundert Filmen gehört, die man im Leben unbedingt gesehen haben muss. Immerhin soll aber für dieses Machwerk ein wesentlich höheres Budget, als für Reise ins Zentrum der Zeit zur Verfügung gestanden haben, immerhin 250000 Dollar.

 

 

Insgesamt liegt hier also ein Titel vor, den man durchaus in die Trash-Liga einordnen darf. Normalerweise bin ich kein großer Fan solcher Filme, doch irgendwie finde ich, versprüht dieses Werk trotz allem einen gewissen Charme, so dass ich mich irgendwie doch unterhalten fühlte. Cast und Crew sind redlich bemüht, das beste aus der Situation zu machen und als Episode einer TV Serie jener Zeit wäre der Film sicherlich gut durchgegangen. Wer also einen leichten Hang zu trashigen Filmen hat, darf gerne reinschauen, um sich ein eigenes Urteil zu bilden. Alle anderen sollten besser die Finger davonlassen.

 

Zur Disc:

Die Mig Filmgroup, die zur EuroVideo gehört, hat eine bisher sechsteilige Jule Verne-Reihe und eine Gesamtedition herausgebraucht. Dieser Film befindet sich auf dieser Gesamtedition. Die enthält 16 mehr oder weniger brauchbare Filme auf 4 DVDs, darunter unter anderen Von der Erde bis zum Mond von 1958. Auch der tschechische Film Die Stadt aus Stahl oder die Fernsehverfilmung von 1977 "Die phantastische Reise zum Mittelpunkt der Erde" können sich durchaus sehen lassen. Für historisch interessierte sind auch zwei Stummfilme, darunter Die Reise zum Mond von 1902 dabei. Für 9,90€ darf man hier also ruhigen Gewissens zugreifen, wenn man auch natürlich qualitativ keine Wunder erwarten darf. Vergleicht man dazu den Einzelpreis der Boxen, die für denselben Preis nur drei Filme enthalten, muss jeder selbst entscheiden, was lohnender ist.

persönliche Bewertung: 3(-)/6