Recreator - Du wist repliziert - original: Cloned - The Recreator Chronicles (2012)

Recreator Labs, Tax Credit Finance, DVD: Starmovie/Cinemavault;

Produktionsland. USA, Länge: 90 Minuten

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

Darsteller Team
Stella Maeve als Tracy/Tracy 2 Regie: Gregory Orr
Alexander Nifong als Craig/Craig 2 Produktion: Lynn Apelle, Gregory Orr
J. Mallory McCree als Derek/Derek 2 Drehbuch: Gregory Orr
John de Lancie als Dr. Frank Miller/Frank 2 Kamera: David Tumblety
Laura Moss als Elisabeth Miller/Liz 2 Schnitt: Scott Martin
Curzon Dobell als Mr. Carlson  Musik: Jeff Caruthers, Rick Conrad

Besprechung:

 

Inhalt:

Die Freunde Tracy, Craig und Derek beschließen an einem Herbstwochenende, gemeinsam auf einer abgelegenen Insel zu zelten. Als ein Sturm losbricht, verkriechen sie sich in einem einsam am Strand gelegenen Wochenend-Haus. Als das Unwetter am nächsten Morgen nachlässt, kehren die Besitzer zurück. Die drei Teenager verstecken sich im Keller des Anwesens und verhalten sich still, bis sie einen süßlich-faulen Geruch wahrnehmen. Zwei Leichen sind im Keller verborgen, deren Anblick den Freunden den Ekel in die Eingeweide treibt. Sie werden erwischt und gezwungen, ein Grab auszuheben. Als die Plane von den Gesichtern der Toten rutsch, fährt den Freunden allerdings vollends der Horror in die Glieder: die Ermordeten scheinen exakte Kopien ihrer Mörder zu sein. Schon befürchten die Kids, die nächsten Opfer zu werden, als sie unerwartete Hilfe erhalten. Die erhoffte Rettung bleibt jedoch aus und schon bald müssen Tracy, Craig und Derek gegen Kopien ihrer selbst ums Überleben kämpfen, die ihnen mental und physisch weit überlegen scheinen...

 

Fazit:

Recreator – Du wirst repliziert zog aus, um das Teenie-Horror-Genre mit SciFi-Einschlag neu zu beleben und ist damit  gescheitert. Eigentlich ist die Idee, eine Gruppe von Teenagern von ihren eigenen, hochgezüchteten Klonen jagen zu lassen, ja gar nicht mal schlecht. Leider versäumt es der Streifen jedoch, das Thema auch nur ansatzweise auszuarbeiten. So gerät der gute Gedanke immer mehr zu einem McGuffin, ein im Grunde genommen völlig austauschbares Szenario, und trägt nichts zur Aufrechterhaltung des Spannungsbogens bei. Drehbuchautor und Regisseur Gregory Orr verlangt seinen Zuschauern schlichten Glauben ab. In der Gattung der Phantastik - und vornehmlich im Horror-Genre – ist dies zwar nicht unbedingt ungewöhnlich. Was der Plot nicht herzugeben vermag, macht in der Regel eine gute Kameraführung, ein talentierter Cast, eine gruselige Musik und reichlich Splatter wett.

 

 

Recrator bietet leider von fast allem zu wenig. Schon der Anfang kommt nur mäßig in Fahrt. Zwar konnte man mit John de Lancie (Fans als „Q“ aus diversen Star Trek Serien bekannt) einen erfahrenen Mimen gewinnen, der seine Rolle auch grundsätzlich gut ausfüllt. Auch bedient man sich munter bei den großen Vorbildern, wie etwa „Psycho“. Die Kameraführung orientiert sich zudem bei weiteren bekannten Klassikern. Es wird nicht an typischen Versatzstücken wie Dunkelheit, Nebel, Regen, Blitzgewitter, ein Arm, der aus dem Schlamm ragt etc, gespart. Leider fehlt es jedoch sowohl an Härte, als auch an wirklichen Schockmomenten. Dieses Manko zieht sich über die gesamten neunzig Minuten. Tatsächlich stellte sich mir des öfteren die Frage, warum das Werk (zumindest laut DVD-Hülle) in seinem Erscheinungsjahr 2012 - im selben Jahr, in dem „The Walking Dead im deutschen Free TV startete (!) - von der FSK eine „ab 18“ Einstufung erhielt. Verglichen mit der beliebten TV Serie kommt dieser Möchtegern-Schocker geradezu harmlos daher. Nur eine einzige wirkliche Splatterszene ist in der DVD-Version zu verbuchen. Und die ist noch nicht einmal sonderlich gut gemacht.

 

Schöne Teenies und brutale Morde sind spätestens seit Filmen wie „Helloween – die Nacht des Grauens“, „Freitag der 13.“, oder „Nightmare on Elmstreet“ eine beliebte Kombination, die zahlreichen Jungtalenten als Sprungbrett diente. John Carpenters Horror-Klassiker „Helloween“ etwa verhalf Jamie Lee Curtis zum Durchbruch, in „Nightmare – Mörderische Träume“ wirkte Johnny Depp mit und in Brian de Palmas „Carrie“ war ein gewisser John Travolta in einer Nebenrolle zu sehen. Eingefleischte Fans könnten sicherlich noch mindestens ein Dutzend weitere Beispiele aufzählen. Recreator - Du wirst repliziert wartet ohne Zweifel mit mindestens zwei wirklich gut aussehenden Hauptdarstellern auf, wobei Stella Maeve (Tracy/Tracys Klon) eine bislang recht beachtliche Karriere hinlegte. Seit 2015 war sie in immerhin achtzehn Folgen der Serie „Chicago P.D.“, ein Spin Off der beliebten Show „Chicago Fire“, zu sehen. Und in der Mystery/Urban Fantasy Serie „The Magicans“ hat sie eine der Hauptrollen (Julia Wicker) inne. Der etwas mäßiger begabte Alexander Nifong schlägt sich hingegen bislang mit mehr oder weniger nachhaltigen Einzelauftritten durch und konnte in der kurzlebigen Serie „Oh, You prettyThings“ eine der Hauptrollen ergattern. Der im Film fast schon etwas stiefmütterlich behandelte J. Mallory McCree macht für mich die schlechteste Figur des Teenie-Trios. Allerdings scheint er seitdem dazugelernt zu haben, wenn man sein Portfolio untersucht. Immerhin ist er in jeweils mehreren Folgen von „Quantico“, „Homeland", sowie der Netflix Erfolgsserie Marvel' s The Defenders zu sehen.

Im Großen und Ganzen bleibt also ein Film, den man sich auf You Tube gerne einmal kostenlos anschauen darf. Einen legalen Link zum Streaming-Dienst Weload TV findet Ihr oben.  Auch, wenn man, wie ich, die DVD für zwei Euro in der Krabbelkiste gefunden hat, macht man wohl nichts falsch. Für mehr reicht es allerdings nicht.

persönliche Bewertung: 3(-)/6