Cover: UFA Video, Szenenfotos: Millcreek Entertainment
Cover: UFA Video, Szenenfotos: Millcreek Entertainment

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Paco - Kampfmaschine des Todes, englisch: Hands of Steel, original: Vendeta dal futoro (1986)

Alternativtitel: Atomic Cyborg, Return of the Terminator, Fists of Steel

National Cinematografica, Dania Film, Medusa Film, UFA Video, Millcreek Entertainment;

Produktionsland: Italien (It); Länge: 86 min

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

Darsteller Team
Daniel Greene als Paco Queruak Regie: Sergio Martino
John Saxon als Francis Turner Produktion: Sergio Martino, National Cinematografic
Janet Agren als Linda Drehbuch: Sergio Martino
Georg Eastman als Raul Morales Kamera: Dardano Sarchet
 Claudio Cassinelli als Peter Howell  Musik: Claudio Simonetti

Besprechung:

Inhalt:

In einem postapokalyptischen Amerika der nahen Zukunft entledigt sich der weltweit einflussreichste Konzern unter Führung des skrupellosen Francis Turner seiner Gegner mittels selbst entwickelter Cyborg-Assassinen. Um diese herzustellen, werden schwer verletzte Soldaten über geheime Quellen gekauft und ihre Körper missbraucht. Zerstörte Gliedmaßen werden gegen künstliche ausgetauscht und ihnen wird ein artifizielles, auf den Konzernchef  Turner geeichtes Gehirn implantiert.

 

Paco Queruak ist solch ein Assassine. Doch als er auf sein neuestes Opfer, einen führenden Dissidenten, angesetzt wird, regt sich in ihm seine menschliche Seite. Paco neutralisiert sein Ziel nicht und wird von nun an gnadenlos von Turner gejagt. Denn wenn die Regierung den Cyborg zu fassen bekäme, kämen die Machenschaften des Konzerns unwiderruflich ans Licht. Paco flieht bis zu einer einsamen Truckerkneipe in der Wüste, wo er die hübsche Barbesitzerin Linda kennenlernt. Sie ist es, die ihn zum ersten mal wie einen Menschen behandelt und die beiden verlieben sich ineinander. Doch Turner ist dem Cyborg bereits dicht auf der Spur und da ist auch noch Raul, der mit Paco noch eine Rechnung zu begleichen hat...

 

Fazit:

Ende der 70er bis Ende 80er war die große Zeit des Exploitation Films. Für alle diejenigen unter Euch, die nicht mehr wissen, was das ist: Exploitation bedeutet so viel wie „Ausbeutung“, und meint Filme die reißerische Themen wie Gewalt oder Sex als Aufhänger nehmen, gerne in Verbindung mit dem Grundplot eines bekannten Filmstoffes. Vor allem die italienische Filmindustrie sprang mit massenhaften Billigproduktionen auf den Zug erfolgreicher Filme auf, um mit ähnlich klingenden Filmnamen und viel Blut ein Häppchen vom Kuchen abzubekommen.

So entstanden in dieser Zeit reichlich Exploitations zu sehr erfolgreichen Filmen wie „Alien“, Robo Cob , Romero' s „Night of the Living Dead“, „Platoon“ oder auch Terminator. Der italienische Film „Vendetta dal futoro“, in Deutschland auch unter den Namen „Hands of Steel“ oder, typisch Exploitation „Paco – Kampfmaschine des Todes“ bekannt, ist einer dieser Streifen. Und tatsächlich erweist sich dieses Trash-Movie als gar nicht mal so wenig unterhaltsam, wenn man denn seine gewohnten Ansprüche für 86 Minuten ein wenig zurück schraubt und ein Herz für Trash und eben Exploitation hat. Um ehrlich zu sein: der Schinken macht sogar richtig Spaß!

 

Die Geschichte ist, wie oben gezeigt, recht schnell erzählt. In einem postapokalyptischen Amerika räumt ein Megakonzern unliebsame Gegner mittels eines Cyborg-Assassinen aus dem Weg, in diesem Fall eben durch die Hand unseres Filmhelden mit Namen Paco (oh weia, den Namen meines Kindes würde ich den Drehbuchautor auch nicht aussuchen lassen, aber was soll's?). Mitten in einer seiner Killermissionen entdeckt unser Paco plötzlich sein Gewissen und erinnert sich fetzenweise an sein früheres Leben. Das ausgewählte Opfer überlebt und unser Cyborg befindet sich just von jenem Moment an auf der Flucht  vor dem bösen Buben, der übrigens gar nicht mal schlecht vom in den 80er Jahren recht bekannten Seriendarsteller John Saxon gespielt („Der elektrische Reiter“, „Sador, Herrscher im Weltraum“, „Mord ist ihr Hobby“, „Falcon Crest“ u.s.w.) wird.

Nachdem Paco in seinem geklauten Auto dem typisch postapokalyptischen Säureregen (wer braucht schon Subtilität?) entkommen ist, strandet er in der Kneipe einer hübschen Blondine. in deren Laden findet nun, warum auch immer, regelmäßig Armdrücken statt und unser Held trifft auf einige Fieslinge, die er naturelement erst im Armdrücken abzieht und zur Probe anschließend noch nach Strich und Faden vertrimmt. Einer der Jungs findet das gar nicht lustig und lenkt die Spur der Verfolger auf Paco. So kommt es denn zu einem Showdown erster Güte, oder sollte ich besser sagen: Kanone? Denn davon gibt es reichlich. Allzu viel Story sollte man dabei natürlich nicht erwarten und die vorhandene weist darüber hinaus noch das ein oder andere Loch auf. Doch wie das in solchen Streifen so ist, wen kümmert das eigentlich?

 

Paco selbst wird vom gut aussehenden Daniel Greene, ebenfalls aus „Falcon Crest“ bekannt, dargestellt. Von Schauspiel zu reden, wäre hier allerdings reichlich hochtrabend, denn abgesehen von einer, ich wette unabsichtlich, völlig versteinerten Mine und ebenso hölzern gesprochenen platten Dialogen, hat Greene nun wirklich nicht viel an schauspielerischer Qualität zu bieten. Aber wisst Ihr was? Auch das ist eigentlich völlig egal. Denn die ebenso platte Story des Films dient im Grunde nur einem Zweck, als Aufhänger für das gut halbstündige Geballer am Ende des Films zu dienen. Und das ist tatsächlich ganz unterhaltsam geraten, zumindest, wenn man schon in seiner Jugend derartige Action B-Movies zu schätzen wusste. Als Junge und Teenie fraß ich förmlich die Machwerke von Lundgren, Segal, Van Damme und Co.

Greene läuft mit einer M16 und anderen typischen Armeewaffen einhändig durch die Gegend und mäht alles weg, was sich ihm in den Weg stellt, oder auch nicht. Es rummst und scheppert, dass es eine wahre Freude ist und man das Adrenalin und Testosteron bis ins heimische Wohnzimmer riechen kann. Jippiehhh, das nenne ich mal einen Jungenfilm! Derartige „Renner“ kann man sich wunderbar abends mit einer Gruppe Kumpels bei einem Bier und ein paar Chips im Bundle mit einigen „Meisterwerken“ der oben genannten Spezialisten dieses Genres anschauen. Natürlich schadet es auch nicht, noch einen der allseits bekannten Fulci-Splatter nachzuschieben, nur zur Sicherheit, dass man auch verstanden hat, dass es sich keinesfalls um ernsthafte Filmkunst handelt.

hr wollt also nicht denken? Ihr wollt typische 80er Jahre Action? Ihr liebt es, wenn es scheppert? Ihr braucht ab und an qualmende, Bier trinkende und rüpselnde Kerle um Euch, die Euch daran erinnern, dass Ihr immer noch ganze Kerle seit? Dann seht Euch unbedingt "Paco, die Kampfmaschine des Todes" an. Andernfalls: ab in die Ecke, Ihr Weicheier!

persönliche Bewertung: 3(+)/6