Quelle: Cover und Bildzitate: Alive - Vertrieb und Marketing/DVD
Quelle: Cover und Bildzitate: Alive - Vertrieb und Marketing/DVD

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mondbasis Alpha 1, Original: Space: 1999 (1975-1977)

RAI, ITC Entertainment, DVD: Alive Vertrieb und Marketing/DVD;  Produktionsland: GB, 48 Episoden á 48 min

Idee: Gerry und Sylvia Anderson, Produktion: Gerry Anderson, Sylvia Anderson, Fred Freiberger, Musik: Vic Elmes, Barry Gray, Derek Wadsworth

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Darsteller  
Martin Landau als Commander John Koenig Barbara Bain als Dr. Helena Russell
Barry Morse als Professor Victor Bergman Nick Tate als Captain Alan Carter
Zienia Merton als Sandra Benes Prentis Hancock als Paul Morrow
Tony Anholt als Tony Verdeschi Catherine Shell als Maya
Clifton Jones als David Kano Jeffrey Kisoon als Dr. Vincent

Besprechung:

Inhalt:

Das Jahr 1999 (25 Jahre in der Zukunft aus Sicht des Produktionsdatums): Commander Koenig übernimmt das Kommando auf der Mondbasis Alpha 1. Seltsame Krankheitsfälle machen der Erdadministration Sorgen, denn auf der Mondbasis sind zahlreiche Astronauten stationiert, die dort für den ersten bemannten interplanetaren Raumflug zum neu entdeckten Planeten Meta trainieren.

Dr. Helena Russel und Professor Victor Bergman vermuten, dass die riesigen Atommüll-Lager des Mondes für die seltsamen Krankheitsvorfälle verantwortlich sein könnten, doch können sie dies nicht beweisen. Doch Koenig lässt sich überzeugen und versucht, Zeit zu schinden. Während der Commander noch mit einem ihm gut bekannten Senator verhandelt, verdichten sich die Probleme, als einer der Astronauten in Raserei verfällt und ein Fenster der Raumstation einschlägt. Kurz darauf stirbt er und die Obduktion zeigt eindeutig, dass eine unbekannte Strahlung das Gehirn der Patienten zerstört.

 

Commander Koenig ist höchst alarmiert und befiehlt eine Erkundungsmission unter seiner Führung, über die Atommüll-Deponien, die fast in einem Desaster endet. Geschockt informiert er die Erde und noch während die Administration versucht, die Fakten herunter zu spielen ereignet sich eine riesige Explosion, die eine Katastrophe auslöst: Der Mond wird aus seiner Umlaufbahn geschleudert und driftet ins All ab. Die Beschleunigung ist so groß, dass keine Rettungsmission mehr initiiert werden kann. Von nun an ist die 300 köpfige Besatzung auf sich gestellt. Plötzlich ereignet sich ein seltsames Phänomen: der Mond führt offenbar Überlichtsprünge durch, die ihn tief ins All katapultieren und mit fremden Welten und Kulturen, mit Freunden und Feinen konfrontieren...


Fazit:

Als Mondbasis Alpha 1 am 7. August 1977 im ZDF auf Sendung ging, war ich noch keine zehn Jahre alt, aber schon ein waschechter SciFi Fan. Ich hatte schon als kleiner Junge die Folgen von Star Trek: The original Series und Raumpatrouille Orion verfolgt. Für mich als kleiner Junge war also das Staunen groß, als sich am 9. September 1999 der Mond von der Erde entfernte und in die Weiten des Alls aufbrach. Ausgelöst wurde die Katastrophe durch eine riesige Explosion, die in einem der zahlreichen außer Kontrolle geratenen Atommülllager auf dem Mond geschah. Ich fragte mich unwillkürlich, ob so etwas wirklich passieren könne und erinnere mich noch gut, dass ich mir abends oft den Mond von meinem Kinderzimmerfensterfenster aus ansah.

Natürlich habe ich seinerzeit Teile der Geschichte noch nicht wirklich verstanden, aber spannend war es allemal. Außerdem sahen die Mondbasis und vor allem der „Adler“ einfach nur cool aus. Mit Barry Morse, der den Wissenschaftler der Station, Victor Bergmann, verkörperte, konnte ich zuerst nicht allzu viel anfangen. Er war mir zu alt und zu wenig greifbar. Aber Commander Koenig (hervorragend gespielt vom unvergesslichen Martin Landau) und Nick Tate als Alan Carter waren ganz nach meinem Geschmack. Sie waren zweifelsohne die Helden dieser Space Opera der besonderen Art. Und dann gab es natürlich auch noch Barbara Bain als Dr. Helena Russel, für die ich als Junge regelrecht schwärmte.

Am besten gefielen dem Abenteurer in mir die zahlreichen Action Szenen. Schießereien mit Laserwaffen, Kämpfe zwischen den Adlern und den zahlreichen außerirdischen Raumschiffen und Aliens waren für mich eben das Salz in der Suppe. Die Spezialeffekte waren entsprechend gut kreiert, was den Spannungsfaktor für mich immens erhöhte. Da störte es  auch recht wenig, dass die Masken der Aliens im Großen und Ganzen recht simpel gehalten waren, seltsame Hunde mit gefärbten Fell wie bei Star Trek, oder echsenartige  Gorn gab es nicht. Doch dies war auch gar nicht nötig. Die Serie hatte stets ihren völlig eigenen britischen Look und Charme. Sapce 1999 war darüber hinaus ein ganz typisches Kind ihrer Zeit, sehr farbenfroh, psychedelisch, manchmal auch tiefsinnig und mit Helden, die noch „ganze Kerle“, waren, aber doch stets versuchten, ihre Probleme erst einmal friedlich zu lösen.

Schnell wuchsen mir auch die Nebencharaktere ans Herz, von denen in der zweiten Staffel leider nicht viel übrig blieb. Sandra Benes, toll gespielt von Zienia Merton, und Paul Morrow, der von Prentis Hancock zum Leben erweckt wurde, waren mir die liebsten Nebenfiguren. Ihre Schicksale lagen mir von Anfang an besonders am Herzen. Umso enttäuschter war ich, als in der zweiten Staffel plötzlich nichts mehr von Paul zu sehen war und dafür der junge Tony Anholt als Tony Verdeschi auftauchte. Verdeschi mochte ich nie, die Figur drängte mir auf der einen Seite den Charakter des Nick Carter zu sehr in den Hintergrund, andererseits war er Mayas große Liebe, die zu Beginn der zweiten Staffel ebenfalls in die Serie hinein geschrieben worden war.

Maya war eine Formwandlerin und konnte so ziemlich in jedes Lebewesen hinein schlüpfen. Das war zwar anfangs noch recht spannend, ergoss sich aber mit fortlaufender Dauer in mehr oder weniger immer denselben Handlungsstrang. Musste das Mondbasis-Team in Staffel eins noch gemeinsam die Probleme angehen, zum Beispiel in dem Victor und Helena eine wissenschaftliche Lösung ersannen oder eben Koenig und Alan die Situation retteten, verfiel Staffel zwei mehr und mehr in den immer gleichen Plot, dass Maya sich verwandelte und dadurch in der Lage war, etwas sonst völlig Unmögliches zu schaffen.

 

Auch heute noch sind mir viele Änderungen der zweiten Staffel unverständlich geblieben, so auch Barry Morse's Ausscheiden, dessen Charakter ich im Nachhinein doch noch lieben gelernt hatte. Mit einem Mal waren aber auch viele andere Figuren nicht mehr Teil der Serie. Außer Victor verschwanden Paul, David Kano, Dr. Bob Matthias und auch Tanya Alexander von der Bildfläche. Und auch die von mir so geliebte große Kommandozentrale sah nun völlig anders aus und war wesentlich verkleinert worden. Derartig tiefe Eingriffe in die Struktur einer Show rächen sich in der Regel. So war es wohl auch hier. Die Show überlebte diese Änderungen nicht und wurde nach der zweiten Staffel nicht fortgesetzt.

 

 

Auch der hohe Produktionsaufwand rette die Mondbasis Alpha 1 nicht. Es gab zahlreiche hochwertige Weltall-Szenen, die die tollen Adler im Einsatz zeigten oder den Mond, wie er nach einem Zeitdilatations-Sprung wieder einmal in einem fremden Sonnensystem angekommen war und in den Orbit einer fremden Welt einschwenkte. Die ebenfalls nicht seltenen Schusswechsel waren ebenfalls herorragend inszeniert. Vor allem aber die Sets  sahen für die damalige Zeit unglaublich realistisch aus. Genau so konnte man sich eine große Mondbasis vorstellen.

 

 

Es verwundert also kaum, dass die Serie einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen einnimmt. Die Monbasis ist eben Kult. Für mich gehört sie zu meinen schönsten Kindheitserinnerungen und wer über den typischen 70er Jahre Look und psychedelische, an LSD Trips erinnernde Farben und Prismen hinweg sehen kann, wird sicherlich die ein oder andere wirklich tolle Story entdecken.

persönliche Bewertung: 4(+)/6