Quelle: Cover: KSM, Bildzitate: MB Exklusivvertrieb
Quelle: Cover: KSM, Bildzitate: MB Exklusivvertrieb

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Millenium - die 4. Dimension, alternativ: Entführung in die Zukunft, original: Millenium (1989)

First Millenium Partnership, Gladden Entertainment, DVD: MB Exklusivvertrieb, KSM;

Produktionsland: USA, Länge: 108 Minuten

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Darsteller Team
Kris Kristofferson als Bill Smith Regie: Michael Anderson
Charyl Ladd als Louise Baltimore Produktion: John M. Eckert, Freddie Fields, John Forema
Daniel J. Travanti als Dr.  Arnold Mayer Drehbuch: John Varley
Robert Joy als Sherman, der Roboter Kamera: Rene Ohashi
Brent Carver als Coventry Schnitt: Ron Wisman
 Lloyd Bochner als Walters Musik: Eric N. Robertson

Besprechung:

Inhalt:

Nach dem rätselhaften Zusammenprall zweier Passagierflugzeuge wird der Katastrophenexperte Bill Smith mit der Aufklärung beauftragt. Zunächst verlaufen die Untersuchungen den Umständen entsprechend normal. Nur die Blackbox Aufnahme des Funkers verursacht dem Team Kopfzerbrechen. Denn der verängstige Mann spricht davon, dass alle Passagiere noch in der Luft verbrannt seien. Eine weitere Ungereimtheit stellen noch funktionstüchtige Uhren dar, die allesamt rückwärts laufen. Dennoch scheint alles dafür zu sprechen, dass ein Computerversagen für das Unglück verantwortlich ist.

Da findet Bill eines Abends ein seltsames Gerät zwischen den Trümmern. Er aktiviert es versehentlich und ist auf der Stelle gelähmt. Plötzlich taucht eine junge Frau aus einem überirdisch scheinenden Licht auf. Es ist Louise Baltimore, die er erst einen Tag zuvor kennengelernt hatte. Nach einer gemeinsamen Nacht verschwand die Schönheit so schnell, wie sie zuvor aufgetaucht war. Nun scheint sie merkwürdig verändert. Sie wirkt härter, trägt uniformartige Kleidung und wird von zwei weiteren Personen begleitet. Louise nimmt Bills Fund an sich und bittet ihn abschließend, der Sache nicht weiter nachzugehen. Er hat sich jedoch in Lousie verliebt. So stellt er auf eigene Rechnung Nachforschungen an und kommt mit Hilfe des Physikers Dr. Arnold Mayer schließlich hinter das Geheimnis. Louise stammt aus einer weit entfernten Zukunft, in der die Menschheit unfruchtbar geworden ist. Um dem sicheren Tod zu entgehen, schickt man Elitekrieger in die Vergangenheit, um Menschen aus abstürzenden Passagierflugzeugen in die Zukunft zu transportieren. Doch verursachen die Teams auch die Abstürze, oder retten sie gar Leben? Bill ist verwirrt. Stammt Louise wirklich aus der Zukunft, wie Dr. Mayer zu wissen glaubt, oder ist er einem riesigem Schwindel, einer Verschwörung aufgesessen?...

 

Fazit:Der Regisseur Michael Anderson dürfte Fans etwa durch den Klassiker Flucht ins 23. Jahrhundert, oder den TV Dreiteiler Die Mars Chroniken (1980) ein Begriff sein. 1989 führte er bei Millenium – die 4. Dimension Regie, die nach einer Kurzgeschichte von John Varley entstanden war. Der hat auch das spannende und gar nicht schlecht durchdachte Drehbuch verfasst. Zeitreisestorys kranken des Öfteren an der Logik. Das trifft in Maßen auch auf dieses Werk zu. Doch Varley hat sich hier tatsächlich alle Mühe gegeben, den Plot zumindest in sich nachvollziehbar zu halten. Geschickt spielt er mit dem Gedanken der unausweichlichen Zeitparadoxa und erhebt diese sogar zu einem wichtigen Puzzleteil der Geschichte. Das ist ansonsten relativ selten und weiß zu gefallen. Dennoch lässt sich der ein oder andere Schnitzer nicht vollends vermeiden und so wird bisweilen die Logik zugunsten der Dramatik ein wenig zurückgefahren. Dennoch macht es Spaß, der kurzweiligen Handlung zu folgen.

Leider ist nicht mehr wirklich recherchierbar, wie hoch das Budget letztlich angesetzt war. Gemessen an der Optik der Spezialeffekte scheint der Film allerdings eher im B-Movie Segment angesiedelt zu sein. Dafür spricht auch, dass er laut  imdb.com in den USA nur relativ bescheidene 5,777099 Dollar einspielte. Für diese bescheidenen Mittel hat man meines Erachtens allerdings das bestmögliche herausgeholt, so dass das Gesamtwerk dann doch recht ansehnlich geraten ist. Sehr gut gelungen ist etwa der Zeittunnel, durch den sich Louise und ihr Team bewegen. Die Mattepaintings der Zeitzentrale sind allerdings leider zu wenig detailreich und fielen mir während des Schauens immer wieder unangenehm auf. Die Kostüme von Olga Dimitrov (Vernetzt - Johnny Mnemonic) sind zwar leicht trashig geraten, entsprechen andererseits aber absolut dem Zeitgeist der 80er Jahre. Damit fügen sie sich sehr gut ins Gesamtbild der Ausstattung ein. Besonders gut gefällt mir die Maske. Ich empfehle, eine besonderes Auge auf Sherman, den Roboter und den Rat zu werfen.

Von schauspielerischer Seite kann man dem Titel nicht allzu viel vorwerfen. Cheryl Ladd ist sicherlich nicht die beste Schauspielerin. Doch in ihrer Paraderolle der Kris Munroe in „Drei Engel für Charlie (ab 1977) dürfte sie jedem Fan klassischer TV Serienunterhaltung bestens in Erinnerung sein. In diesem Film von 1989 bewegt sich ihre Leistung durchaus im grünen Bereich. Auffällig ist, dass sie für eine Elitekriegerin sehr damenhaft und bisweilen hölzern agiert. Dennoch verfügt die Frau über Präsenz und Ausstrahlung. Was Kris Kristofferson betrifft, bin ich bekennender Fan. Er ist nicht nur ein grandioser Countrysänger, sondern auch ein ansehnlicher Mime. Bereits 1976 erhielt er einen Golden Globe für seine Rolle in „A Star is born“ und war zudem für dieselbe Leistung für einen Oscar nominiert. Seine Rolle als Abraham Whistler in Blade und Blade II ist etwa unvergessen. Im Planet der Affen Remake von 2001 wurde ihm meiner Ansicht nach viel zu wenig Aufmerksamkeit zuteil. In den Jahren 2011 und 2014 war er in den wundervollen Kinder- und Jugendfilmen „Mein Freund, der Delphin“ (Teil 1 und 2) zu bewundern.

Millenium – Die 4. Dimension macht also viel richtig, krankt aber hauptsächlich an einem zu kleinen Budget und mittelmäßigen Spezialeffekten. Die Geschichte ist kurzweilig und unterhaltsam, weist aber die, für Zeitreiseplots, üblichen Logiklücken auf. Beide Kritikpunkte sind nicht weiter tragisch und halten sich im Rahmen. Fans und Freunde der 80er Jahre, sowie Zeitreisefreaks werden also ganz sicher ihren Spaß an dem Streifen haben.

persönliche Bewertung: 4(-)/6