Quelle: DVD Cover und Bildzitate: Warner Bros.
Quelle: DVD Cover und Bildzitate: Warner Bros.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Meteor, original: Meteor (1979)

American Internation Pictures, Meteor Joint Venture, Palladium Productions Warner Bros (DVD);

gefilmt in Technicolor, Produktionsland: USA, Länge: 107 Minuten

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

Darsteller Team
Sean Connery als Dr. Paul Bradley Regie: Ronald Neam
Natalie Wood als Tatiana Nikolaevna Donskaya Produktion: Arnold H. Orgolini, T. R. Parvin, R. R. Shaw
Brian Keith als Dr. Alexei Dubov Drehbuch: Stanley Mann, Edmund H. North
Karl Malden als Harry Sherwood Kamera: Paul Lohmann
Martin Landau als Maj. Adlon Schnitt: Carl Kress
 Henry Fonda als U.S. Präsiden  Musik: Laurence Rosenthal

Besprechung:

Inhalt:

Der Astrophysiker und Waffenexperte Dr. Paul Bradley hat sich nach Unstimmigkeiten mit der NASA zur Ruhe gesetzt und widmet sich dem Segelsport. Als er eines Tages an einer Regatta teilnimmt, wird sein Boot von der Küstenwache gestoppt und Bradley genötigt, an Bord zu kommen. Er wird auf direktem Wege ins NASA Hauptquartier gebracht, wo ihm sein Freund und ehemaliger Kollege Harry Sherwood eröffnet, dass ein etwa acht Kilometer großer Asteroiden-Brocken auf die Erde zurast und diese in etwa sechs Tagen erreichen wird.

 

Da ein Einschlag die Auslöschung der Menschheit zur Folge haben könnte, entschließt man sich im kleinen Kreis, die Sowjet-Union über „Project Hercules“ zu informieren, eine Waffenplattform für 16 Nuklearsprengköpfe mit je 100 Megatonnen Sprengkraft, die ursprünglich von Bradley als Abwehrwaffe gegen Meteoriteneinschläge gedacht war. So wird innerhalb von 24 Stunden der führende russische Astrophysiker Dr. Alexei Dubov eingeflogen, der seinerzeit „Peter der Große“ entwickelte, eine der amerikanischen Waffenplattform vergleichbare Einrichtung. Da beide Systeme nicht ins All, sondern auf das jeweilige Gegnerland gerichtet sind, entwickelt sich eine Zusammenarbeit schwer. Doch die Katastrophe rückt unaufhaltsam näher und nur die Überwindung politischer und ideologischer Grenzen kann die Vernichtung der Erde verhindern...

 

Fazit:Ich mag ältere Filme und die Stars der vergangenen Film-Äras. Das mag zum einen natürlich daran liegen, dass ich selbst schon ein etwas älteres Kaliber bin und viele der Filme und Serien bereits als Kind im Fernsehen erlebte. Zum anderen umschwebte viele der damaligen Stars eine Aura des Geheimnisvollen für uns. Es gab kein Twitter, kein Facebook. Informationen erfuhr man höchstens aus Zeitschriften oder manchmal aus den Nachrichten-Magazinen im Fernsehen. Heute hingegen inszenieren und bewerben sich die Idole Hollywoods eben auch über das Netz selbst, wenn auch im Einklang mit dem Management. Hinzu kommt, dass ich halt ohne CGI-generierte Effekte aufwuchs und bei den alten Kamellen vielleicht etwas nachsichtiger urteile, als viele der jüngeren Fans unter Euch. Andererseits hoffe ich natürlich, dass meine kleine Fanseite Euch dazu verleitet, doch in das ein oder andere Movie hineinzuschauen.

Dies gilt vor allem, wenn ein solches Staraufgebot wie Meteor aufgefahren wird. In diesem Katastrophen-Sci-Fi-Blockbuster von 1979 geben sich einige der bekanntesten Leinwandhelden der 60er und 70er Jahre die Klinke in die Hand. So finden wir in der Besetzung unter anderem Sean Connery (u.a. Outland), die leider bereits mit 43 Jahren unter mysteriösen Umständen verstorbene Natalie Wood, Karl Malden, Krimifans natürlich aus der Klassiker Serie „Die Straßen von San Francisco“ bekannt, Brian Keith (u.v.a. „König der Banditen“, „Vierzig Wagen westwärts“, „Der Wind und der Löwe“, „Hardcastle & McCormick), Martin Landau (Mondbasis Alpha 1, „Kobra, übernehmen Sie“) und Henry Fonda.

Nun sind große Stars natürlich nicht unbedingt ein Garant für klasse Movies und Katastrophenfilme sind selten wirklich gut. Tatsächlich weist auch Meteor einige storytechnische Schwächen auf. So hätte etwa der Konflikt zwischen der Sowjet-Union und den U.S.A. durchaus interessanter gestaltet werden können. Auch die sich anbahnende Liebesbeziehung zwischen Dr. Paul Bradley (Sean Connery) und Tatiana Donskaya (Natalie Wood) hätten in diesem Rahmen mehr Aufmerksamkeit verdient. Meteor ist mehr auf Actionunterhaltung ausgelegt und tatsächlich ließen sich American International Pictures und ihre Partner den Film 18 Millionen Dollar zu einer Zeit kosten, wo Ridley Scott und George Lucas für ihre Klassiker Alien und Star Wars gerade mal 10 Millionen zur Verfügung standen.

Das merkt man dem Film tatsächlich an, denn für seine Zeit verfügt er über ausgesprochen viele und gute Special Effects. Ein großer Teil des Budgets ging sicherlich für die Zerstörung von Tokio und New York drauf. Einen weiteren großen Batzen verschlangen  die für die damalige Zeit sehr guten Weltraumszenen, in denen wir nicht nur die Raketensysteme „Hercules“ und „Peter der Große“, sondern auch den immerhin fünf Kilometer großen Rest des Planetoiden „Orpheus“ bewundern dürfen. Auch die auf den U-Bahn Sets durch die Teams um Glen Robinson und Robert Staples gestalteten Effekte nehmen sich für damalige Verhältnisse recht realistisch aus und erhöhen das Spannungsmoment des ansonsten eher etwas schwächelnden Plots.  Die Musik stammt übrigens, wie oben bereits erwähnt, von Laurence Rosenthal, der unter anderem für die Soundtracks in bekannten Werken wie „Mit Dynamit und frommen Sprüchen“, „Die 21 Stunden von München“, oder auch Ray Harryhausens "Kampf der Titanen" von 1981 verantwortlich zeichnet. Außerdem schrieb er die musikalische Untermalung der in den End-70er bis 80er Jahren äußerst beliebten Serie „Fantasy Island“ („Insel der Träume“), die es immerhin auf 5 Produktionsjahre brachte.

 

Was soll man über die schauspielerische Leistung eines Casts wie diesem sagen? Für meinen Geschmack geriet Sean Connerys Darbietung stellenweise etwas zurückhaltend, aber solide. Natalie Wood, 1938 als Tochter russischer Einwanderer unter dem Namen Natalia Nikolaevna Zakharenko geboren, war aufgrund ihrer nativen Russisch-Kenntnisse für die Rolle der Tatjana eine ausgezeichnete Wahl. Mit ihren 41 Jahren zum Zeitpunkt des Releases, war sie für meinen Geschmack nach wie vor eine wunderschöne und verletzlich wirkende Frau. Das verleiht ihrem Part bis heute durchaus einen gewissen Charme und Charakter. Henry Fonda als U.S. Präsident hätte vielleicht etwas öfter in Erscheinung treten können, machte seine Sache aber gewohnt grandios. Karl Malden spult sein  aus „Straßen aus San Francisco“ bekanntes Programm gewohnt souverän ab. Lediglich Martin Landaus Leistung lässt bei mir einen reichlich seltsamen Eindruck zurück und es wundert mich nicht, dass er seinerzeit dafür einiges an Kritik einstecken musste.

 

Insgesamt ist Meteor mit seinen Schwächen und Stärken weder ein schlechter, noch ein wirklich guter Film. Fans der „alten Garde“ wie ich freuen sich natürlich, so viele der alten Stars in einem Film erleben zu dürfen. Ziehen wir jedoch ins Kalkül, dass die 70er Jahre eine Hochzeit dieses Genres war, fällt dieses Werk trotz seiner Besetzung relativ deutlich ab. Immerhin sind in dieser Zeit Filme wie Andromeda, tödlicher Staub aus dem All „Die Höllenfahrt der Poseidon“, „Flammendes Inferno“ und „Erdbeben“ entstanden. Dennoch fühle ich mich nach wie vor gut unterhalten und kann den Streifen guten Gewissens, wenn auch mit Einschränkungen in puncto Storyentwicklung, empfehlen.

persönliche Bewertung: 4(-)/6