Quelle: DVD Box und Szenenfotos: Universal
Quelle: DVD Box und Szenenfotos: Universal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Metaluna 4 antwortet nicht, Original: This Island Earth (1955)

Universal Pictures, Ostalgica; gefilmt in Technicolor, Produktionsland: USA; Länge: 87min, DVD: Studio Hamburg Enterprises (Ostalgica)

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Darsteller Team
Faith Domergue als Dr. Ruth Adams Regie: Jospeh M. Newman, Jack Arnold ohne Namensnennung
Rex Reason Dr. Cal Meacham Produktion William Alland
Jeff Morrow als Exeter Drehbuch: Franklin Coen, Edward G. O´Callaghan
Russel Johnson als Steve Carlson Kamera: Clifford Stine
Douglas Spencer als Monitor Schnitt: Virgil Vogel
Lance Fuller als Brack Musik: Henry Mancini, Hans J. Salter, Herman Stein

Besprechung:

Inhalt:

Dr. Cal Meacham ist Wissenschaftler auf dem Gebiet der Elektronik, Astrophysiker und begeisterter Flieger. Auf dem Weg zu seinem Labor geschieht etwas unglaubliches: ohne Grund gehorcht ihm sein Düsenjet nicht mehr und plötzlich wird das Flugzeug von einem seltsamen grünen Licht umstrahlt, das die Maschine fernzusteuern scheint. Sicher landet der gutaussehende Mann, doch es bleiben Fragen.

Einige Tage später erhält Doktor Meacham unerwartet eine seltsame Einladung. Er soll sich einer Gruppe von Kapazitäten auf verschiedenen Wissenschaftsgebieten anschließen. Er erhält eine geheime Lieferung mit ihm völlig unbekannten Bauteilen und eine Bauanleitung, die auf einem unbekannten Metall gedruckt ist. Nach dem Zusammenbau stellt sich heraus, dass es sich um ein Kommunikationsgerät handelt. Ein Mann mit weißen Haaren und einer ungewöhnlich geformten Stirn stellt sich als Exeter vor und überbringt die Einladung zur Mitarbeit. Meacham nimmt an, doch bleibt vorsichtig.

 

Auf einem Landsitz eingetroffen begegnen ihm die besten Spezialisten auf den Gebieten der Elektronik und der Astrophysik, doch die Menschen scheinen seltsam verändert. Nur eine alten Bekannte, R. Ruth Adams, bricht das Schweigen und klärt Cal darüber auf, dass die Wissenschaftler einer Maschine zum Opfer fielen, die sie willenlos macht. Viele Fragen stellen sich: wer kennt so seltsame und mächtige Technologien? Woher stammen die Leiter der Forschungsgruppe und warum sehen sie zwar menschlich, aber doch anders aus? Und die wichtigste Frage: was wollen sie?...

 

Fazit:

Am 08.06.1981 lief in der ZDF Reihe: „Der Gruselfilm“, die allerdings von 1978 bis Anfang 1981 den wesentlich passenderen Namen „Der phantastische Film“ trug, einer der absoluten SciFi Klassiker der 50er Jahre: Metaluna 4 antwortet nicht. Ich habe die Reihe immer geliebt, durfte aber selten lang genug aufbleiben, um sie zu sehen. Manchmal liefen auch Filme am Nachmittag oder selten sogar um 20.15h. Doch meist war der späte Abend SciFi-Zeit. Etwas später besaß ich dann einen eigenen Fernseher in meinem Zimmer. Mein Vater hatte sich einige Wochen zuvor einen neuen Farbfernseher gekauft, so dass ich den alten schwarz/weiß Löwe bekam. So konnte ich dann hin und wieder nachts leise die Flimmerkiste anwerfen, um den phantastischen Film zu gucken.

 

Metaluna 4 antwortet nicht war immer einer der Filme, die mir besonders im Gedächtnis haften blieben. Der Anfang war geheimnisvoll. Unser Held, der Elektroniker Dr. Meacham, saß in einem Flugzeug, dass sich plötzlich nicht mehr steuern ließ. Ich erinnere das grüne Licht, von dem seine kleine Maschine umgeben war und die sie ferngesteuert landen ließ. Einige Minuten später lernte ich Exeter kennen, der so eigenartig weißes Haar und einen seltsam geformte Stirn hatte. Natürlich war mir da schon längst klar, dass er ein Außerirdischer sein musste.

Der spannendste Teil war natürlich das letzte Drittel, denn dort hatte Universal die meisten, für die damalige Zeit atemberaubende, Spezialeffekte platziert. Wie gebannt saß ich vor dem Bildschirm, als Exeters Raumschiff die Erde hinter sich ließ und dann von Meteoriten abgeschossen wurde, die mittels Lasern gelenkt wurden. Der Planet der Aliens war merkwürdig, die Gebäude für mich im wahrsten Sinne des Wortes futuristisch. Ein weiterer Höhepunkt stellte das Auftauchen des ameisenähnlichen Monsters dar, dass unseren Anatgonisten verletzte. Ich war völlig in den Bann gezogen. Leider konnte ich den Film damals nicht zu Ende schauen, denn genau während des Kampfes mit dem Filmmonster stand meine Mutter in der Kinderzimmertüre: „Mach endlich den Kasten aus, sonst kommt der Fernseher aus dem Zimmer“.

 

So war das damals, wenn man als 13-jähriger Science-Fiction-Fan war. Entweder hatte man das Glück, dass die Eltern mit einem ins Kino gingen, manchmal durfte man auch mit Freunden gehen, oder man war auf das Fernsehen angewiesen. Einen Videorekorder hatten noch nicht so viele Leute, wir bekamen unseren ersten 1983. Es dauerte also noch Jahre, bis ich den Film dann endlich vollständig genießen durfte und seit einigen Jahren gibt es ihn nun auf DVD und Blu Ray zu kaufen. Es ist schon seltsam, dass so ein absoluter Kultstreifen so spät veröffentlicht wurde, während so manches B- oder gar C-Movie schon seit vielen Jahren im Regal steht und als „Klassiker“ beworben wird. Metaluna 4 antwortet nicht ist auf jeden Fall einer, daran besteht kein Zweifel!

Das Drehbuch ist wirklich gelungen und unterscheidet sich von den üblichen Invasionsfilmen dieser Zeit in einigen wesentlichen Punkten. Selbstverständlich wird auch hier die Angst vor der Atomenergie und ihren Auswirkungen geschickt ausgespielt, so etwa zum Ende des Films. Die Einschläge der Meteore auf dem Planeten Metaluna ähneln doch verdächtig Atompilzen, die mit einem Filter eingefärbt wurden. Auch werden die Vorzüge des Fortschritts auf dem Gebiet der Elektronik gepriesen.

 

Doch Exeter passt so gar nicht ins Bild eines Invasoren. Zwar kamen die Außerirdischen auch hier zur Erde, um sie „als Anführer der Menschheit zu besiedeln“, wie der Ratsvorsitzende namens Monitor erklärt. Doch Exeter hat lange auf der Erde gelebt und gelernt, sie zu verstehen und schätzt sie sogar. Aus diesem Grund verhilft er unseren Helden Ruth und Cal auch zur Flucht, was ihm letztlich sogar das Leben kostet. Die sonst stets bösen Aliens werden also in diesem Klassiker einmal anders präsentiert, menschlicher, einfühlsamer. Man muss Jeff Morrow, der den Exeter wirklich großartig spielt, ein sehr großes Lob für seine Leistung aussprechen. Schon als Kind hatte ich nicht keinen Moment das Gefühl, einen Bösewicht vor mir zu haben, ganz anders als etwa Brack, gespielt von Lance Fuller, der es sogar zu genießen scheint, die primitiven menschlichen Wissenschaft vor der Flucht von der Erde zu ermorden. Dies weckt natürlich widersprüchliche Gefühle: einerseits tun sie dem Zuschauer sogar leid, sind sie doch zum Aussterben verurteilt. Andererseits haben wir da Monitor und Brack, die sich in ihrer Arroganz immer noch überlegen fühlen, obwohl ihre ganze Welt um sie herum zerbricht. So eine differenzierte Darstellung war für die damalige Zeit recht ungewöhnlich und ist die typische Handschrift von Jack Arnold, der in seinen meisten Filmen mit klug geschriebenen Drehbüchern und einer hervorragenden führenden Hand punktete.

Die Spezialeffekte bewegten sich auf der Höhe ihrer Zeit und die beiden Regisseure Joseph M. Newman ( der später als TV Regisseur für The Twighlight Zone und "Alfred Hitchcock presents“ aktiv war) und Regisseur-Legende Jack Arnold setzten alles ein, was damals technisch möglich war und das auf hohem Niveau. So macht es heute noch Spaß, den Film anzuschauen und wie oben erwähnt ist es besonders das letzte Drittel des Film, das geradezu mit qualitativ hochwertigen Effekten gespickt ist. So ist Metaluna 4 antwortet nicht einer der ganz großen Klassiker seiner Zeit und steht in einer Reihe mit Filmen wie „Kampf der Welten“, oder Der Tag, an dem die Erde stillstand, also ganz oben auf der Bewertungsliste.

persönliche Bewertung: 5/6