Roman, 380 Seiten

ISBN: 978-3-95981-188-0

Verlag: Cross Cult

Preis: 15,00€

Preis: eBook: 8,99€

bisher keine Hörbuch-Veröffentlichung

Star Trek Rise of the Federation1- Am-Scheideweg

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Lesetipp:Christopher L. Bennett: Rise of the Federation - Am Scheideweg

 

Nachdem mit „Dies sind die Abenteuer...“ am 09. Juli 2006 die letzte Star Trek: Enterprise Folge im deutschen TV gelaufen war, fragten sich viele Zuschauer, welche Schwierigkeiten die junge Föderation wohl überwinden musste, bis sie zu der großen Planeten-Koalition wurde, die wir aus Star Trek: The Next Generation kennen. Diese Frage wurde ansatzweise ab 2011 in einer sechsbändigen Buchreihe beantwortet, die der süddeutsche Verlag Cross Cult veröffentlicht hat. Den Abschluss bildete die Trilogie Der Romulanische Krieg mit den Bänden  Unter den Schwingen des Raubvogels I und II und Die dem Sturm trotzen, deren letzter Teil im Januar 2015 erschien. Anschließend war es um Captain Archer, seinem ersten Offizier T'Pol, dem Steuermann Travis Mayweather, Waffenoffizier Malcom Reed und Doktor Phlox zunächst ruhiger geworden. Am  2. Mai 2017 erschien nun Christopher L. Bennetts: Star Trek: Rise of the Federation – Am Scheideweg und ist beim Buchhändler Eures Vertrauens erhältlich.

Der Roman setzt kurz nach den Ereignissen der Romulaner-Trilogie an und erzählt die Geschichte einer Föderation in den Jahren 2162 und 2163, die den Krieg zwar gewonnen und sich als ernst zunehmende Macht etabliert hat, aber immer noch mit den Nachwirkungen kämpft. Die große militärische Schlagkraft der Sternenflotte zieht immer mehr Welten und Erd-Kolonien in den Planetenbund. Dieser Umstand ruft bei einigen zwielichtigen interstellaren Nachbarn Neid, Missgunst und Angst hervor. So beobachtet etwa das Orion-Syndikat mit Sorge, dass gut bewaffnete Föderations- Raumschiffe die Grenzen mit aller Macht verteidigen. Doch auch andere subversive Elemente, wie die Malurianer (vgl. Star Trek Enterprise: 1x09: Die Saat) und die Nausikaaner sehen ihre Interessen bedroht. Da kommen die unerklärlichen Überfalle einer geheimnisvollen Spezies, die überall im Quadranten nur „die Stummen“ genannt werden (Star Trek Enterprise: 1x12: Lautloser Feind) gerade recht. Die mächtige Orion-Matriarchin Navaar (Star Trek Enterprise: 4x17: Die Verbindung) und der Malurianer Garos schmieden einen perfiden Plan, der die junge Föderation von innen und von außen heraus zerstören soll...

Christopher L. Bennett hat für alle bisher existierenden Star Trek Serien Romane geschrieben. Diese Erfahrung merkt man ihm auch in Rise of the Federation – Am Scheideweg an. Geschickt nimmt er sich einiger bisher wenig beachteter Folgen aus Star Trek: Enterpise an und verknüpft sie mit den Ereignissen aus der oben erwähnten Buchreihe. Die Geschichte erstreckt sich auf drei Hauptebenen, die gut miteinander verzahnt sind und dazu beitragen, das Geschehen aus mehreren Blickwinkeln zu beobachten. Dabei gelingt es dem Autoren, einen stilistisch angenehm geschriebenen Mix aus interessanter Agenten- Thriller- Abenteuer und Actionstory zu basteln,  die mich über die insgesamt dreihundertachtzig Seiten gut unterhalten hat. Viele bekannte Namen und Rückblicke stellen Bezüge zur Serie her, ohne dass man das Gefühl bekommt, Bennett würde mit seiner Figurenentwicklung überziehen. So ist es beispielsweise durchaus logisch, Archer als Admiral, oder T'Pol und Reed als Captain auftreten zu lassen. In einem Fall, auf den aus Spoilergründen nicht näher eingegangen wird, meinte es der Verfasser dann aber doch etwas zu gut. Um auch die Fans der anderen Shows mit einzubeziehen, werden ebenfalls einige Vorfahren bekannter Figuren eingeführt, die wir in Star Trek The Original Series, Star Trek The Next Generation und Deep Space Nine kennen und lieben gelernt haben - eine gute Idee, die hervorragend umgesetzt wurde.

Zu kritisieren gibt es hier für meinen Geschmack wenig. Wie in so vielen Star Trek Romanen sind mir hier und da kleine Inkonsequenzen aufgefallen, vor allem zu Beginn. Doch insgesamt gefällt mir der Plot um die junge Föderation, die Verbrüderung zwischen Orionern und Malurianern und den „Stummen“, die sowohl Täter, als auch Opfer im großen Spiel der interstellaren Politik sind, sehr gut. Für Star Trek Geeks dürfte die neue Serie also genau das Richtige sein, um die Wartezeit bis Star Trek Discovery zu überbrücken. Gelegenheits-Trekkies, die zumindest  Star Trek Enterprise gesehen haben, werden ebenfalls gut bedient. Wie für Franchise Romane üblich, haben es unerfahrene Leser hingegen vielleicht zunächst schwer, dem Geschehen zu folgen. Alles in allem ist Star Trek Rise of the Federation - Am Scheideweg also auf jeden Fall eine gelungene Ergänzung des Star Trek Extended Universe.

persönliche Bewertung: 5(-)/6