DVD Cover und Bildzitate: Millcreek Entertainment
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Kampf der Roboter, War of the Robots, original: La guerra dei robot (1978)

Koala Cinematografia, Nais Film Millcreek Entertainment (DVD Code 1); Produktionsland: IT, Länge: 140 min

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Darsteller Team
Antonio Sabato als Captain John Boyd Regie: Alfonso Brescia als Al Bradl
Yanti Somer als Julie Produktion: Luigi Alessi
Malisa Longo als Lois Drehbuch: Alfonso Brescia und Aldo Crudo
Giacomo Rossi Stuart als Roger Kamera: Silvio Fraschetti
Massimo Righi als Dr. Wilkes Schnitt: Mariano Arditi
 Frank Siedlitz als Herb Julian  Musik: Marcello Giombini

Besprechung:

Inhalt:

Eine aussterbene Roboter Spezies entführt einen Wissenschaftler von der Erde, der eine quasi unsterbliche K.I. entwickelt hat. Mit Hilfe des genialen Mannes erhoffen sich die Androiden das Überleben ihrer Kultur. Die Erdregierung ist hingegen ob der Entführung alarmiert und entsendet  ein bewaffnetes Raumschiff. An Board befindet sich eine Einheit Elitesoldaten mit dem Auftrag den Professor unter allen Umständen zurück zur Erde zu bringen. Nach einigen Zwischenfällen ist tatsächlich der Heimatplanet der künstlichen Wesen entdeckt, doch die Crew muss erleben, dass sich der Wissenschaftler verändert hat: er übt die Kontrolle über eine riesige Armee Roboter aus und träumt einen gefährlichen Traum. Er will allmächtig sein...

 

Fazit:

Es gibt Filme, die werden Kult, weil sie einfach nur Spaß machen. Andere sind so intelligent, so mutig, dass sie deshalb unvergessen bleiben. Dann gibt es noch eine weitere Kategorie in der Riege der Kultfilme: nämlich die Sorte Movie, die so schlecht ist, dass Generationen von Filmfreunden Spaß daran haben. Zu dieser Sorte zählen unter anderem Barbarella, Galaxina, Plan 9 of Outer SpaceAbenteuer auf dem Mars und viele andere. Was genau einen Film zum Kultfilm werden lässt, ist schwer zu sagen, oft spielt aber eine unfreiwillige Komik eine Rolle.

Auf Kampf der Roboter trifft leider noch nicht einmal das zu. An dem Streifen gibt es eigentlich nichts Gutes. Noch nicht einmal das Schlechte ist unterhaltsam und das heißt schon etwas. Die Geschichte ist mies und schnell erzählt. Eine aussterbene Roboter Spezies entführt einen Wissenschaftler von der Erde, der eine quasi unsterbliche K.I. entwickelt hat. Diese wollen sich eine Horde Alien-Roboter einverleiben. Auf der Suche nach unserem Genie wird ein Raumschiff mit einem Trupp Soldaten losgeschickt, der nach einigen Zwischenfällen tatsächlich den Heimatplaneten der künstlichen Wesen entdeckt. Nur fühlt sich der Professor inzwischen wie ein Halbgott und verspürt nicht die geringste Lust, unsere vermeintlichen Helden zu begleiten. Gut, dass es da noch die schöne Lois gibt, die zwar dem Professor anfangs in die Hände spielt, aber ihren eigenen Traum von der Herrschaft über das niversum träumt.

 

So weit, so simpel. Nun ist ja nichts gegen schlichte Drehbücher einzuwenden, wenn der Rest denn stimmen würde. Doch dies ist leider nicht der Fall. Sehen die Spezialeffekte im Weltraum noch gar nicht mal so übel aus, jedenfalls für ein Italian-Rip Off, versagt der Streifen in so ziemlich jeder anderen Disziplin. Die Regiearbeit von Alfonso Brescia lässt mich eine Gänsehaut bekommen, zwar nicht vor Begeisterung, aber immerhin. Kameraeinstellungen sind meist statisch und einfallslos, so dass der Eindruck entsteht, dies sei bereits in der Stummfilmzeit besser gegangen. Die Kostüme sind schlicht billig bis fürchterlich, ebenso die meisten Requisiten. Auch die sonstigen Masken und Spezialeffekte sind der Rede absolut nicht wert und verbreiten weniger Charme als ein schlechter Kinderfilm.

Das Schlimmste sind allerdings die sogenannten schauspielerischen Leistungen der Protagonisten. Antonio Sabato ist Fans von Italo Western und italienischen Krimis gar nicht so unbekannt. 1966 wirkt er in dem bekannten Rennfahrerwerk „Grand Prix“ als Nino Barlini mit. Auch in „Drei ausgekochte Halunken“, Barbarella, „Das Gesetz des Schweigens“, „Fünf Klumpen Gold“, „Thunder“ mit Bo Svenson und Raimund Harmsdorf, und 2006 zuletzt in „Reich und Schön“ war der Italo-Star zu sehen. Das aber ein relativ bekannter Mime wie er spielt, als hätte er einen Stock verschluckt, wundert mich dann doch sehr. Das gleiche trifft leider auch auf die anderen Möchtegern-Helden des Star Wars-Rip Off-Versuchs zu. Die Finnin Yanti Somer war in den frühen 60er Jahren ein relativ bekanntes Fotomodell, bevor sie sich beim Film versuchte, hauptsächlich in Italien. Sogar in Bud Spencers und Terence Hills Hau-drauf-Klassiker „Vier Fäuse für ein Halleluja" konnte sie eine prominente Rolle ergattern. Das führte dann, anscheinend unvermeidlich, einige Jahre später zu der grottenschlechten Leistung, die sie in Kampf der Roboter abliefern sollte. Da es sich bei den beiden genannten noch um die bekannteren Mimen des Streifens handelt, kann man sich in etwa vorstellen, wie steif, einfallslos und bilig die anderen Leistungen daher kommen.

Bleibt abschließend nur noch die fürchterliche, absolut nervige und besser nie geschriebene Filmmusik von Marcello Giombini zu erwähnen. Wäre ich nicht vorbereitet gewesen, mir stünde das pure Entsetzen jetzt noch ins Gesicht geschrieben. Alles in allem hätten sich Koala Cinematografica, Nais Film und Produzent Luigi Alessi ihr Geld besser sparen und davon ein paar Hundert Kilo Spaghetti kaufen sollen. Aber für die absoluten Trash Fans unter Euch könnte Kampf der Roboter mit einer Horde Kumpels auf der Couch und ein paar Flaschen Bier auf dem Tisch vielleicht für einige Lacher sorgen. Den Film könnt Ihr Euch kostenlos in der Tube anschauen. Wer allerdings Sammler ist, sollte sich die oben gezeigte Box zulegen, auch wenn diese nur im Regionalcode 1 zu haben ist. Sie enthält  50 SciFi B-Movies, von denen einige, wie 984, recht sehenswert sind.

persönliche Bewertung: 1(+)/6