Quelle: DVD Cover und Bildzitate. e-m-s
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Invasion vom Mars, original: Invaders from Mars (1953)

e-m-s, 20th Century Fox, J. Arthur Rank Film, Edward L. Alperson Productions; gedreht in Supercine Color,

Produktionsland: USA, Länge: ca. 81min

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Darsteller Team
Helena Carter als Dr. Pat Blake, MD Regie: William Cameron Menzies
Arthur Franz als Dr. Kelston (Erzähler) Produktion: Edward L. Alperson
Jimmy Hunt als David Maclean Drehbuch: John Tucker Battle, Richard Blake
Leif Erikson als Mr. George MacLean Kamera: John F. Seitz
Hillary Broke als Mrs. Mary MacLean Schnitt: Arthur Roberts
Moris Ankrum als Col. Fielding Musik: Mort Glickman, Raoul Kraushaar

Besprechung:

Inhalt:

Der Junge David MacLean ist ein Astronomiefan. Zusammen mit seinem Vater beobachtet er durch sein Teleskop gerne abends die Sterne. Eines Abends ereignet sich etwas seltsames: eine große Sternschnuppe scheint gezielt auf einem Sandfeld in der Nähe von David's Wohnhaus zu landen. Als der seinem Vater George davon erzählt, glaubt dieser an einen Albtraum. Dennoch von der Aufgeregtheit seines Sohnes beunruhigt, begibt sich George zu dem ominösen Sandfeld.

 

Am nächsten Tag erscheint der Vater und Ehemann seltsam verändert. Aus dem liebevollen Daddy ist ein kaltherziger harter Mann geworden, der seinen Sohn sogar schlägt. David ist verängstigt und verwirrt und erkennt ihn kaum wieder. Plötzlich sieht er in George' s Nacken einen seltsamen, anscheinend metallischen Gegenstand. Könnte die Sternschnuppe in Wirklichkeit ein Ufo mit Außerirdischen sein? Und ist es möglich, dass diese Aliens mittels eines Gerätes den Vater manipulieren?

Dieser Gedanke lässt den Jungen nicht mehr los und so läuft er von zu Hause fort und beginnt, Erwachsenen wie dem Kollegen seines Vaters und dem Polizeichef von den seltsamen Vorfällen zu erzählen. Doch auch hier scheinen sich viele der Menschen eigenartig zu verhalten. Eine der anscheinend wenigen normal gebliebenen Personen, die ihm glauben, ist die Kinderpsychologin Dr. Pat Blake. Zusammen schalten sie den Astronomen Dr. Kelston und Colonel Fielding von der Army ein. Doch wie weit ist die Alien-Verschwörung voran geschritten und was sind die Ziele der Fremden?...

 

Fazit:

Invasion vom Mars, im Original: Invaders from Mars von 1953 ist ein recht typisches Invasions B-Movie der frühen 50er Jahre, in der Außerirdische oft als Synonym für die „rote Bedrohung“ der Komunisten standen. Mit der Etablierung eines starken Feindbildes wuchs die Angst vor eingeschleusten Agenten, sogenannten "Schläfern" -  und schließlich vor der von Eisenhower so genannten Dominotheorie. Der Streifen gehört, im Gegensatz zu zahlreichen in Vergessenheit geratenen Filmen, heute zu den Klassikern des Low Budget SciFi Films. Das Werk ist zwar weder sehr effektvoll, noch spekatulär actionreich in Szene gesetzt, kommt dafür aber doch klassisch-solide daher. Mit seinen einundachtzig Minuten ist er für einen Film dieser Kategorie  verhältnismäßig lang, oft betrug die Laufzeit nur rund siebzig Minuten, so dass  Regisseur William Cameron Menzies auf die Story relativ viel Zeit verwenden konnte. Gut, genreytypisch mag hier nicht gerade ein philosophisch-tiefgründiges Drehbuch vorliegen. Doch immerhin gelingt es, den ureigenen Charme typischer Filme jener Epoche  gelungen einzufangen und eine gewisse Dramatik zu schaffen, die recht unterhaltsam ist.

 

Kleine Kinder waren und sind im Kino gern gesehen und so verwundert es nicht, dass Jimmy Hunt beim Publikum recht gut ankam, auch wenn seine Darbietung aus heutiger Sicht natürlich etwas unbeholfen wirken mag. Hier sollte man m.E. aber immer auch den Hintergrund der Entstehungszeit im Hinterkopf behalten.Tatsäschlich war Jimmy Hunt nämlich ein gefragter Kinderdarsteller, der bis 1953 bereits in rund dreißig Produktionen mitgewirkt hatte. Mit Invasion vom Mars verschwand der kleine Stern jedoch einstweilen vom Hollywood-Firmament und blieb bis 1986 verschwunden. Erst dann folgte sein letzter Auftritt  im gleichnamigen Remake von Tobe Hooper (u. a. "Poltergeist"), in dem er einen Cameoauftritt als Polizeichef hinlegte.

Auch wenn der kleine David auf den heutigen Zuschauer also vielleicht ähnlich neunmalklug, wie beispielsweise die von Dakota Fannig in Krieg der Welten (2005) dargestellte Rachel wirken mag, kann man Jimmy Hunt als David Maclean Routine und Charme also nicht absprechen.

 

Der erwachsene Cast zeigt sich solide, wenn auch nicht erinnerungswürdig. Doch auch hier wurde bei der Wahl der Akteure durchaus Wert auf Erfahrung gelegt. Für Helena Carter war Invaders from Mars der letzte größere Auftritt. Zwischen 1947 und 1953 war sie in insgesamt dreizehn Filmen zu sehen, danach verliert sich ihre Spur. Life Erikson war da wesentlich bekannter. Er war seit 1933 im Geschäft und vor dem hier besprochenen Film in Klassikern wie „Abbott und Costello unter Kannibalen“, „Arabische Nächte“ oder „Johanna von Orleans“ zu sehen. Später tauchte er u.a. im bekannten Elvis Film „König der heißen Rhythmen" auf, bis er eine prominentere Rolle in der Serie „High Chaparall“ übernahm. 1986 starb er 74jährig.

Sehr gut gefällt mir auch heute noch der Erzähler Arthur Franz mit seiner markanten Stimme, der dem Streifen recht viel Atmosphäre verleiht. Als Schauspieler war Franz relativ erfolgreich und unter anderem in „Abott und Costello Meet the Invisible Man“ und dem Kriegsfilm Klassiker „Die Caine war ihr Schicksal“ an der Seite des unvergessenen Humphrey Bogart zu sehen.

Insgesamt wartet dieses alte Movie also mit einer ganzen Menge 50er Jahre Charme auf, wenn man denn solche Filme mag. Sicherlich ist Invasion vom Mars kein fotografisches Meisterwerk, doch für seine geringen Produktionskosten, die betrugen nur rund 290000 US Dollar, macht er auch heute noch eine  gute Figur. Wie oben angedeutet, konnte das Werk eine relativ große Fangemeinde um sich scharen, was zu dem bereits erwähnten Remake führte, das aber nicht ganz an das Original heranzureichen vermag. 

Als Fazit lässt sich festhalten, dass dieser Film in die Sammlung jedes Fans des 50er Jahre Invasionfilms gehört. Mit nur geringen Mitteln ausgestattet vermag es der Routinier Willam Cameron Menzies, der seine Karriere 1918 als Filmarchitekt gestartet hatte, bevor er 1931 auch im Regisseurstuhl platz nahm (als Filmarchitekt u.a. "Der Dieb von Bagdad" 1924, als Regisseur u.a. Was kommen wird 1936), hier einen spannenden Film zu kreieren, der sich das schmückende Beiwort "Klassiker" durchaus verdient hat. 

persönliche Bewertung: 4(-)/6