Quelle: Cover und Szenenfotos: MGM-Home Entertainment
Quelle: Cover und Szenenfotos: MGM-Home Entertainment

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Futureworld, das Land von übermorgen, Original: Futureworld (1976)

American International Pictures, The Aubrey Company, Metro Goldwyn Mayer; gefilmt in Panavision;

Produktionsland: USA; Länge: 102 min

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Darsteller Team
Peter Fonda als Chuck Browning Regie: Richard T. Heffro
Blythe Danner als Tracy Ballard   Produktion: Samuel Z. Arkoff, James T. Aubrey, Paul Lazarus II
Arthur Hill als Dr. Duffy 
Drehbuch: George Schenk, Mayo Simon
Yul Brynner als der Gunslinger Kamera: Gene Polito, Howard Schwartz
John P. Ryan als Schneider Schnitt: James Mitchell
 Stuart Margolin als Harry  Musik: Fred Karlin

Besprechung:

Inhalt:

Nach dem tödlichen Zwischenfall im Vergnügungspark Delos, „der Welt von morgen“, bei der über 50 Menschen ihr Leben verloren, wird die Attraktion 1977 nach mehrjährigen Arbeiten wieder eröffnet. Um die Journalisten davon zu überzeugen, dass so etwas wie in Westworld, dem Teil von Delos, in dem die Katastrophe damals ihren Anfang nahm, nie wieder geschehen kann, lädt der Leiter des Parks, Dr. Duffy, zwei der bekanntesten Journalisten ein, Delos zu besuchen.

 

Die berühmte Fernsehmoderatorin Tracy Ballard und der Sensationsreporter Chuck Browning werden ausgewählt. Anfangs vergnügen sich die beiden im neu geschaffenen „Futureworld“, in dem Raumflüge mit Raketen und Ausflüge auf den Mars lebensecht simuliert werden. Die Mittelalter- und Romwelten wurden erhalten, die Westernworld nicht wieder in Betrieb genommen. Doch Chuck ist misstrauisch, denn kurz vor Duffy's Einladung bekam er einen Anruf von einem Informanten, der dem Reporter Informationen über die Gründe für die Westworldkatastrophe gegen Geld verkaufen möchte. Noch während des Treffens wird dieser, wie sich später herausstellt Mitarbeiter in Delos, jedoch ermordet und Browings Misstrauen ist endgültig geweckt.

Was steckt hinter dem Geheimnis von Delos und warum müssen dafür immer wieder Menschen ihr Leben lassen? Immer weiter kommt Chuck Browning den Hintergründen auf die Spur, bis es auf einmal auch für ihn und Tracy gefährlich wird, sogar lebensgefährlich....

 

Fazit:

Nachdem sich Westworld 1973 als Hit erwiesen hatte, wurde klar, dass es eine Fortsetzung geben würde, für die Michael Crichton allerdings nicht mehr zur Verfügung stand, da das Sequel nur noch sehr lose auf dem Roman basierte.

Der Film erzählt die Geschichte von Westworld weiter. Mehr noch: er gibt dem Vorgänger einen Sinn, denn endlich wird klar, wie es zu den Ausfällen, die über 50 Touristen das Leben kostete, kam. Die Fortsetzung ist somit stimmig und außerdem gut in Szene gesetzt. Die Optik ist, wie ich finde, wirklich zeitlos, denn schon damals verstand man, Computeroptiken und die Illusion, echten Robotern gegenüber zu stehen, brillant zu verwirklichen. Vielleicht ist "Futureworld" rein technisch gesehen sogar noch besser, als der Vorgänger, wenn, wie ich finde, dem Film auch ein wenig das Flair des Originals abgeht.

Mir fehlt ein wenig der Überraschungseffekt, wenn mir dafür auch der Storyverlauf besser gefällt. Das ist aber bei Fortsetzungen normal und ich finde das nicht weiter schlimm, da die Geschichte ja vernünftig weiter erzählt wird.

Außerdem ist Yul Brynner noch einmal in dem aus „Die glorreichen Sieben“ bekannten Kostüm als Gunslinger zu sehen, allerdings in einer kleineren Nebenrolle. Dennoch zeigt der russisch-mongolisch-schweizerische Schauspieler noch einmal sein ganzes Können in der kurzen Traumsequenz von Tracy Ballard, die sehr gut von Blythe Danner gespielt wird. „Futureworld“ sollte leider Brynners letzter Filmauftritt sein. Ob er damals schon unter Lungenkrebs litt, der Krankheit, der er schließlich neun Jahre später erlag, ist mir nicht bekannt, doch bedenkt, man, dass der Schauspieler trotz seines immer noch charismatischen Aussehens (zur Zeit des Drehs war er schließlich erst 55 Jahre alt) danach keine Rolle mehr annahm, liegt dieser Gedanke schon nah.

Peter Fonda stand Mitte der 70er in der Blüte seiner Filmkarriere. 1969 war der Sohn von Henry Fonda durch seinen Kultfilm „Easy Rider“ zur Ikone geworden und wurde für das Drehbuch sogar für den Oscar nominiert.. Und auch wenn er nie wirklich an diesen Erfolg anknüpfen konnte, so macht er seine Sache doch hervorragend. Die Fonda-Familie ist übrigens eine waschechte Schauspieler-Dynastie. Jane Fonda ist ja bekanntermaßen ebenfalls eine sehr gute Schauspielerin und auch Peter's zweite Schwester Bridget ist alles andere als unbekannt.

Die am 3.2.1943 in Philadelphia geborene Blythe Danner ist immer noch als Schauspielerin aktiv, wenn ihr auch der große Wurf nie gelang. „Futureworld“ bedeute für sie allerdings eine Art Durchbruch, hatte sie zuvor doch erst in einer Folge Columbo (Folge 10) und einer Episode M.A.S.H. mitgespielt.

 

Mir persönlich gefällt vor allem die Atmosphäre des Films. Crichtons Grundthematik wird weitergeführt und ausgebaut und endlich erfahren wir, wer hinter den Machenschaften in Delos steckt und warum. Schön auch die Idee, Westworld als Ruine in den Film zu integrieren. Ich fand es immer die richtige Entscheidung, den geschichtsträchtigen Welten eine Zukunftswelt gegenüber stellen, das verstärkt enorm das Gefühl, einen SciFi Film zu sehen. Außerdem bekommen wir tolle Bilder zu sehen.

Ich tauche als Zuschauer immer wieder in diese Welt ab, Wer von uns hat schließlich noch nie davon geträumt, die Abenteuer erleben zu können, die wir sonst nur aus Büchern und Filmen kennen? Genau dieser Gedanke macht den Reiz von Delos aus und den Film so faszinierend, wobei er die Brisanz des Vorgängers nicht vollkommen aus den Augen verliert. Noch immer spielt die Lust am töten eine Rolle, noch immer werden die Abgründe menschlicher Wünsche angesprochen. Nur wird dieser Teil zugunsten einer rasant und gut geschnittenen Geschichte etwas vernachlässigt, was ich persönlich gar nicht mal verkehrt finde.

Von daher verstehe ich auch nicht, warum „Futureworld“ auf den einschlägigen Webseiten durchweg viel schlechter bewertet wird, als das Prequel. Sicherlich erreicht eine Fortsetzung selten die Qualität des Originals, so ist es auch hier. Doch für mich bleibt dieser SciFi Film, der einem Issac Asimov sicherlich gefallen hätte, ein immer noch guter Streifen, der wirklich unterhaltsam ist.

persönliche Bewertung: 4/6