Quelle: DVD Cover und Szenenfotos: Columbia
Quelle: DVD Cover und Szenenfotos: Columbia

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fliegende Untertassen greifen an, Original: Earth vs. Flying Saucers (1956)

Columbia Pictures;  gedreht in schwarz/weiß; Produktionsland: USA, Länge: 83 min

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Darsteller Team
Hugh Marlowe als Dr. Russell A. Marvin Regie: Fred F. Sears
Joan Taylor als Carol Marvin  Produktion: S. Katzman, S. C. Schneer
Donals Curtis als Major Huglin Drehbuch: Bernard Gordon, G. W. Yates
Morris Ankrum als General Hanley Kamera: Fred Jackman Jr.
John Zaremba als Professor Kanter Schnitt: Danny D. Landres
 Thomas Browne Henry als Admiral Enright  Musik: Mischa Balaleinikoff

Besprechung:

Inhalt:

Dr. Russel Marvin und seine Frau Carol arbeiten an dem ersten wirklichen Satellitenprogramm der USA, das mit einer Weiterentwicklung der V2 Rakete realisiert werden soll. Kurz bevor die Rakete den ersten Beobachtungssatelliten ins All bringen soll, landet auf dem Versuchsgelände ein UFO. Zwei roboterartige Aliens entsteigen dem untertassenartigen Gefährt, doch zwei zur Bewachung des Geländes abgestellte Soldaten eröffnen das Feuer und töten einen der Eindringlinge. Das UFO feuert darauf hin und zerstört die gesamte Anlage mitsamt der Rakete und entführen Carols Vater, einen General der U.S. Army.

 

 

Die Marvins überleben als einzige den Angriff. Während der Lagebesprechung in Washington erinnert sich Russel wieder, bereits einige Tage zuvor ein Ufo gesehen zu haben, tat dies jedoch als optische Täuschung ab. Nun beginnt er mit Nachforschungen und findet heraus, dass die Fremden Kontakt mit ihm aufgenommen haben.

 

Über ein Funkgerät schafft er es, mit einem der Anführer zu sprechen und ein Treffen zu arrangieren, zu dem ihn seine Frau und Major Huglin begleiten. An Bord des Raumschiffes erfährt er, dass die Außerirdischen von einem zerstörten Sonnensystem stammen und die Erde als neuen Lebensraum auserkoren hätten. Dr. Marvin hat 56 Stunden Zeit seine Regierung zu Verhandlungen zu bewegen, die einer Kapitulation nahe kommen, oder die gesamte UFO-Flotte greift die Erde an, um sie gewaltsam zu erobern. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt, denn die USA wird sich niemals ergeben und Dr. Marvin hat nur 56 Tage Zeit, eine Waffe zu entwickeln...


Fazit:

Die allermeisten Filme wurden bis Anfang der 2000er Jahre mit sehr viel handwerklichem Geschick, statt mit Computerfähigkeiten bewerkstelligt. Trickspezialisten wie Ray Harryhausen und Douglas Trumbull oder Firmen wie Projects Unlimited und ab den 70er Jahren Industrial Light & Magic machten sich ab den 50er Jahren einen Namen mit innovativen und neuen Technologien, die bis heute als wegweisend gelten.

Gerade Ray Harryhausen ist vielen Filmfans durch seine bis zur Perfektion weiter entwickelte „Stop Motion“ Technik bekannt geworden. Anfang der 50er Jahre versuchte Harryhausen den Auftrag für zwei der bekanntesten SciFi Klassiker unserer Zeit zu ergattern: der erste heißt Kampf der Welten , nach einem Roman des Mitbegründers der Science Fiction H. G. Wells. Bekanntlich beauftragte Paramount den damaligen Leiter für Spezialeffekte, Gordon Jennings, der für seine wegweisenden Spezialeffekte vier mal mit dem Oscar ausgezeichnet und nicht weniger als acht weitere male nominiert wurde.

Zwei Jahre zuvor wollte Harryhausen schon Der Tag an dem die Erde stillstand drehen, doch auch das war ihm nicht gelungen. So war dann die Möglichkeit, „Earth vs. Flying Saucers“ zu drehen, eine Chance für ihn, doch zu beweisen, dass er nicht nur für Monster- SciFi Filme taugte. Der Film trägt auch auch in vielerlei Hinsicht seine noch junge Handschrift, weil die meisten Spezialeffekte dieses Streifens mit eben jener Stop Motion Technik hergestellt wurden, der der vielfach ausgezeichnete Spezialist sein Leben widmete. Leider ist das auch schon fast das einzige, was ich an Fliegende Untertassen greifen an interessant finde. Der Film macht sich die damals eskalierende UFO-Panik wenig gekonnt zunutze. Die Außerirdischen werden als Böse, die Amerikaner als die Guten, die die Welt retten, dargestellt. Das Militär fungiert sozusagen vereint mit Waffen bauenden Wissenschaftlern als Retter der gesamten Welt.

 

 

Schauspielerisch greift das Werk auf zwar nicht ganz unbekannte, aber auch nicht auf übermäßig beliebte oder bekannte Mimen zurück. Hugh Marlowe, der nie einen wirklichen Durchbruch in Hollywood schaffen sollte, spielt seinen Charakter Dr. Marvin allzu militaristisch. Er wirkt eher wie ein Offizier der Armee, als wie ein Physiker. Joan Taylor, die in den 50er Jahren einige Bekanntheit durch ihre wiederkehrende Rolle in der Fernsehserie „Westlich von Santa Fe“ , sowie in einigen Western erlangen sollte, bleibt blass und allzu sterotyp. Sie fällt eigentlich kaum auf und man wird den Eindruck nicht los, dass sie nur da ist, weil eben eine Frauenrolle besetzt werden musste, die den Heldenpathos des Hauptcharakters noch verstärken sollte. Die Nebenrollen bleiben gleichfalls uninteressant und dienen höchstens dazu, die Stärke der USA zu demonstrieren. Zur wenig interessanten Geschichte tragen sie kaum bei.

 

In der Ausstattung fällt „Earth vs. Flying Saucers weit hinter hinter Filme wie Der jüngste Tag oder „Kampf der Welten“ zurück. Statisten werden in schlecht designete Gummianzüge gesteckt, in denen ihnen kaum Bewegungsspielraum bleibt. Das Innere des Raumschiffs, also gerade da, wo sich die Bühnenbauer hätten austoben können, besteht tatsächlich aus einem leeren Raum. Einzig ein billig aussehendes „Kommunikationsgerät“, das wir Origami wirkt, hängt von der Decke. Das alles ist wenig schön, unglaubwürdig und sieht nach einem Schnellschuss aus.

 

Wie oben schon erwähnt, sind die meisten Spezialeffekte in Stop Motion gedreht, das gilt auch für die Zerstörung des Capitols, des Weißen Hauses und des berühmten Washingtoner Obelisken. Die hier verwendeten Spezialeffekte reichen leider auch hier nicht ganz an die oben genannten Klassiker heran, da dort Miniaturmodelle verwendet wurden, die quasi in Echtzeit durch Pyrotechnik zerstört wurden. Die in hiesigem Film verwendete Stop Motion Technik, die natürlich ebenfalls auf Modellen basiert, ist mir persönlich aber zu wenig flüssig.Dabei erreicht er in keiner Phase die Qualität eines „Der Tag, an dem die Erde stillstand“, oder eines „Gefahr aus dem Weltall.

 

 

Bekanntlich bin ich ein Fan alter SciFi Streifen und ich mag die Arbeiten von Ray Harryhausen. Seine UFO-Aufnahmen sind dementsprechend auch sehr gut gelungen, doch liegen sie qualitativ hier noch  hinter der Arbeit eines Gordon Jennings zurück. Ich vermute, ihm standen einfach nicht die Mittel zur Verfügung. Alles in allem bleibt Fliegende Untertassen greifen an ein Durchschnittswerk der damaligen Zeit, der durch die Nostalgiebrille geschaut noch ganz ok geht, mehr allerdings auch nicht.

persönliche Bewertung: 3/6