Quelle: Cover und Bildzitate: Paramount
Quelle: Cover und Bildzitate: Paramount

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Terminator: Genisys, original: Terminator: Genisys (2015)

Skydance Productions, Paramount Pictures, Prime Focus, Blu Ray: Paramount Home Entertainment;

 auch in 3D; Produktionsland: USA, Länge 126 Minuten

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Darsteller Team
Arnold Schwarzenegger als T-800 Paps Regie: Alan Taylor
Emilia Clarke als Sarah Connor Produktion: David Ellison, Dana Goldberg
Jai Courtney als Kyle Reese Drehbuch: Laeta Kalogridis, Patrick Lussier
Lee Byhung-hun als T-1000 Kamera: Kramer Morgenthau
Jason Clarke als T-3000/John Connor Schnitt. Roger Barton
 Matt Smith als T-5000/Skynet/Genysis Musik: Lorne Balfe

Besprechung:

 

Inhalt:

Wir schreiben das Jahr 2029: die Menschheit führt eine letzte Offensive gegen das Computersystem Skynet. Die Maschine hatte im Jahre 1997 einen nuklearen Krieg ausgelöst, der 3 Milliarden Menschen das Leben kostete. Unter der Führung von John Connor greift die Freiheitsarmee der Menschen an zwei Fronten an – zum einen soll das Betriebssystem ein für allemal abgeschaltet werden - zum anderen Skynets letzter Schachzug, die Entsendung eines Terminators ins Jahr 1984 zur Eliminierung Johns Mutter Sarah Connor, verhindert werden.

Die Abschaltung des Betriebssystems gelingt, nicht jedoch die Verhinderung der Zeitreise. John, der seine Truppen hier persönlich befehligt und sein Vertrauter Kyle Reese, kommen zu spät. Sie sehen gerade noch, wie ein T- 800 Terminator in einer kugelförmigen Zeitblase verschwindet. Nun gilt es, Sarah um jeden Preis zu beschützen und Kyle, der seit Jahren ein Foto von Sarah besitzt und heimlich in sie verliebt ist, meldet sich freiwillig. Connor akzeptiert und gibt dem Offizier und Freund eine Reihe von Anweisungen mit, nach der er sich richten soll. Denn nur er weiß, wie die Geschichte bis zu diesem Zeitpunkt verlaufen ist. Als Reese schließlich in 1984 landet und sich auf die Suche nach Sarah Connor begibt, erlebt er eine böse Überraschung. Nichts ist so, wie John es beschrieben hat. Seine Mutter ist kein verängstigtes kleines Mädchen, sie ist eine gut ausgebildete Soldatin. Nicht nur das! Sie rettet ihm darüber hinaus das Leben und hat einen gealterten T – 800 bei sich, den sie „Paps“ nennt. Der gibt sich nicht nur menschlich, er beschützt "seine" Sarah auch um jeden Preis und dies wird bald bitter nötig sein...

 

Fazit:

Wer von Euch meine Seite ein wenig mitverfolgt weiß, dass ich ein großer Fan des Terminator-Franchise bin. Ich besitze alle Filme und natürlich auch die, viel zu früh abgesetzte, Serie Terminator TSCC. Umso mehr habe ich mich gefreut, als es nach dem eher durchschnittlichen Terminator: Die Erlösung mit Terminator: Genisys wieder in Richtung des Originals gehen sollte. Nachdem mich vornehmlich die zweite Hälfte der geplanten Trilogie mit Christian Bale enttäuscht hatte, freute ich mich auf Arnold Schwarzeneggers Rückkehr. Irgendwie habe ich es dann aber weder geschafft, ins Kino zu gehen, noch meine Blu Ray aus dem Regal zu ziehen – bis gestern.

Und was soll ich sagen, mir wäre am Liebsten, sie stünde noch verpackt dort und ich könnte mich noch immer darauf freuen. Denn was uns drehbuch-technisch hier serviert wird, ist meiner Ansicht nach das Schlechteste, was das Franchise seit 1984 zu bieten hatte. Der Anfang mit den hineingeschnittenen Szenen des ersten Films weckte ja noch nostalgische Gefühle in mir. Spätestens aber eine Minute später sprangen mir bereits Logiklöcher so groß wie ganz San Francisco ins Auge, die im Verlauf der 126 Minuten mal dürftig, mal überhaupt nicht gestopft werden. Darüber hinaus, ist der Plot fade und vorhersehbar. Ich kann als Zuschauer ja Arnolds fortgeschrittenes Alter schlucken, die Lösung dieses Rätsels ist sogar nachvollziehbar! Doch warum und weswegen die Vergangenheit des Jahres 1984, sowie die Zukunft bis zum Jahr 1997 und darüber hinaus nun obsolet geworden sind, will mir trotz aller Erklärungsversuche einfach nicht einleuchten. Das mag daran liegen, dass diese für mich wirken, als seien sie ohne jedes echte Wissen über, und Gefühl für, das Universum geschrieben worden, oder anders ausgedrückt: lieblos hin geklatscht.

 

Nun hat man selbstredend ständig Bezüge zu den ersten drei Filmen geschaffen. Doch diese wollen den Funken bei mir, anders als zum Beispiel in Star Trek: Beyond, einfach nicht überspringen lassen. Denn sie dienen nur dazu, eine schlechte neue Basis zu schaffen, die keine Spannung aufkommen lässt. Die besten Momente hat Terminator: Genisys da noch, wenn er sich sich selbst nicht zu ernst nimmt. Der Running Gag etwa, dem T-800 ein technisiert-gekünsteltes Lächeln anzuerziehen, ist einfach eine witzige Idee. Auch der ein oder andere Spruch kann sich hören lassen. Leider gibt es von diesen Lichtblicken aber viel zu wenige und so kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, der Film meint es tatsächlich so, wie es aussieht. Das ist überaus schade, denn mit mehr Mut zur Comedy wäre selbst der wirre und in sich unglaubwürdige Plot verschmerzbar gewesen.

Über die technische Seite des Films lässt sich eigentlich nicht wirklich meckern. Es wummst und scheppert selbstredend an allen Ecken und Enden und egal, wie blöd die Action auch manchmal inszeniert ist (Stichwort Schulbussequenz!), sie kommt doch auf dem Flatscreen vor allem auch in 3D gut rüber und macht durchaus Spaß. Aber es ist in der heutigen Zeit einfach nichts mehr besonderes, gut mit dem Computer und einem Cutter-Programm umgehen zu können und bei einem Budget von 155 Millionen Dollar darf der Kinogänger und Blu Ray Käufer meines Erachtens erwarten, dass die technischen Aspekte gut umgesetzt sind. Das soll den Actionanteil nun nicht abwerten, aber deutlich machen, dass ein Streifen des Terminator Franchise eben nicht allein von Arnold Schwarzenegger und Action leben kann.

Last but not least einige Worte über den Cast: Jason Clarke gefällt mir als „Crazy Machine“ eigentlich ganz gut, obwohl das Drehbuch ihm nicht wirklich viel Spielraum zur Entfaltung lässt. Ehrlich gesagt fand ich da Christian Bales Figur in Terminator 4 um Längen besser, auch wenn der Vergleich sicherlich hinkt. Mit Emilia Clarke wurde die ideale Neubesetzung für Sarah Connor gefunden. Es besteht zum einen eine gewisse Ähnlichkeit, zum anderen hat ihr Spiel die richtige Mischung aus der Actionheldin und der mädchenhaften Sarah, wie wir sie aus dem Jahr 1984 noch kennen und lieben. Mit Jai Courtney kann ich mich als Kyle überhaupt nicht anfreunden. Er spielt mir den Charakter viel zu taff. Kyle Reese ist ein Waisenkind, der von John Connor zum Soldaten gemacht wurde. Bei allem Kampfgeist ist er dennoch eine gequälte Seele. Nur das Foto und die Erzählungen Johns halten ihn aufrecht. Entsprechend verhält er sich Sarah gegenüber. Und auch wenn die Prämisse in Terminator-Genisys eine andere ist, hätte von diesem tiefen Gefühl, dieser Liebe zu einer Legende, wesentlich mehr zu spüren sein müssen.

Alles in allem ist der fünfte Terminator Ableger also für mich eine große Enttäuschung und es wundert mich daher nicht, dass der Film bei den Kritikern durchgefallen ist. Die Einspielergebnisse blieben entpsrechend weit hinter den Erwartungen zurück. Unter diesen Voraussetzungen ist es vielleicht  ganz gut, dass man die Pläne für Terminator: Genisys 2 erstmal auf Eis gelegt hat und derzeit über eine Neuausrichtung des Franchise nachdenkt. Was immer dass heißen mag...

persönliche Bewertung: 2(+)/6